Die (fast) unerträgliche Leichtigkeit des Ballonbrots


Das Schöne am Essen als Hobby ist, dass man immer wieder neue Spielplätze entdeckt. Ich liebe indisches Essen und suche es wo immer ich bin. In einem Punjabi-Restaurant in Berlin wurde mit zum ersten Mal ein Bhatura serviert. Es heißt auch Ballonbrot, wegen seiner äh, ballonförmigen Figur. Es schmeckte mir so gut, dass ich mein Curry nur mit dem Ballon aß und den Reis links liegen ließ.

Wieder daheim, habe ich sofort ein Rezept gesucht. Es gibt eine Menge, ich habe mir daraus einen Querschnitt gebastelt, der sehr gut funktioniert:

100 g Weizenmehl Type 405 oder 550
20 g Weichweizengrieß
3 g frische Hefe
20 ml Pflanzenöl
Pr. Salz
50 ml Wasser, lauwarm
Pflanzenöl zum Frittieren
evtl. noch eine Prise  gemahlenen Kreuzkümmel, 2TLZucker , 1/2 EL Joghurt 

In einer Schüssel Mehl, Grieß und Salz vermengen, darin in einer Kuhle die Hefe in 50 ml lauwarmen Wasser auflösen. Das Öl dazu geben, und wer mag, auch noch etwas gemahlenen Kreuzkümmel, eine Prise Zucker und einen EL Joghurt.

Mit einer Gabel und dann mit den Händen alles zu einem glatten, elastischen Teig verkneten.
Mit einem Geschirrtuch oder Folie abdecken und ca. 1/2 Stunde gehen lassen.
Danach den Teig nochmals kurz mit den Händen durchkneten, zu einer Kugel formen und halbieren

Die einzelnen Teigstücke zu Kugeln formen, flach drücken und mit einer Teigrolle zu runden Fladen ausrollen, die maximal 2 Millimeter dick sein sollen.
Je dünner der Teig, desto balloniger das Ergebnis!

Das Bratöl erhitzen und die Fladen darin beidseitig je 1 Minute ausbacken. Oder wie in meinem zweiten Versuch, nur auf einer Seite backen und mit einem Löffel ständig das heiße Öl drüber träufeln

 Auf Küchenpapier abtropfen lassen und als Beilage servieren.
Der Teig kann auch über Nacht im Kühlschrank warten und am nächsten Tag gebacken werden - er geht dann im Kühlschrank nochmal.

Ein Tipp von chefkoch.de: die Fladen in kleine Vierecke oder Rauten zu schneiden und ausbacken zu Mini-Bhaturas, die man zu Dips reichen kann, z.B.

  •          Aloo Chaat (Kartoffeln, Zwiebeln, Gewürze) oder Dal (Linsengericht)
  •         Spinat und Kichererbsen
  •         Hummus, Guacamole...
  •         Raita (Joghurt mit Gurken)

 Ein Nebeneffekt dieses Rezepts ist, dass ich mich jetzt auch mal an "Auszog'ne" oder Schmalznudeln wagen werde. Hab ich nie gemacht, weil ich dachte man braucht tonnenweise Frittieröl. Jetzt werde ich die Methode "Öl drüber löffeln" ausprobieren!

The lovely thing about food as an all-consuming (ha!) hobby is that you never run out of new thrills. In Berlin we ate at a Punjabi restaurant, as I totally crave Indian food and haven't found anything convincing in Munich. They served a sort of ballooned bread, which is called Bhatura. I was dying to try it at home. 
It's REALLY easy, and always works. 
The trick is to roll out the dough really thinly and fry the disc in sizzling vegetable oil, spooning oil over the top continously. Within minutes, your balloon is ready - and it's delicious. 

I served it with a sort of dal with potatoes and half a leek, no tomatoes, and chucked in my fave curry spices, vadovan, cumin and turmeric. Also, with a bowl of cucumber raita.
YUM!

How to make Dal from the Guardian
How to make Bhatura (from an expat Indian blog)

Comments

  1. Replies
    1. Danke für das Kompliment von einer Superfotografin!

      Delete
  2. das sieht super aus. werde ich auf alle fälle ausprobieren. hechel! :D
    auf euren berlin-urlaub war ich schon wieder neidisch. ich zähle gerade die wochen. sind noch sechs bis gozo - diesmal ohne azure window :D

    ReplyDelete
    Replies
    1. Ich bin jetzt total versessen auf Flatbreads und Schmalznudeln! Blöderweise bin ich die nächsten 2 Wochen weg vom heimischen Herd, leider "nur" London... Gozo wäre nicht schlecht.

      Delete
  3. Es ist immer wieder überraschend, auf welchen kulinarischen Spielplätzen du dich vergnügst und deine Entdeckungen mit uns teilst. Sieht zum Reinbeißen aus!
    Liebe Grüße
    Petra

    ReplyDelete
    Replies
    1. Wie schön - es gibt wieder Freudenschauer. Ja, es war tatsächlich zum Reinbeißen lecker.

      Delete
  4. Die besten Schmalznudeln gab es früher mal mehr als fünfzehn Jahre lang in der Isarwelle im Schwimmbad in Lengries. Bin gespannt auf Dein Rezept, probiere es dann auch.

    ReplyDelete
  5. Uhh, uhh, muss ich nachmachen. Wirklich nur 3 Gramm Hefe? PS: das Kinderbuch zum Ballonbrot: Wolkenbrot. Zauberhaft! ISBN 978-3-939435-19-8

    ReplyDelete
  6. Äh, sorry, vergessen: Absender zum Uhh-Kommentar: J. aus Z.

    ReplyDelete
  7. Hallo Ilse.
    Ich liebe indisches Essen! Danke für das Rezept. Wird auf jeden Fall ausprobiert.
    Liebe Grüsse aus den Pyrenäen.
    Bea

    ReplyDelete
    Replies
    1. Liebe Bea, ich glaube das Ballonbrot schmeckt auch Kindern. Liebe Grüße zurück!

      Delete

Post a Comment