Dead end job

Heute hat mich die mentale Schweinegrippe erwischt. Um 8.30 mache ich mein Laptop an - bin ja wie gesagt selbständig arbeitend und damit hoch motiviert ha ha - nur um eine email zu bekommen, dass ein Exposé von mir voll am Thema vorbei war. Wenigstens ist die Frau, für die ich arbeiten sollte, total reizend. Die email beginnt mit den Worten "Oy Gewalt" (sie lebt in Israel), aber endet mit den Worten .."not what we wanted". Aber nichtsdestoweniger sind einige Tage Schweiß, begeisterter Einsatz und Vorfreude voll daneben gegangen. Dazu die anderen Zutaten - November, dunkel, feucht, ich fühle mich uralt, meine Füße tun auf mysteriöse Art weh, ich war seit Jahren nicht mehr in Italien, die Zukunft ist Armut, das Kochen langweilt mich, Plätzchen backen auch. Ich glaube man nennt es Depression. Oder einfach schlechte Laune. Auf jeden Fall muss ich jetzt dieses Ding neu schreiben und fühle mich ungefähr so inspiriert wie der Ochse vom Joch. Visionen von Deutschland im Jahr 2020, irgendjemand? Today I woke up to an attack of psychological swine flu. I received a rejection slip from one of my hopeful employment sources - in the most charming way possible. She is in Israel, and started the mail with the sympathetic words "Oy Gewalt" - to which all I can say is "oy vey". My piece I wrote for her was not what she had had in mind, and days of chewing pencils,research and producing charts were wasted on nothing. Add to this the familiar ingredients November, soggy weather, dark, cold, uncertain future, aching limbs, feeling ancient and unattractive - and you have a cocktail that makes for depression, or at least a rotten mood that even cooking delicious food can't penetrate. Well, let's get cracking and produce something they won't be able to say no to. Visions of Germany in 2020, anyone?

Comments

  1. Oh je, das ähnelt ein bisschen meiner Stimmung - schreibe gerade an einem Paper, von dem ich jetzt schon befürchte, dass es so ähnlich enden wird...aber auch Sackgassen sind Teil des Jobs, irgendwie...oder?

    ReplyDelete
  2. Ja, was soll denn ich bitte sagen?? Wie haltbar sind denn die Erfolge meiner Hausfrauen- und Muttertätigkeit? Sauberkeit und Aufgeräumtheit? ERZIEHUNG? Da ist doch die Fruchtlosigkeit oft genug gleich mit eingebaut, ihr wisst schon, Sisyphos und so.

    UND? Alles fließt, sag' ich nur. Stagnation ist Tod. Und so sind auch eure danebengeratenen Arbeiten nur Vorübergehendes...ganz einfach!

    ReplyDelete
  3. well met,
    diese stimmung kenn ich!
    da hoffe ich immer, dass mir niemand "gutgemeintes" vor-zu- oder nachwirft und ich in ruhe gelassen werde - immerhin will ich meinen frust auch genüsslich auskosten dürfen *grins*
    b.b.
    sonyana

    ReplyDelete
  4. Liebe Ilse!
    Wie kann man überhaupt ohne Motivation gut schreiben?

    Deutschland im Jahr 2020.
    Na ja, so lange ist das ja gar nicht mehr. Da wird sich wohl kaum etwas gravierendes ändern wie ich die Deutschen so kenne.
    Die Schraube wird wahrscheinlich noch fester angezogen, von der "Presse" in der wir festmanipuliert werden und schon sind.
    Liebe Grüße
    Rosi

    ReplyDelete
  5. ... und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!"

    ... und ich lächelte und war froh, und es kam schlimmer...!


    Mir hilft Galgenhumor - wenigstens meistens...

    ReplyDelete
  6. Es gibt da doch so ein urheberrechtlich umstrittenes Zitat russischer Herkunft: "In Deutschland findet die Revolution nicht statt, weil das Betreten des Rasens verboten ist ..." vielleicht ist das ein Ansatz, oder zumindest ein Schmunzeln wert.

    ReplyDelete
  7. schmunzeln muss ich schon über eure Kommentare - und Rosi, danke für die resolute Vorhersage!

    ReplyDelete
  8. Liebe Ilse, ich würde gern Dein Foto "Hier geht's nicht weiter" für einen eigenen Blogeintrag nutzen (selbstverständlich unter Angabe der Quelle). Das Foto würde so schön zur Illustration meines Textes passen, den ich plane. Möchte Dich auf diesem Wege um freundliche Erlaubnis bitten und ein Dank sagen für Deinen schönen Blog.
    Mit Grüßen aus Hamburg
    Maren Preiß, (mail@marenpreiss.de)

    ReplyDelete
  9. Maren - gerne, du kannst es ja einfach von meiner Seite runterladen, mit rechts-Mausklick, weißt du sicher. Und danke fürs Fragen!

    ReplyDelete

Post a Comment