Donnerstag: Gateau Basque, oder ganz ohne Kuchen ist auch nix


Letztes Jahr habe ich mich mal an eine Galette des Rois gewagt. Jetzt war es mal wieder an der Zeit, mit einem dieser exotischen französischen Kuchen zu experimentieren. Diesmal konnte ich, trotz Kuchenmoratoriums, diesem Rezept für Gateau Basque nicht widerstehen, das schon eine Weile ganz oben auf meiner "Nachkochen"-Liste steht. Kuchen hat so ein ganz eigenes Durchsetzungsvermögen.
Mein Schulfranzösisch reichte gerade so, um dem Rezept (ausnahmsweise mal aufs Gramm) zu folgen.
Für den Mürbteig/pâte sablée:
200g weiche butter und 180g caster verrühren
2 Eier schlagen unter die Menge kneten, dann langsam eine Prise Salz, 300-350g feines Mehl und ein halbes Päckchen Backpulver dazugeben. Den Saft einer halbe Zitrone und Zeste reinmischen.
Den Teig nicht zu sehr bearbeiten, einfach zu einer elastischen Kugel verarbeiten und kühlen.
Währenddessen die Cremefüllung vorbereiten:
Zwei Eigelb und 50g Zucker in einem Topf erhitzen und rühren bis es blassgelb wird.
30g Maizena mit etwas Milch zu einer Paste verrühren.
Einen Viertelliter Milch mit den ausgekratzten Samen einer halbe Vanilleschote leicht erwärmen (Ich nehme hier Bio-Vanillepulver).
Bei leiser Hitze so lang rühren, bis die Mischung cremig wird, dann auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Eine runde Kuchenform buttern und bemehlen, den Ofen auf 200°C vorheizen.
Zwei Drittel des Teigs ausrollen und die ganze Form bis zum Rand damit auslegen. Ich habe den Teig auf Backpapier ausgerollt, dann ist er leichter zu transportieren.
Die Creme in die Form gießen, aus dem restlichen Teig einen Deckel machen, die beiden Teigstücke versiegeln.
Den Deckel mit Eigelb einstreichen, und mit einer Gabel das Muster draufziehen. Nach 25 Minuten Backzeit (nachschauen und mit Backpapier zudecken, wenn er zu braun wird) wird ein perfekter Gateau herauskommen!
Last year, I made a brave attempt at baking a French New Year's cake, the Galette des Rois, which was ok but not mind-blowing. This year, despite my ban on cakes, I just couldn't resist this recipe for a Gateau Basque that's been sitting in my to do-box for a while. Cake has a way of asserting itself despite all odds.
My French was just about sufficient to follow this recipe, which I did, to the letter, for a change.
For the pâte sablée (the pastry shell):
Cream 200g softened butter and 180g caster sugar.
Incorporate 2 beaten oeufs, then gradually add 350g self-raising flour and a pinch of salt. Finally, mix in the juice of half a lemon (I also grated some lemon zest in).
Don't over-knead the dough, just put it together lightly, form a ball and refrigerate it.
 For the custard, heat two egg yolks and 50g in a saucepan, stir until they are pale. Make a paste with 30g cornflour and some milk,  which you add to the saucepan together with 250ml (a quarter of a litre) luke-warm full fat milk and the seeds of half a vanilla pod (I used organic vanilla powder). Stir over very low heat until the custard thickens, then leave it to cool at room temperature.
Butter and flour a regular round cake tin.
Take two-thirds of the pastry, roll it out (I did it on baking paper for easier transfer) and lay it out in the tin, right up to the top.
Pour the custard in this mould, then cover with the remaining dough. Make sure the lid and the bottom are sealed. Then score the top with a fork to make the pattern and brush it with egg yolk.
Bake in a pre-heated oven at 200°C for 25 minutes - check if it gets too brown and cover with a piece of baking paper.
A wonderfully perfect gateau will emerge!

Ach - übrigens waren Luisa und ich gestern am Steinsee (sie war sogar kurz drin, mir reichte es bis zum Knie). Dieser frühlingshafte Winter ist traumhaft schön.

 

Comments

  1. Erinnert mich stark an die Torta della nonna. Komisch, grad heute habe ich mit meinem Bruder darüber gesprochen, dass es wieder einmal Zeit dafür wäre :-)

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  2. Stimmt, ist so ähnlich! Der Gateau ist eleganter, mürber, finde ich.

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  3. Dein guter Vorsatz hat aber nicht lang gehalten;-))

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  4. Liebe Ilse der Kuchen klingt grandios - dein fertiger Kuchen sieht nach viel Füllung aus - aber der Mengenangabe nach gibt das doch nur ca. 1/4 Liter - oder war das eine kl. Form?
    Schönes Wochenende,
    Doris

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  5. Kuchenmoratorium – das ist für mich das Wort des Tages. Ansonsten erstarre ich in Ehrfurcht ob eures Eiswasser(über)muts! Sind da russische Vorfahren irgendwo im Familienstammbaum?
    Liebe Grüße Pepe

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  6. Helga - ich habe keinen Character.
    Doris - die Menge stimmt, bedenke, dass auch noch 2 Eier drin sind.
    Pepe- kann schon sein, über die Herkunft unseres Vaters herrschte (eisiges) Schweigen...

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  7. Sehr sympathisch diese Charakterlosigkeit. Ein Leben ohne Kuchen ist ja bekanntlich machbar, aber sinnlos...

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  8. Ach wenn Sie mal ein französisches Rezept irgendwie nicht ganz durchschauen sollten - ich helf da sehr gerne! Jederzeit. Und Ihre Schwester ist unglaublich! Sie taucht dann wohl unter dem Eis durch, oder?

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  9. Lihabiboun, danke für das Angebot! Und ja - Luisa ist sehr mutig, aber unters Eis geht's nicht.

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  10. Ilse, der Kuchen schaut ja göttlich aus! Den muss ich auch probieren. Danke, auch für deinen netten Eintrag bei mir!

    Des Sprichwort kennen wir auch - und des ist recht geläufig!

    Schönes Wochenende!

    Kathrin

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  11. Also doch kuchen, ist doch auch besser so, ich bin zum WE sogar auf galette de rois eingeladen von einer echten französin !! na die sollt es ja können.............bin schon gspannt, aber dieser gateau sieht auch super aus.............ich muß 1000 jahre werden, um all die rezepte nachzubacken und auch zu essen !!
    lg an den (St)ei(n)ssee !

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  12. OMG, ihr seid ja wahnsinnig. Ich friere schon, wenn ich es mir nur vorstelle. Der Kuchen sieht lecker aus und sehr aufwendig.

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