Hausaufgabe

Manchmal fühlt sich das Blogschreiben an wie eine Art Pflicht, und dann frage ich mich schon - was soll das noch?

Viele Bloggerinnen denen ich gern gefolgt bin, und mit denen es auch einen oft witzigen Austausch gab, haben schon das Handtuch geworfen, viele Lieblingsblogs sind verschwunden. Oft gibt's nur einmal im Jahr einen neuen Eintrag. Es gibt nur noch wenige Blogs, wo ich eine Mischung von  Lebensfreude, Informationen, gutes Futter und schöne Bilder finde.

Ich habe auch oft das Gefühl, alles was mich interessiert schon mal gekocht und präsentiert zu haben - ich kann mich ja immer öfter selber zitieren. Ein reiner Foodblog war ich eh nie, Rezepte gibt's überall bei den speziellen Foodblogs, die aber selten auch unterhaltsam und witzig sind. 

Die Foodbloggergeneration ist älter geworden, seit 2008 (!) schreibe ich hier, manche haben sogar noch früher angefangen, sind zu Profis geworden, haben Kochbücher geschrieben und ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht.

Und ja, ich geb's zu, meine Spielwiese ist jetzt hauptsächlich Instagram, wo sich viele (Ex)Blogger*innen tummeln, wo es täglich neue Bilder gibt und eine schnelle, einfache Kommentarfunktion, in denen sich manchmal auch interessante Unterhaltungen entwickeln. Bloggen ist nämlich - wie alle die es tun, wissen - verdammt arbeitsintensiv und braucht viel Zeit.... allein bis die Bilder immer aufgeladen sind.

Ist diese Art "unspezifischer" Blog inzwischen total überholt?

 

When I sat down to write this new post for my blog, I suddenly felt like a chore, like doing my homework. Is blogging even a real thing anymore? A lot of my former favourites have packed it in, I keep finding blogs where the last entry is from 2019... Also, my blog is a sort of hybrid, partly letter to a few friends who I know enjoy reading it, partly a recipe station, partly musings about life in general and my life in particular. And when I look back at earlier posts - I started this blog in 2008!! -  they seem livelier, more interesting, more committed. 

We have been seriously impeded, locked down, for two years now. For many people this was an epiphany to do with sourdough and pasta making, it was also a bloody boring two years. And then there's Instagram now: I seem to have decamped to this more zippy site where interaction is quick and spontaneous. 

I wonder if I should up sticks and just move there completely? And I am not fishing for compliments.

Auch über dieses bescheidene Süppchen habe ich schon geschrieben. Es ist meine Version von Sopa Alentejana, die ich 2010 in Portugal zum ersten Mal mit Luisa und meiner Mutter gegessen habe. Mütterlein war begeistert, eine "Brotsuppn" zu finden, mit 87 war ihr das meiste Essen schon zu gehaltvoll. Und wir haben uns gefreut.

Diese Suppe ist Rumfort in Reinkultur. Ich hatte noch eine Hühnerbrühe, darin habe ich die alten  Brotkanten, die ich brav aufhebe, eingeweicht. Statt dem traditionellen Knoblauch habe ich sie mit viel Bärlauch sowie Schnittlauch begrünt, mit Bärlauchbutter abgeschmeckt und dann die Eier einfach in der heißen Suppe pochiert. 

Völlig unkompliziert. So gut!
 

I have written about this modest little soup before, too. It's my version of the traditional sopa alentejana. We ate it in Portugal for the first time in 2010, when Luisa and I took our Mum to see her little house. She was delighted to find a bread soup, one of her favourites. Aged 87, she didn't really do big meals any more - ate like a bird, in fact. Everyone was happy.

Heat some vegetable or chicken stock, soak some stale bits of bread you conserved as the good sustainable cooks you are in it. I used wild garlic and chives for greenery, traditionally it's coriander. Also flavoured it with wild garlic butter - it's the season, and the stuff grows everywhere. Finally, crack your eggs into the hot soup, salt to taste. 

It's simple, and simply delicious.

Comments

  1. Ich würde Deinen Blog schon vermissen - ich mag die Mischung aus Weltgedanken, privaten Einsprengseln und guten Rezepten.

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    1. Ich bin eh noch nicht so weit...alle paar Wochen...

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  2. Es scheint wirklich so als ob das Schreiben und Gestalten eines Blogs überholt ist. Ich schreibe seit 2019 ja "nicht öffentlich", weil die sozialmediawelt oft auch sehr ungut ist. Die Blogs, welche ich gern gelesen habe sind auch fast alle verschwunden. Das ist sehr schade. Instagram: Da kann eine die Gedanken nur Instand veröffentlichen. Für mehr als drei Sätze haben wohl die meisten Menschen keine Zeit oder kein Interesse. Mir scheint es geht dort mehr um oft sinnloses Konsumieren statt um Inhalt. Und das darf es auch sein. Logo. Ich muss da nicht mitmachen und schaue bei Insta nur wenige Accounts an, weil ich die Frauen dahinter aus andere Bezügen kenne und sie mich interessieren.

