Meine Küche, so winzig klein wie sich in den 60er-Jahren die Architekten das als praktisch vorgestellt hatten, ist eigentlich eine Landhausküche, nur in klein. Klein ist sie, weil die Architekten, damals wohl alles Männer, dachten sie täten der Hausfrau einen Gefallen, wenn sie die Arbeitswege verkürzen. Da sie selber aber nicht kochen, haben sie vergessen, dass man in einer Küche viele Flächen braucht, um Sachen abzustellen. Und dass es vielleicht gemütlich ist, wenn ein großer Tisch drin steht, an den man sich zu mehreren niederlassen und die Kreationen probieren kann.
Wenn ich darin meine Kreationen herzaubere, freue ich mich an meinen auf Flohmärkten zusammengekauften Geräten, meinen vielen bunten Tassen, den arabischen Teegläsern auf dem Regal, den gesammelten Tellern, an meinen "favourite things". Es dürfen nur nicht mehr als - eine Person darin wurschteln.
Ich stelle mir vor wie ich mit den auf der großen Marmorplatte klein geschnittenen Zwiebeln zum Herd - ein holzbeheizter alter Emailleherd mit Grandl* - eile und sie in der alten eisernen Pfanne karamellisiere. Wie ich auf dem großzügigen Holztisch in der Mitte der Küche einen riesigen Pastateig ausrolle, oder mich auf den Stuhl setze und mit einem Schaumschläger das Eiweiß steif schlage, das ich dann sorgfältig unter den Schokokuchenteig ziehe. Oder wie neben dem Herd der Hefeteig gemütlich aufs Doppelte aufgegangen ist...
Ja, so was träume ich in meiner 8qm-Küche; und doch - ich koche, ich backe...
*Grandl=ein Wasserbehälter im Herd, der ständig warmes Wasser bereithält
Zum Beispiel mal wieder meine Lieblingshefeteigschnecken - nein, keine Zimtschnecken, sondern mit leicht vorgekochten Äpfeln gefüllt. Ich habe diese köstlichen Gebäckstücke 2016 zum ersten Mal gebacken, ihr findet das
Rezept hier.Und wie gerne ich koche! Jeden Tag fällt mir etwas ein, außer an den Tagen wo der Engländer und ich zu unserem Food Truck pilgern und uns ein leckeres, fertiges, frisch gekochtes Essen holen.

Diese Woche zum Beispiel: Spätzle mit Schwarzkohl und Salsiccia (Spinat und Würstl geht auch), mit etwas Creme Fraiche.
Nudeln, Tomatensoße mit oder ohne Hackfleisch, Grünzeug. Immer gut.
Und weil der Schwarzkohl riesig war und von der Salsiccia (jetzt bei A**i ständig zu kaufen) noch zwei übrig waren, gab's ihn am nächsten Tag mit der Tomatensoße, dazu Polenta. Ich liebe Polenta, mache immer ganz viel und brate sie später in der Pfanne mit Käse.
A propos Käse: gekochte Kartoffeln, gequetscht als Boden darauf ein grünes Gemüse deiner Wahl (hier: Zucchini), grüne Bohnen und den Rest Tomaten aus der Dose. Oben drauf Mozzarella in Scheiben, im Ofen überbacken.
Eigentlich wollte ich zu IKEA fahren, aber das war der Tag als es geschneit hat. Also dann eben daheim: Kartoffelbrei, Hackbällchen in WIrsing-Currysoße, Bohnen.
Denkt
ihr manchmal an die Kindheit, als am Schnabel der Teekannen noch Tropfenfänger steckten? Wohin tropfen jetzt die Teetropfen? Nur so ein Gedanke.
Dear English readers: maybe tomorrow...
Moin Ilse,
ReplyDeleteals ich einmal stark erkältet war, da kam mir der Gedanke, dass man diese Tropfenfänger von "damals" sich auch wunderbar unter die Nase binden könnte. Wenn einer das Wasser nur so aus der Nase tröpfelt. Allerdings konnte ich für mich nicht die Frage klären, wie der Schmetterling und meine Brille kompatibel werden könnten... oder so.
Die Apfel-Hefe-Schnecken haben mein Herz im Sturm erobert. :-) Vielleicht mache ich die am nächsten Wochenende. Letztes Wochenende gab es Apfelkuchen nach dem Rezept meiner Mutter. Neben den sabischigweichen leckeren Äpfeln ist der Boden so lecker. 150 gr. Dinkelmehl und 100 gr. gemahlene (weiße) Mandeln. Und BUTTER ;:-)
Wenn der Zucker nicht wäre. Ich versuche es jetzt mit der "Regel" , dass ich Kuchen nur am Samstag und Sonntag esse. In der Woche wohnt der Zucker woanders. Ich gebe zu, den vorherigen Satz habe bei "anna.elisie" von ihrem Blog Vegan.mon gemopst.
Auch bei Instagram zu finden. Wenn Du Gerichte mit viel pflanzlichen Eiweiß kochen möchtest, bist Du da genau richtig.
Oh ja. Fehlende Ablagefläche. Da sachste was! Bei mir auch ein Thema.
Ich wünsche Dir einen guten Start in den Dezember.
Ehe wir uns versehen, steht das neue Lebens-Jahr für uns vor der Tür.
Liebe Grüße
Jutta
Sabischigweich? Bisschen Zucker ist schon nicht falsch, ganzwoanders braucht er nicht zu wohnen. Ja, machen ir uns den Dezember richtig schön!!.
Deletesabischigweich-das würde mich auch brennend interessieren. Meine selbstgetöpferte Teekanne hat einen Schnabel, der nicht tropft. Das hat uns die leider inzwischen verstorbene Töpferin damals gezeigt. Und da ich ein Gedächtnis wie ein (Tee-)Sieb habe, weiß ich leider nicht mehr, wie sie das gemacht und uns beigebracht hat). Ich glaube, es hatte vor allem etwas mit der Dicke der Schnabelspitze zu tun. Davon abgesehen: Das erste Foto ist wie ein Gemälde und all die anderen machen großen Appetit. Mein Liebling heute ist der Auflauf mit dem Kartoffelstampfboden und die Erinnerung, mal wieder Polenta zu kochen. Machst Du die eigentlich mit Gemüsebrühe? Liebe Grüße, Veronika
ReplyDeletePolenta mit Wasser , manchmal mit etwas Milch gemischt. Aber Gemüsebrühe - auch gute Idee!
DeleteHallo Ilse, da hätte ich heut morgen bei. Lesen Deines Blogs fast meine Haltestelle mit dem Bus verpaßt :o)
ReplyDeleteOh, ich weiß schon, wo die Teetropfen hintropfen..
Meine Mutter hatte noch so Tropfenfänger früher, aber nur im Schrank, kann mich nicht erinnern, daß sie sie mal benutzt hätte.
Die Salsicchias liebe ich! Gut zu wissen, daß es die jetzt immer gibt! Und Schwarzkohl muß ich unbedingt mal probieren, sieht lecker aus. Jetzt sitz ich schon wieder im Bus nach einem Arbeitstag.
Du würdest Dich in unsrer Küche wohl fühlen ;) wenn die ganze Familie da ist und zusammen kocht, ist es das reinste Chaos, aber macht Riesenspaß. Ganz liebe Dezembergrüße, Ursel
ich weiß nicht, wohin die Teetropfen tropfen, leider…
ReplyDeleteWahrscheinlich auf die weiße Tischdecke.
Delete