Hallo Welt! hallo Sommer!

In den letzten Tagen habe ich eine Entdeckung gemacht: Ich bin Monica Geller. Keine Ahnung, wer von euch die Serie "Friends" gesehen hat, oder noch schaut. Monica ist besessen von Ordnung, alles muss immer genauso sein wie sie es will, sie kann nicht ruhen, bevor alles ordentlich ist. 
Ich kann nicht bloggen, bevor alle Zimmer gestaubsaugt sind (jedes Haar auf dem Teppich kann mich neurotisch machen), ich die Sofakissen endlich gewaschen habe oder das Küchenfenster geputzt.  
Meine armen Mitbewohner.
Wir haben jedenfalls jetzt ein Abendritual - bevor wir ins Bett gehen, schauen wir ein paar Folgen "Friends" auf N**f**x (keine Werbung), dann brauchen wir uns nicht um das grottenschlechte Fernsehprogramm kümmern. Obwohl! Gestern abend zeigte einer der viel geschmähten Privatsender den Film "Hidden Figures" (natürlich auf deutsch. So weit ist das Fernsehen noch nicht, dass man Filme im Original ansehen kann. Vielleicht holen sie in 20 Jahren die Streamingdienste auf diesem Gebiet ein). Das ist so ein richtiger Wohlfühlfilm, mit dem fast unglaublichen Vorteil, dass die Geschichte - mehr oder weniger - wahr ist. Drei geniale schwarze Frauen, Mathematikerinnen, die in den 60er-Jahren maßgeblich am NASA-Raumfahrtprogramm beteiligt waren, obwohl sie noch kilometerweit zur "Coloureds"-Toilette laufen und ihren Kaffee aus einer separaten Kanne trinken mussten. Erschütternd. Aber auch sehr lustig.
Mein Putzwahn ist aber nicht der einzige Grund, warum ich so selten blogge.
In meinem Leben ist nämlich gerade auch viel los, Schönes und Zähne.

MeineYogafreundinnen und ich verbrachten wieder mal vier lustigeTage zusammen, dieses Mal im Bregenzer Wald in einer perfekten Pension, wo wir nur verwöhnt wurden. 
Wenn ihr sehen wollt, was es zu essen gab, schaut mal bei mir auf Instagram rein!
Natürlich machten wir auch Yoga, gingen Kuchen essen und am wilden Fluss entlang spazieren
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With my yoga pals we spent a fun weekend together in the wooded hills of western Austria. We returned to our perfect little hotel where we are habitually pampered and happy.
 If you want to see what we got to eat, check out my Insta account!
We ate cakes, walked by the wild river and did a lot of yoga, of course.
 
My life is kind of veering between fraught and fun at the moment, my teeth featuring large.
I have made a discovery about myself recently: I am Monica Geller. I don't know if anyone still watches or remembers "Friends", we do. It's on N**f**x until the end of the year, so we have our work cut out trying to get through all the series.
Monica is a control freak, obsessed with her idea of order. Everything in the flat has to be just so. That seems to be me. I am unable to relax and do things like my blogging until all rooms are tidy and hoovered - every little hair on the sofa drives me into a neurotic frenzy. All the cushions have to be patted, the bedroom aired and the kitchen window cleaned. I blame my last landlady for this neurosis.
Last night we deviated from our Friends ritual and watched a lovely film on TV,  "Hidden Figures", about three african-american women who were instrumental in the 60s NASA space programme, coping patiently and humourously despite all the problems they had to deal with at the peak of segregation. A real feel-good movie.
Das Wetter ist sommerlich, und schwimmen ist selbstverständlich jeden Tag angesagt. Manchmal gibt's Gewitter und regnet - ich trau mir's kaum sagen, aber wir in Bayern haben ein perfektes Klima...
Manchmal fahre ich in die Stadt. Am Wochenende sahen der Engländer und ich uns endlich die fantastische Ausstellung von El Anatsui im Haus der Kunst an, von der uns schon von allen Seiten vorgeschwärmt worden war. Die haut einen auch wirklich um. Dreidimensionale Klimt-Gemälde aus Blechabfall, begehbare Kunstwerke aus Flaschenringen, Holzskulpturen die sich zu drehen scheinen. Staunende BesucherInnen. Ein kühles Museum...
Draußen war der Bär los - inzwischen stehen hunderte Menschen da und fotografieren die Surfer auf der Eisbachwelle, am Eisbachstrand liegen die Jugendlichen und lassen sich immer wieder stromabwärts treiben. Es ist wie in meiner Jugend, nur tausendmal mehr.
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We have the most amazingly perfect weather at the moment, it's hot like it should be in summer, and then there is some dramatic thunderstorm that brings rain and waters the gardens.
Last weekend, M. and I went to Munich to see a much praised exhibition by African artist, El Anatsui, in the cool marbled halls of the Haus der Kunst. It was as amazing as we expected, huge installations, shimmering in many colours reminiscent of artists like Klimt or Hundertwasser. All made out of metal rubbish, bits of tin cans, bottle rings, jam jar tops, simply astonishing. 
Coming out of the museum, all of Munich seemed to be in the English garden, causing M. to feel like he had landed in a painting by Hieronymus Bosch.
A bit further into the park, it got more quiet except for the literally hundreds of people who drifted down the green icy river, to walk back up the path, dripping. Some kids jump on the tram to get back, in their wet swimming gear. It is so lively and fun that we ended up with a big grin on our faces.
There was a cricket match going on, people lying in hammocks or in the grass, groups of people drumming...
Lucky hedonistic Munich!
Oh yes, and my teeth. I finally had two wobbly teeth pulled and a little wire thing made with two teeth attached to it. Great, I have dentures now. But I can also chew again.
Der Engländer fühlte sich wie in einem Wimmelbild von Hieronymus Bosch. Wir flohen ins Bayerische Nationalmuseum, gleich nebendran, in eine Oase von leerem, stillem Café. Aber beim Spaziergang durch den Englischen Garten spürten wir wieder diesen Münchener Zauber, den Vibe einer Stadt, die nur eins will: Spaß haben.
Es wird getrommelt, geschwommen, geschrien, Cricket und Handball gespielt, Bier getrunken und gelesen. Radl-Rikschas mit unglaublich attraktiven FahrerInnen transportieren die Leute durch den Park. Wir stiegen mit einem breiten Grinsen in den 54er Bus am Chinesischen Turm und fuhren zum Ostbahnhof, zurück in unser ruhiges, unspektakuläres Städtchen.
Bei allem Hedonismus hat München auch eine sehr gute politische Energie. Am Sonntag demonstrierten viele Tausende Menschen für eine bessere Klimapolitik. Ich war nicht dabei, ich musste jodeln.
Ach ja und - die Zähne.. Haben gewackelt, wurden gezogen, praktisches herausnehmbares Horrorteil wurde gemacht, ich lächle und kaue wieder.
 