    Ich freue mich immer, wenn ich etwas bei Dir zu lesen finde. Und ich würde Deinen Blog / deine Sichtweisen auf dieses und jenes sowie Deine "unsytlischen" Essenfotos bzw. Reisefotos sehr vermissen. Aber irgendwann hat alles ein Ende.

    Ich schreibe seit 2009. Das ist eine sehr sehr lange Zeit. :-) und zurzeit habe ich die Motivation etwas verloren. Und werde dann auch eine von denen, die alle paar Wochen etwas schreiben, weil sie nicht den Punkt finden etwas zu beenden.

    Ahoi und liebe Grüße
    Oona

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    1. Danke für deine Gedanken! Ich muss gestehen dass ich Blogs mit ausufernd vielen Worten oft ermüdend finde...und daher die Bildsprache bei Instagram eher erholsam.
      Natürlich suche ich mir auch dort eine "Community", in der die Wellenlänge stimmt. Bin nicht interessiert an Kosmetik-influencerinnen oder Machos, die Rennautos posten!

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  3. ich würde deinen blog vermissen, auch die mischung mit reise, kunst, essen und gedanken gefällt mir. das foto in den buschwindröschen z.b. ist für mich orginell. meine unsortierten gedanken werde ich weiterbloggen, aber ich habe z.b. bemerkt, wenn es politisch ist, reagieren weniger frauen(es sind 98 % frauen die kommentieren). mir ist bloggen ein bedürfnis, da ich vor ort wenig austausch habe und in meiner mobilität eingeschränkt bin.
    eine gute zeit für dich, liebe ilse, gruss roswitha

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  4. würde deinen blog vermissen - warte immer gespannt auf einen neuen eintrag...

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  5. Liebe Ilse, liebe Bloggerinnen, liebe LeserInnen, wenn es solche Blogs wie jetzt deinen nicht mehr gibt, würde mir riesig (!) was fehlen. Wie ausufernd oder sparsam eine bloggt, ist doch völlig frei und somit eine kreativere Spielwiese als Insta. Ich mag genau diesen Mix aus praktischen food-Beiträgen, persönlichen Gedanken und das Teilen von Erlebnissen. Über die Jahre des Mitlesens entsteht schon irgendeine Beziehung, deshalb nütze ich auch die Kommentarfunktion der BloggerInnen gern und häufig, um das Projekt meinerseits beleben zu können.
    Gib/gebt eure kostbaren Blogs nicht auf, bitte! Und wenn doch, muss ich es dann halt hinnehmen.
    Tausend Dank dir Ilse jedenfalls dafür, was du seit 2008 mit zweifellos viel Engagement hier für uns geschrieben hast.
    Herzlich, Ursula

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  6. Es ist halt ein wenig mehr Platz, ein wenig mehr Raum für Bilder und Wörter (in zwei Sprachen) in einem Blog. Ich genieße es, dein Leben hier ein wenig mitzuverfolgen, du fühlst dich im Blog näher an als auf instagram.

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  7. I love your Instagram feed and I also like your blog, and I am so glad that you are taking the time to write and post your pictures. You chose your medium, and your friends are there to support either way. I, on the other hand, am not doing much of anything in digital life.

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  8. Geh, das fände ich aber wirklich schade! Für mich ist dein Blog wie ein schönes genüssliches Essen, dagegen Instagram eher wie (hübsches) Fastfood. Deine Mühe und den Zeitaufwand mit dem Blog weiß ich sehr zu schätzen. Und ich mag deine Rezepte (schaue auch immer wieder im Archiv nach), aber noch mehr deine gscheiten, witzigen Lebens-Meldungen. Danke schön!

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  9. ich würde Deinen Blog auch vermissen liebe Ilse......lb. Gruß aus dem Allgäu Claudia

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  10. Was wäre das Blogiversum ohne uns Urgesteine, na? Auf Insta ist alles schnell und unverbindlich - will man Nähe (wenn auch nur virtuell) und Authentizität, schaffen das nur Blogs - zumindest empfinde ich es so. Alles Liebe!

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  11. Liebe Ilse, mir gehts ja schon lang so, daß ich ein wirklich gutes Thema oder Idee brauch, bis ich es dann ausformuliere.
    Das passiert nicht oft. Und Muße brauch ich auch dazu, davon hab ich nie genug.
    Ich "konsumiere" aber furchtbar gern die Ideen, Fotos anderer :) also mir würdest Du/Dein Blog auf alle Fälle auch fehlen!
    Instagram ist auch schön, quadratisch, praktisch gut. Und man verliert sich nicht aus den Augen! Dort stehn aber die Bilder im Vordergrund, was durchaus auch seinen Chrme hat. LG und erholsame Feiertage!

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