Un ballo di maschera, oder die neue Freude am Leben

Zum ersten Mal seit dem Corona-Grauen bin ich wieder in Italien, bei Freunden in den grünen Hügeln über Cortona. Am Abend gehen wir essen auf der Piazza Signorelli, nicht sicher was uns erwartet. Und was uns erwartet ist die pure Lebensfreude. Obwohl einige Bars und Cafés mit der Öffnung noch zöger und einige für immer geschlossen sind, haben sich Restaurants über die ganze Piazza ausgebreitet, überall sitzen fröhlich plaudernde Menschen - und alle sprechen italienisch. Außer uns. Es sind keine Touristen zu sehen, Italien freut sich über sich und das "nuovo normale".
Alle flanieren über die Piazza, aufgebrezelt und einfach so - so italienisch. Wo sonst spazieren zwei Jungs in blütenweißen t-shirts und Turnschuhen immer wieder vorbei, beide beschäftigt mit ihren Handys? unsere theorie war, dass sie miteinander telefonieren. Oder diese Familie (leider habe ich mich nicht getraut, alle zu fotografieren, geht garnicht): das Söhnchen im Maßanzug, so im Stil von Manny aus Modern Familiy, für euch Netflixfreunde. Die Mutter in einer Art kurzem Baströckchen (Bine, entgeistert, "heute ist Dienstag!", weil das am Wochenende anscheinend normal wäre). Zahlreiche Paare mit seltsamen Hündchen schlendern vorbei, Gangs von Kindern rennen herum und kaufen sich bei Snoopy Eis.
For the first time since the gruelling Italian lockdown, I am finally back in Italy, staying with friends in their house above Cortona, in Tuscany.
Last night, the four of us ventured down into the town looking for somewhere to eat, not knowing what to expect. What we found was an explosion of joie de vivre, with people filling the restaurants that have spread across all the piazzas, some dressed to kill, others comfortably post-lockdown, trainers and t-shirt style. And all we heard spoken was Italian. Usually, Cortona in summer is teeming with tourists,  Luisa and I were possibly the only Tedeschi. People shouting greetings to each other, children milling about buying ice-cream and boys in immaculate white t-shirts and trainers promenading their mobile phones, revelling in the New Normal.
Am Ende bezahlen wir und wollen gerade gehen, als der Kellner uns ein Fläschchen Limoncello mit vier Gläsern hinstellt. Keine Ahnung, was da drin war (Bine: "Alkohol"), aber wir werden plötzlich von einem unaufhaltsamen Lachreiz überfallen, als wir beobachten, wie die Leute alle ihre Masken tragen. Kaum einer vor Mund und Nase, sondern in betont lässigen Varianten - Italian style eben.
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Just as we were getting up to go, the waiter brought us a little bottle of limoncello, on the house. Fatal. So we sat and observed how everybody was wearing their masks, finding it increasingly hilarious. One favoured style was halfway up the arm, some had them dangling off one ear, most people wore them like a beard below the chin - for some reason (limoncello?) we ended up helplessly laughing until tears streamed down our faces.
Hier die Variante "am Ellbogen", demonstriert vom lässigen Kellner
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Check the "hanging off the elbow variety, as shown by the cool waiter.
Rechts hinter Bine, die "am Ohr baumelnde" Methode, die hier unten nochmal demonstriert wird
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behind Bine, we can see the "dangling off the ear" method, shown again below
Und hier zeigt John nochmal alle drei Varianten: 
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John demonstrating all three favoured styles

Comments

  1. das klingt alles nach Lebensfreude pur!! Und einmal nicht an den Ernst des Coronalebens denken, genießt die Zeit!!

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    1. Die Maske- - wo immer getragen - ist hier das einzige, was an Ernst ermahnt..

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  2. Ah to be able to go out again and have a meal with others! We are far from it, my friend.

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    1. Oh!! I am so sorry, are you stillin social isolation?
      I hope you can have some kind of normal soon. 🤞🏻

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  3. Die Lebensfreude ist uns schon fast abhanden gekommen...
    Das sind aufmunternde Bilder - danke!

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