Too old to die young

Unser Klo ist der Hauptort meiner musikalischen Erziehung, denn dort leben die Wire Magazines meines englischen Mit-Bewohners. Heute fand ich einen Hinweis auf diese Band
http://www.myspace.com/tallfirs

die mir auffiel wegen dem Titel (ja ich weiß, der Dativ, Tod des Genitivs) ihres neuen Albums. "Too old to die young". Ja das bin ich, einstige Angehörige der "trau keinem über 30" Generation. Und was mir immer mehr auffällt ist, dass wir das nicht erfunden haben, dieses ungläubige Staunen darüber dass wir jetzt richtig alt sind. Meine Mutter begrüßt sich morgens im Spiegel mit dem Satz "Wer san denn Sie, i kenn eana ned". Dazu schimpft sie sich immer als "oids Glump" worauf meine Schwester und ich natürlich protestieren. Aber hin und wieder kriege ich auch schon Anwandlungen von oids glump, wenn mir meine Hüfte weh tut nachts, und meine Füße nicht warm werden. Alt werden ist eine Zumutung, wie Herr Loriot schon so treffend sagte.

Our toilet is the location (or should that be locus?) for my musical education, due to a stack of Wire magazines stored there by my English friend. There I found a reference to an album called "Too old to die young" by Tall Firs (very nice guitar-jangly, raspy voice, sub-Neil American indie album). Yeah, the old generation used to be the enemy - now we are it. Aching hips, wrinkly necks, age spots and all. Growing old is not for sissies, as the divine Bette Davis is quoted to have said.

Comments

  1. du weißt ja, ich tu mir schwer mit dem alter - aber seit ich kapiert hab, ich bin nicht mein körper, ist es besser. der tägliche blick in den spiegel geht - ohne brille seh ich die falten nicht. Ich mag ja auch andere alte leute optisch nicht besonders - die wenigsten schauen so toll aus, wie die aus der werbung - ich glaube, da kommen noch schwierige zeiten auf mich zu.

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  2. Musiktechnisch gebe es da auch noch Jethro Tull mit To old for Rock´n Roll, to young to die!
    Ich weiß nicht, im Großen und Ganzen habe ich mit dem Älterwerden überhaupt kein Problem. Sicher gefällt mir nicht mehr Zipperlein zu haben. Aber ich finde die Gelassenheit und die erhöhte Intensität sehr schön. Meine Wahrnehmung ist schärfer, dass mag ich. Meine Falten gefallen mir sogar, und meine Haare färbe ich seit Jahren nicht mehr weil ich das grau das jeden Monat mehr wird lustig finde.
    Es ist meiner Meinung nach kein Prozess der über den grünen Klee zu loben ist, aber auch nichts vorüber mensch sich die Zeit mit Jammern versauen muss. Also wie alles andere: Das Beste draus machen.

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  3. Jammern nein - Reflektion ja! Und leider habe ich noch nicht die Souveränität der "Elderwitch", dieses "elder" einfach anzunehmen..

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