Hinter Gittern

Dieses Wochenende war toll. Keine Krisen zu bewältigen. Mehrmals durchgeschlafen. Es gab Sonne. Ich wagte sogar eine kurze Planschrunde im glitzernden, kalten Steinsee. Wunderbar langweilige Spaziergänge vor der herbstlichen Haustür. Gerade genug Regenwetter, um ohne schlechtes Gewissen nachmittags auf dem Sofa eine Folge von "The Good Wife" anzusehen. Ich machte Kürbisravioli (mehr darüber später). Und dann war Sonntag und es gab Kuchen.
***
This weekend was fab. No urgent crises to deal with. Slept through several nights without waking up. There was sun. There was even a brief swim in a shimmering, cold lake. Wonderfully uneventful walks in the autumnnal countryside outside my front door. Just enough cloud and rain to feel ok about watching "The Good Wife" on the sofa in daylight. I made ravioli stuffed with pumpkin (more about that later). And on Sunday, there was the return of the cake.
In Berlin habe ich diese kleine Kuchenform gefunden, perfekt für zwei oder drei engagierte Esser, weil hier kein Brösel übrigbleibt.
Der Boden ist ein einfacher Mürbteig aus
300g Mehl (ich mischte 405er und Wiener Griessler)
150g Butter
75g Zucker
Damit der Teig geschmeidig wird, habe ich mir die Hände beim Kneten hin und wieder nassgemacht
 Den Teig kühlen lassen, währenddessen ca. vier Äpfel in dünne Scheiben schneiden
Ofen auf 180° vorheizen
So dick oder so dünn ausrollen, wie du den Boden magst, ein Drittel Teig für das Gitterwerk aufheben
Den Boden mehrmals mit einer Gabel einstechen
Ich hatte etwas von dem köstlichen Quittenmus übrig (danke Ulrike!), damit bestrich ich den Boden.
 Man kann dafür natürlich auch Orangen- oder Marillenmarmelade nehmen.
 Die Apfelscheiben darauf verteilen
Aus dem restlichen Teig die Gitterstreifen schneiden und über die Äpfel drapieren
Bei 180° ungefähr 40 Minuten backen. Falls der Kuchen zu braun zu werden droht, mit Backpapier bedecken und fertig backen. 
Passt gut zu Schlagrahm...
 
I found this new cake tin in Berlin, it's perfect for two or three committed eaters because there will not be a crumb left to go stale.
The pastry is a simple shortcrust:
300g plain flour
150g butter
75g sugar
In order to make the pastry supple I wet my hands under the tap a couple of times while kneading.
Chill the dough in the fridge while slicing the apples
Preheat the oven to 180°
Roll the dough out as thick or as thin as you like it; reserve some dough for the lattice
Prick the base with a fork
I spread some delicious quince preserve over the base - a gift from a very talented person! You could use marmalade or apricot jam instead.
Slice about four apples and lay them out closely.
Now cut the strips for the lattice.
Bake at 180° for about 40 minutes. Cover with baking paper if it gets too dark.
Tastes good with lashings of whipped cream!

Comments

  1. Und jetzt das Rezept noch mal in deutsch :O) Bitte.
    Sieht klasse aus der Kuchen. Und immer wieder findet sich eine neue Küchenform. :O)
    So eine könnte ich auch gebrauchen. Unbedingt. hahahaha...

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  2. Mürbeteig heißt auf Englisch "Shortcrust"? Welch ein schönes Wort für eine köstliche Sache, yummie! Liebe Montagmorgengrüße Petra

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  3. Hallo Ilse,
    dein Wochenende hört sich gut an. Keine Katastrophen oder sonstiges in der Art. Ein guter Anschluß an die schöne Zeit in Italien.
    Der Kuchen schaut super aus und ist ja ganz einfach zum machen. Ich sollte mir Zeit zum Backen nehmen.
    Ich wünsche dir eine weiterhin entspannte Woche
    ganga

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    1. Tu dir was Gutes und backe diesen Kuchen - es gibt nichts entspannenderes!

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  4. Also, Kürbisgnocchi hab ich - angeregt durch Deinen vorletzten Eintrag hier - gestern gleich ausprobiert. Daß meine Liebste (die die Salbeibutter konstruierte) glücklich futterte war abzusehen, doch daß mein mäkeliger Großer zumindest die Gnocchi goutierte (mampfend: "Muttern, Kürbis geht.") hätte ich nicht gedacht.
    Und so´n Apfelkuchen wird wohl demnächst auch mal werden...

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    1. Liebe Conny, das ist doch sehr erfreulich! viel Spaß mit dem Apfelkuchen...

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  5. bin auch so ein fan von "wunderbar langweiligen spaziergängen"

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  6. Liebe Ilse, der Kuchen sieht super aus!
    Von oben sieht er größer aus als das angeschnittene Stück verrät. Ich werde den auch mal backen, in einer Tarteform. Übrigens: ich habe einen "very talented" Quittenbaum vor meiner Nase, sprich: vorm Balkon. Muss nur klären, wer den abernten darf, nachdem meine Nachbarn ausgezogen sind und den Baum nicht mitgenommen haben. Die Quitten schauen wieder saugut aus. Zur Not habe ich aber noch ein paar Gläser voll, du kannst also gern nochmal etwas bekommen!
    Laß es dir weiterhin so gutgehen, viele liebe Grüße, Ulrike

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    1. Ach das wäre toll, liebe Ulrike! mit Quitteneinkocherei habe ich bisher kein großes Glück gehabt. Ich hoffe der Baum fällt dir in den Schoss, metaphorisch!

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  7. Sobald ich etwas Zeit finde es am PC aufzuschreiben, schicke ich dir das Rezept für die rumänische Art der Quittenmarmelade von Tante Lilly in București. Schmeckt wie Honig.

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    1. Oh, da bin ich aber gespannt! Liebe Grüße in die Schweiz, ilse

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  8. Hallo Ilse,
    das Quittenmus habe ich mit Stumpf und Stiel gekocht, da.h.die Quitten nur mit einem Geschirrtuch von den Härchen befreit, dann alles in Stücke geschnitten (ein Kraftakt!) und etwas einkochen lassen. Anschließend habe ich alles durch ein Sieb geschüttet, so dass die arg harten Teile, Kerngehäuse usw. abgefangen wurden, und den guten Rest in Gläser gefüllt. Quitten kann man mit allem einkochen, weil Schalen, Kerngehäuse etc. natürliches Pektin enthalten und man daher keinen Gelierzucker braucht. Es gibt so viele verschiedenen Quittensorten, dass jede Chose etwas anders schmeckt und auch farblich unterschiedlich ist. Aber das ist ja kein Nachteil. Der Baum ist "in Arbeit"!

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