Nachdenken über den Tod. Und Madeleines.

 
Gestern hab ich mir den Film „Manchester by the Sea“ angeschaut; er ist auf Arte, in der Mediathek zu sehen, jetzt sogar immer in der Originalversion. Toll. Aber was für eine tragische Geschichte, zig Taschentücher… Danach habe ich lang nachgedacht über diese Filme, die mit Preisen überschüttet werden. Praktisch in jedem Film, den ich in letzter Zeit gesehen habe, muss irgendeine Tragödie vorkommen. Beim Krimi erwarte ich es nicht anders, da ist der Tod ja sozusagen Programm. Aber dann zwei Filme mit Tilda Swinton: I am Love, und A bigger Splash - jemand stirbt, natürlich nicht an Altersschwäche. La Chimera. Jemand ist schon tot, dann stirbt noch jemand. Die großartige Serie, Vanity Fair, in der ARD Mediathek- Krieg, Herzinfarkt, Gelbfieber…Und dann die amerikanischen Filme: Kinder ertrinken (Don‘t Look now, peinlicher deutscher Titel: „wenn die Gondeln Trauer tragen“ -  warum?); Ghost ( Demi Moore spricht mit ihrem toten Gatten); Titanic (!), "Terms of Endearment" ("Zeit der Zärtlichkeit").. . 
Und die Mutter aller Tragi-Filme: Klassiker Love Story1970, später das Muster für Beziehungs-Weepies wie  (ohne viel zu verraten) "Zwei an einem Tag"/ "One Day".
I watched a film yesterday (on TV of course since I hardly ever make it into Munich to go to the cinema any more), "Manchester by the Sea". Luckily they are showing more and more original versions now, I can't bear dubbed English language films. But what a story - I went through whole packets of tissues, so tragic was the story... Afterwards I had a long ponder over these kinds of prize-worthy movies. So many of these films I have watched recently are built around some tragic death event. I mean, I watch a lot of thrillers, but there death is part of the package. Now - in two films with Tilda Swinton, "I am Love" and "A bigger Splash" somebody dies, and I'm not talking about old age here. Then, "La Chimera" - starts with a death, then someone dies. In the fabulous BBC series of "Vanity Fair" we have war, heart attack, yellow fever.
 And look at American movies - children drowning (Don‘t Look Now" etc.), "Ghost" - woman talking to dead husband, not to mention "Titanic" and the mother of all tragic films, "Love Story", from 1970, a blueprint for later tear jerkers like e.g. "One Day" - without giving away too many spoilers.
Und wie geht man mit so viel Trauer um? Mit Backen, natürlich. Mir sind zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder perfekte Madeleines gelungen, die nicht in der Form kleben bleiben. Das klappt, indem die Förmchen mit übermäßig viel Butter eingefettet werden!
Außerdem habe ich irgendwo auf Instagram die Idee aufgefangen, dass man diese muschelförmigen Küchlein in richtigen Muscheln backen kann! Zwei davon fand ich in der Küchenschublade, und hokuspokus, hat geklappt. Das Rezept dafür gibt es in diesem uralten Post.
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When sadness overcomes me, baking is always a way out with rewards. I remembered my beautiful madeleines mold and got busy. Moreover, I was keen to try out something I had seen on Instagram: baking these shell-like cakes in actual shells! And, yes, it worked beautifully. Must get more shells...
This time they didn't stick to the molds because I drastically over-buttered them.
Find the recipe here and try this at home! 

Eine traurige Nachricht aus der Blogwelt: Ursula aus der Schweiz hat mich gerade informiert, dass Ingrid "Waldviertelleben" an Krebs gestorben ist. Es macht mich nachdenklich und betroffen, nachdem erst vor kurzem unsere Freundin Margret plötzlich verstorben ist. Meine Mutter pflegte bei solchen Nachrichten zu bemerken "die Einschläge kommen immer näher". 
Für Ingrid war es stimmig. Ich wünsche euch allen eine gute Gesundheit und ein langes Leben - so ihr es denn wünscht! Ich persönlich wünsche mir, dass ich mich noch recht  lang an meiner kleinen Welt erfreuen darf.
After Margret another, less close, friend recently passed away. She was an Austrian woman blogger who I, some years ago, got to know when she met me and M. in Vienna and took us to her favourite coffe house. I met Ingrid again a few years later, when she seemed troubled to me. She died of cancer in her beautifully remote country home, apparently at peace. Myself, I would dearly love to live a few more years.

Comments

  1. liebe ilse, der tod von ingrid hat mich berührt, obwohl ich sie nur aus dem blog kannte. ihre welt wurde mir durch ihr schreiben in stücken nahe. erstaunlich finde ich, dass ich mich in meinen letzten blogbeiträgen mit dem abschiednehmen beschäftigte. aber das liegt vielleicht auch an meinem/unseren alter. ingrid war in ihrem sterben so wie sie gelebt hat, glaube ich. ich hoffe und wünsche ihr sehr, dass es bis zum ende so war, da die frauen einen so klaren beitrag gepostet haben, denke ich es war so. wir können nicht ausweichen, ich zu mindestens will mit lebensfreude auch mein ende bedenken, vielleicht auch vorbereiten. leider mag ich nicht backen, nur essen mag ich all deine bäckereien schon, aber in maßen, da ohnehin mehrgewichtig. ich trainiere weiter, jeden tag etwas für mich zu tun, mich an etwas zu freuen und offen zu sein. dir wünsche ich eine gute zeit und viele gute begegnungen. herzlichen gruß, roswitha

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