Hier sind die Bilder einer Ausstellung:
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Pictures of an exhibition
Blick durch den Vorhang aus Flaschenringen *** looking through the curtain made of bottle wires



















Diese prächtige Installation besteht aus den Rändern von Marmeladenglasdeckeln
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This wall installation on the right is made of the sides of jam jar lids
Klimt und Hundertwasser hätten das vielleicht geliked
 Mosaik aus Konservendosen
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 Mosaics made out of tin cans

Zum Schluss gibt's noch einen saisonalen Aprikosenkuchen!
Mürbteig:
250g Mehl, 125g Butter, 65g Zucker, Zitronenabrieb
Verkneten, kühlen, ausrollen (am besten gleich auf der Platte der Tarteform)
Mit halben Aprikosen belegen. Restlichen Teig als Gitter drüberbreiten, oder Mandeln drüberstreuen
 Bei 180°C backen bis der Teig braun und die Aprikosen weich sind.
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 To finish off, I leave you with this Apricot tart
Shortcrust pastry:
Make a dough with 250g flour, 125g butter, 65g sugar, some lemon zest - from my Portuguese garden lemons.
Chill the dough if you have the time. It's easy to roll out the dough directly on the bottom of a tart tin with a removable bottom, if you have one).
Prick the pastry base with a fork and cover with halved apricots. Use remaining dough to make a lattice, if you like, or scatter sliced almonds over it.
Bake at 180°C until it's nicely browned and the apricots are soft.

Comments

  1. was für ein schöner post DANKE
    ich bin demnächst in München und will mir unbedingt diese Ausstellung ansehen.TOLL

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    1. Oh liebe Magierin, das tut mir leid, aber die Ausstellung endet nächsten Sonntag.

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  2. Oh, wie ich mich sehne. Die Ausstellung werde ich ja nun leider verpassen, aber danke für die fotos davon (warum haben wir eigentlich ein Müllproblem, wo man solche Dinge daraus knüpfen, weben könnte … Dir steht die Umgebung übrigens ganz ausgezeichnet).
    Ganz herzliche Grüße
    aus der Schweißhölle, wo barfußgehen auf Asphalt einem die Fußsohlen verbrennt (nix Hedonismus hier)
    Petra

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    1. Barfuß nur im Gras!!! Du fehlst München auch.

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  3. Selten und schön. Danke für diesen Post. Hat mich erfreut, wieder etwas von Dir zu lesen, was länger ist als eine Ista-Notiz. Ahoi Oona

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    1. Ich tue mein bestes. Wenn die Hausarbeit gemacht ist. Haha.

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  4. Muss echt toll sein, die Ausstellung! Und die sommerliche München-Beschreibung macht Lust auf einen Besuch. Wobei ich ja Wien im Sommer ähnlich erfreulich empfinde. Was sind wir doch für Glückspilze in unserem mitteleuropäischen Luxusleben. Liebe Grüße von Bettina

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  5. haha. unter putzzwang leide ich wirklich nicht. frau kann nicht alles haben :-)
    liebe grüße

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  6. die werke diesen künstlers habe ich auf de basler kunst-austellung gesehen und war auch sehr begeistert! auf seinem site sieht man auch wie viele fleissige hände da mitmachen! schönen sommer! liebe grüsse

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    1. Stimmt, ich habe gehört dass er Hunderten Menschen Arbeit verschafft hat. Wie Ai Wai Wai. Auch Grüße!

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