Kartoffeltage

Wie schon gesagt, habe ich das Vorbereiten von größeren Mengen Teig entdeckt und habe deshalb stets alle Arten von Grundteig gekühlt auf Abruf. Leider führt das dazu, dass ich ich viel zu viel esse und schön langsam aufpassen muss.
Aber ich kann arbeiten und trotzdem hervorragend gut essen.
Zur Zeit liebe ich die Kartoffel. Ich kaufe die 7,5kg Familienpackung beim Biobauern in Egglburg, bin aber keine Familie.
Ach, man kann so vieles mit der Kartoffel machen, sogar Nudeln (mehr dazu später).
Kartoffel ist definitiv das Lebensmittel, das ich auf die einsame Insel mitnehmen würde.
Mein derzeitiges Grundrezept für alles geht so:
  • einen Topf Kartoffeln (ca. 500g)  kochen, schälen und durch die Kartoffelpresse drücken (oder sonstwie zu Brei machen)
  • 50 g Butter reinkneten, 125 g Mehl dazu mischen. 
  • Eine tennisballgroße Kugel (ca. ein Drittel des Teigs) flachrollen, rund schneiden und mit einer Gabel mehrmals einstechen,
  • In etwas Butter braten, ungefähr 4 Minuten von jeder Seite.
Schmeckt sehr gut mit Räucherfisch und grünem Gemüse wie Spinat oder Broccoli. Oder gebratenem Speck und Spiegelei. Oder...
Der Rest des Teigs kommt gut zugedeckt in den Kühlschrank und kann noch ein paar Tage lang weiterverwendet werden.

Ever since I discovered that you can make any dough in bulk and freeze or chill it, I haven't stop eating. I have made instant pies and cakes, and now I have discovered the potato dough (later I will post my potato pasta, seen and copied from here.
I buy them in large family-size bags, although I am not a family, because you can make so many things with them. Potatoes are definitely the foodstuff I would take with me to the desert island.
My current favourite is the tattie scone mix:
  • Boil 500g floury potatoes, drain well and leave for a minute to dry off. 
  • Peel off the skins as soon as you can handle them.
  • Add 50g butter and mash (I put them through a potato press), then stir in 125g plain flour and salt.  
  • Roll out a third of the dough on a lightly floured surface to about 5mm thick, then cut around a side plate to shape. Dust lightly with flour and prick all over with a fork.
  • Heat the remaining butter in a griddle or large heavy based frying pan over a medium-high heat and then fry until golden on both sides (about 3-5 minutes). 
  • Cut into triangles and serve immediately, with smoked salmon or trout with broccoli or spinach.
  • Cover and refrigerate the remaining dough, it keeps for a few days.
 Erster Versuch zu schottischen "tattie scones", die übrigens in britischen Gastropubs gerade die angesagte Beilage sind. Zurück zu Omas Küche ist anscheinend ein universeller Trend. Die Kartoffelmischung wird rund ausgerollt und mit wenig Butter in einer Eisenpfanne gebacken.
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My first attempt at tattie scones was a hit. Apparently a dish that is wowing the gastro pubs now, I hear. Back to Grandmother's kitchen, same as here in Bavaria. My trusty potato mix is rolled out into a large round and cooked in an iron skillet with a little butter.
Und das gab's bei meiner Oma: die obige Kartoffelmischung plus ein Ei und etwas Majoran werden schöne Fingernudeln. Allerdings gab es bei ihr kein getrocknetes Straußenfleisch dazu. Bei mir auch nie mehr (danke Anna, hab's probiert, ist nix für mich, nicht mutig genug).
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Here's what my Bavarian Granny served us: the same basic potato mixture, with an egg and some marjoram added, makes a crispy potato finger. We didn't use to eat ostrich jerky with it - nor will I, ever again. 
Many thanks to my friend who brought it back from South Africa, it was worth a try.
Und wenn die Zeit dann ganz knapp ist, gibt es das ultimativel Rumfort-Resterlverwertungsfest:
die Unterlage ist ein Kartoffelpfannkuchen (diesmal mit einem Ei, das in den Teig gemischt wird), dazu fein geschnittener Schweinebraten vom Wirt am Sonntag (kann irgendjemand im Ernst eine ganze Portion bayrischen Schweinebraten aufessen?), ein paar Artischockenherzen aus der Tiefe des Kühlschranks, das Ganze gewürzt mit Salz, Piment d'Espelette und Baharat, kurz angebraten und garniert mit Essiggurken und einem Rest Avocado. An Guadn!
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When there is little time and I suddenly remember how hungry I am, that's the time for the leftover feast. Served on a bed of potato pancake (this time the potato dough is enriched with an added egg), I fried some leftover roast pork from Sunday lunch at the pub (no-one can eat a full portion of pork roast in a Bavarian country pub) with some artichoke hearts from an opened jar in the fridge, seasoned with salt, piment d'espelette and baharat, and served with little gherkins and half an avocado. Bon appétit.

Comments

  1. Ich habe mehrmals eine ganze Portion Schweinsbraten, oder Schweinshax'n aufgegessen. Deshalb had nicht nur München einen mittleren Ring.

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  2. Ganz ohne Ei im Teig kriegen diese Kartoffelmöpse noch einmal einen ganz anderen Charakter. Ich muss die auch mal so machen.

    In der anderen Version mache ich sie inzwischen auf Vorrat und friere sie dann ein. Ist nämlich unschlagbar tröstlich, sowas jederzeit hervorzaubern zu können.

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  3. sollte man noch ein ei dazugeben, damit der teig zusammenhält?

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  4. Elfi - für das Kartoffel"brot" (tattie scone) kein Ei rein tun, aber bei den anderen Variationen habe ich oft ein Ei dazugemischt.

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  5. Danke :-)))
    Die Kartoffelpfannkuchen werde ich definitiv am Wochenende backen.
    Momentan komme ich unter der Woche nämlich meist nicht zum Kochen. Dafür koche ich am Wochenende gleich mehrere Gerichte vor, die ich dann für die Mittagspause in der Arbeit portionsweise einfriere.

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  6. Sehr lecker war's. Ich beneide dich, dass du so große Kartoffelpfannkuchen hinbekommen hast. Mir sind schon die kleineren beim Umdrehen kaputt gegangen. Habe noch durchgedrückte Kartoffeln im Kühlschrank, die werde ich mit einem Ei weiterverarbeiten. Vielleicht hält sie das besser zusammen.

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  7. Constanze, hast du den Kartoffel-Mehl-teig mit dem Nudelholz ausgerollt? Die sehr gelben Pfannkuchen sind mit Ei gebunden (und Kurkuma gewürzt).

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  8. Nein, nicht ausgerollt, sondern nur mit der Hand flach gedätscht. Allerdings habe ich Kartoffeln, Butter und Mehl auch nicht abgewogen und weiß überhaupt nicht, wieviel ich von jedem hatte. Vielleicht war mein Teig einfach brüchiger.

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