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Showing posts with the label Starnberger See

Gärtnerblues

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Es stimmt schon, dass ich es schön habe. Aber manchmal werde ich saugrantig und zweifle am Sinn des Landlebens. Z.B. wenn ich morgens aufstehe und an den silbrigen Spuren erkenne, dass die Schnecken über Nacht aus meiner neuen Fingerhutblume Kleinholz gemacht haben, unbekannte Täter von meinen Bohnenstangen die Blüten, meine Hoffnungsträger für zukünftige Bohnen, abgefressen haben und sogar die Zucchini kränkeln. Ich bin kein Kämpfertyp. Es braucht nicht viel, mich mürbe zu machen. Ich werfe die Flinte ins Korn. Dann eben nur noch Geranien. Bitte! Nach diesem frustrierenden Morgen besuchten Luisa und ich ein paar befreundete Gärten am Starnberger See. Eigentlich sollte es eine Essenseinladung werden, die ging aber total in die Hosen - die Gastgeberinnen warteten in München, wir warteten in ihrem Garten in Tutzing... Als "Belohnung" für die fruchtlose Reise wollten wir in Ambach beim Fischmeister essen. Ich war schon länger nicht mehr dort gewesen, aber möchte übe...

Die Banalität des einfachen Lebens.

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Ich habe immer häufiger das Gefühl, nichts zu erzählen zu haben. Ich will weder beim Euro in Griechenland noch beim Gezanke um den Klimawandel mitreden, mich interessiert auch nicht wirklich ob Frauen in den Chefetagen sitzen. Das Lesen von Zeitungen mit all den Schreckensnachrichten von Sudan bis Weißrussland, den Horrorgeschichten von Kambodscha bis nach New Orleans führt nur zu machtloser Empörung und Trauer. Die Leute werden dick oder dünn sein, rauchen oder Fleisch essen, egal ob ich dazu was zu sagen habe oder nicht. Ich habe mich in meiner Parallelwelt eingerichtet, in der ich so bescheiden wie möglich lebe und versuche niemanden unnötig zu ärgern. Wo ich genüsslich koche und jeden Spaß mitnehme, der sich bietet. Am Wochenende schlief ich zum Beispiel dank des Geburtstages einer Freundin im Hotel Kaiserin Elisabeth in Tutzing, dann kamen Freunde zum Essen auf unsere Terrasse und es hat am Abend so ungeheuerlich geblitzt, dass wir wede...

Blau gemacht

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Gestern am Starnberger See, fahre mit der S-Bahn nach Possenhofen, zu Fuß am See entlang, bis ich eine kleine versteckte Bucht finde wo ich ungestört (sonnen)baden und lesen kann. Im Wasser sieht man jeden Kiesel, jede Kaulquappe. Der Himmel blau, mit Wattewölkchen. Oben auf dem Weg höre ich das Lachen und Geplauder der Spazierengänger - der Seeweg ist voll der gesundheitssuchenden Generation 50+ in vernünftigen Schuhen und Rucksäckchen, meist Gruppen von Frauen. Aus Richtung Roseninsel fährt eine gefühlte Hundertschaft Radler vorbei, alle im orangen Trikot, mit Helm. Die Frauen: "Jetzt kommen die Männer" und ein Gekicher auf beiden Seiten, wie auf dem Schulhof, aber eben unbeschwert. Dann wieder Ruhe und Vögelgezwitscher. Ich fühle mich wie im Paradies, nicht eine Stechmücke. Später kommt ein Schiff an den Possenhofener Steg und ich fahre mit, nach Starnberg. Auf dem Boot Touristen aus dem Norden, ältere Ehepaare, die so aussehen als wäre so ein Urlaub für sie keine Selbve...

The week so far

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Ich kann zur Zeit nicht behaupten, dass ich zu wenig aus München rauskomme. Seit Samstag war ich in Ambach (endlich mal wieder), ein Ort wo ich familienmäßig mal viel Zeit verbrachte und mit Freuden sah, dass alles in Ordnung ist und die Kinder heranwachsen zu unrasierten jungen Wirten. Das Essen war auch fein. Ich war auch zweimal in Grafing beim Mütterlein, mit Gelegenheiten zu kleinen Ausflügen (ok heute wegen Sauwetter nur zu Rossmann und Hörgeräte Seifert). Aber am Sonntag machte ich den Schlenker nach Maria Altenburg bei Moosach, ein hübsches Kirchlein auf dem Berg, das im Sommer auch einen winzigen Bierausschank hat. Um München herum gibt es in einem 40-km-Radius so viele reizende Orte, dass ich mich eigentlich garnicht über Italienmangel beklagen muss. Auf dem Weg heim in der S-Bahn zündelten eine Gruppe gelangweilter Teenies so lange rum bis ich meine Althippie-Lehrerstimmer ausfuhr und sagte "Noch ein Mal und ich rufe die Bullen an". Ich war echt stinksauer - keine ...