Risotto casalingus

Mein Interesse am Kochen geht immer mehr in Richtung machbar, nachvollziehbar, mit nicht zu teuren aber guten Zutaten, massentauglich. Gourmet-Essen ist für mich eine Art Hobby, Foodporno, den ich über Blogs und Zeitschriften genüsslich verfolge. Aber was bei mir in der Küche stattfindet, ist hauptsächlich kreativer Alltag. Und hin und wieder gibt es jetzt wieder Essbares. Gestern fand ich ein Resterl Teig im Gefrierfach und machte nochmal diese Tarte, diesmal mit Wiesenkräutern wie Bärlauch und Löwenzahn (gibt's ja hier in Massen),  dazu Rucola und eine Handvoll Erbsen.

Heute war endlich wieder Risotto dran, und zu der Risottodiskussion die in Foodblogs immer wieder aufflammt, kann ich nur sagen: Keine Angst vor Risotto. Es ist kinderleicht, gelingt immer - allerdings muss der Reis weichgekocht werden, denn im Gegensatz zu Pasta ist Risotto al dente keine gute Sache.
Es handelt sich um ein Resterlrisotto, "risotto ai avanzi" sozusagen.
Bacon, mit der Schere geschnippelt, in Olivenöl gut angebraten
Große Tasse Reis im Öl wenden und glasig werden lassen. Mit einem Gläschen Weißwein (ich trinke zur Zeit einen sehr leckeren Bianco di Custoza) ablöschen, dann weiter Brühe zugießen. Ich benutzte Gemüsebrühe aus dem Biomarkt.
Dann habe ich Zucchini, ein übriges Mairübchen und eine gelbe Rübe, alle gewürfelt in den Topf.
Köcheln lassen, hin und wieder umrühren, wenn nötig mehr Flüssigkeit dazu. Ich habe zum beispiel den Sud von Spinat, den ich nebenbei kochte, noch mit reingerührt. Wenn der Reis dann wirklich keinen harten Kern mehr hat, ein Stück Butter gut reinrühren und eine Handvoll Parmesan oder auch mal Grana Padano - keine Todsünde - reiben und unterziehen. Risotto ist fast eine Sofortmahlzeit. OK, ein bisschen rühren muss man schon, aber das können wir doch, oder?

My interest in cooking is going more and more towards comprehensible dishes that don't cost an arm and a leg and leave room for variation. If there is something I hate it's fussy, snobby cooking for showing off. Gourmet food is a sort of luxury hobby for me, I read about it in blogs, and study complicated recipes in magazines while lounging on the sofa. Cooking around here happens mostly through creative improvisation, once in a while I  try really hard to follow someone's recipe. Yesterday I found a piece of pastry in the freezer for a Tarte I made weeks ago. I used it this time for a tart with wild garlic and dandelion (they always say use young leaves- and they don't get much younger than in April) and some rocket and frozen peas.
Today, for example, I made a fridge risotto. A convenience dish if ever there was one. I always have Arborio or Carnaroli rice in stock; when I go to Italy I buy big bags cause it's not like anything very gourmet there - it's just rice. And for the rest, I use what's in the fridge. If there is saffron I make a simple risotto Milanese, but today there was just a courgette, and a carrot, and a little white turnip. And some bacon, which I snipped with scissors into some heating olive oil, made it crispy. Then I added a big cup of rice and stirred it til it's coated with oil. Pour some decent white wine over it, stirred in all the diced veg and then you add stock as you go. The rice should definitely not be al dente, and there is some stirring involved, but nothing you can't handle. When its nicely puffed up, stir in a good knob of butter and some freshly grated Parmesan, Pecorino or Grana Padano. No cheddar please, even if we are British. Very tasty indeed.

Comments

  1. du sprichst mir aus der seele! ich finde auch, dass risotto kinderleicht ist und immer gelingt. klingt gut, deine heutige variation.

    liebe grüß
    u

    ReplyDelete
  2. "Foodporno"
    der kommt an meine Zettelwand zu den küchenphilo.Sophie.n
    dort wo jemand hinterliess
    "gut Essen ist der Sex des Alters"
    ;-)
    dankeschön

    ReplyDelete
  3. Liebe Ilse
    Risotto ist unser Hauptimportprodukt aus der CH!!
    Hier in Franzen ist er nur spärlich zu finden...
    Wûnsche dir einen genussreichen Tag...
    ♥-lich und bbbbb

    ReplyDelete
  4. Risotto ist bei uns in letzter Zeit auch eines der Lieblingsessen. Ich liebe es besonders weil sich sogut Reste darin verwerten lassen.
    Je älter ich werde, je mehr betreibe ich so eine Art Zen Kochen, also ursprünglich und nicht zu überkandidelt.
    Alles Liebe Karin

    ReplyDelete
  5. Auch ich habe mich lange Zeit gefürchtet ein Risotto zu kochrühren – bis ich es dann mal gekocht habe: easypeasy! Und unendlich zu variieren. Ich mags am liebsten mit grünem Spargel! Und "all'onda" (die berühmte Risotto-Welle) ist mit genügend Flüssigkeit auch kein Problem.
    Schönes Wochenende.

    ReplyDelete
  6. zu zeiten habe ich den risotto nach vorschrift endlos gerührt, rechtsdrehend selbstverständlich. und immer nur ganz wenig (selbstgekochte) brühe, heißgehalten selbstverständlich, nachgegossen.
    ich bin ganz deiner meinung, diese al dente risotti sind nicht zum essen und ein gschiss um die zubereitung braucht man nicht machen. ich verwende auch instant pulver aus dem bioladen, so what.
    inzwischen arbeite ich immer drauf hin, dass ein rest übrigbleibt. den am nächsten tag als flaches küchlein ausgebraten - herrlich.
    man darf das allerdings nur langsam und bei niedriger temperatur garen, wird sonst schnell schwarz.

    ReplyDelete
  7. Risotto gibt's heute hier auch. Mit grünem Spargel.

    ReplyDelete
  8. Ja!! mit Spargel! das wird mein nächstes Risotto.

    ReplyDelete
  9. Liebe Ilse, vielleicht ist "all'onda" wieder so ein Kochbuchmythos. Das Risotto ist demnach etwas flüssiger und gleitet "wie eine Welle" auf den Teller. Ich mag's jedenfalls etwas schlonziger.

    ReplyDelete
  10. na sowas, Frühling ist da und alle kochen Risotto mit und ohne Spargel, bei uns heute mit !
    und davor aus den unteren Enden eine wunderbare Spargelsuppe und danach den ersten Rhababerkuchen und weil ich auch grad beim experimentieren bin...........mein erstes selbsterfundenes und zsammgmischtes Brot.....sehr gut ist es geworden !

    ReplyDelete
  11. Das geht doch nicht! Da werdeliche Abhandlungen und Doktorarbeiten über die Zubereitung von Risotto geschrieben und du behauptest, dass wäre einfache Alltagsküche!!! ;o)

    Schönes Brettchen hast du da neben dem Herd liegen.

    ReplyDelete

Post a Comment