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Showing posts from March, 2020

Daheimbleiben

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In diesen Wochen der Selbstfindung habe ich mir ein paar nützliche Gewohnheiten zugelegt. Jeden Tag der Kampf gegen das Verschlampen! Raus aus dem Morgenmantel! Anziehen, Ohrringe, Lippenstift, Hände eincremen! Möglichst viel trinken, morgens ein Glas lauwarmes Wasser mit Zitronensaft.  Seit ich letzte Woche ein Kratzen im Hals spürte, gurgle ich täglich mit lauwarmem Salzwasser und jetzt kratzt nichts mehr. Abends kann auch mal ein Glas Wein oder ein Cocktail dazukommen: Unser Hausdrink ist Lillet mit Prosecco. Sehr gut auch mit einem Schuss Cointreau, aber der ist jetzt aus, und der ist wohl kaum ein Grundnahrungsmittel. ***  In these days of splendid isolation, I have developed some good habits: As tempting as it is to lounge all day in that cosy dressing gown, but I get dressed.  Earrings. Lipstick. Handcream.Well, mostly. I remind myself to drink water, starting with a glass of lukewarm water with lemon juice in the morning. To fend off any throat infections, I

Quarantäneschwänke

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Es ist ein bisschen wie im Märchen von Dornröschen: alles hat angehalten. Die Straßen sind leer, am Himmel keine Kondensstreifen, kaum Menschen unterwegs. Die S-Bahn fährt zwar getreulich alle 20 Minuten an meinem Küchenfenster vorbei, aber niemand sitzt drin. Aber es gibt einen Ort, wo sich der Wahnsinn austobt: der Supermarkt A**i. Niemand hält die Kunden an, Abstand zu halten. Alle drängeln rein, drängeln sich vorbei, wenn ich höflich um Abstand bitte (hey! ich gehöre zur Risikogruppe!) schnauzt mich jemand an "jetzt werden's schon alle hysterisch!" Eine Parallelwelt, wo das Virusrisiko noch nicht angekommen ist und die Aggression herrscht. Aus England und aus Portugal höre ich, dass die Kunden vor den Supermärkten warten - mit Abstand - bis drinnen genug Platz ist, um sich auszuweichen. Nicht bei uns. Aber angeblich sind 95% der Deutschen mit den Vorschriften einverstanden. Vielleicht sind hier in G. die übrigen 5%? Zum Glück ist im Wald noch genug Platz fü

Pasta hilft, Schokoplätzchen auch

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 Es gibt immer was zu tun, in der häuslichen Quarantäne. Ich komme sogar zum Bügeln, eine zen-artige Beschäftigung, die Kopfkissenbezüge, die Küchenhandtücher, die Schneuz....schnarch....  *** Boredom is not an issue - there is always something to do. I even ironed my pillowcases and kitchen towels, and my handkerchiefs...very zzzzzen...  Aber interessant, wie wir das Einkaufen reduzieren, ich koche jetzt immer erst mal mit dem, was wir im Kühlschrank, im Gefrierfach und im Regal haben. Zum Beispiel diese Paccheri, eine Nudelsorte, die es bei uns im Supermarkt noch überraschend reichlich gibt. Ich habe sie zuerst al dente gekocht und dann mit einem Rest Halloumi und TK-Spinat  gefüllt. Mit meiner Lieblings-Tomatensoße* und geriebenem Pecorino bedeckt im Ofen überbacken. So einfach, so hübsch, so gut. Und es blieb sogar noch ein Essen für den nächsten Tag übrig. *eine ganze Zwiebel, Dose Tomaten, ein Stückchen Butter, Majoran und ein Schuss Granatapfelsirup - alles z

Alles in Butter(kuchen)

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Alles zum Thema gesund und leichten Herzens durch die Quarantäne findet ihr bei Salamandra . Wir haben das Glück, ganz nahe an der Natur zu leben, und noch dürfen wir hinaus, wir suchen uns entlegene Plätze im Wald, wo der Frühling gerade mit einer ungekannten Blumenfülle ausbricht. Mein Antivirus-Mantra ist kochen, backen, teilen.  Ich habe jetzt Zeit auch für etwas langwierigere Rezepte, wie zum Beispiel der Kouign Amman. Dazu wurde ich angeregt durch meine derzeitige Lektüre, 'Bretonisches Vermächtnis' von Jean Luc Bannalec. Ich liebe diese Romane, sie beschwören - so neben den Morden und Verschwörungen - eine wunderbare Bretagne herauf, die Landschaft, das Essen, das Meer und seine Farben... man hat das Gefühl, dort zu sein. Und das ist in Zeiten des abgewürgten Tourismus ein echter Wert. Ich habe den bretonischen Butterkuchen schon einmal etwas erfolgreicher gebacken , aber auch dieses Mal wurde er - fast - perfekt.  So geht's: 240ml Milch leic

Ruhe und Kraft

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Aber am besten ein gesundes Süppchen! Geht in den Wald und sammelt Brennesseln, oder wer Glück hat, findet ein Bächlein mit Kresse. Ein paar Kartoffeln würfeln, mit Gemüsebrühe kochen und zum Schluss die Kräuter reingeben, und mit einem Schuss Sahne servieren. Das baut auf! Much better: Go out and find some fresh nettles, or if you're lucky, some watercress (or buy it). Boil some diced potatoes with vegetable stock and add the herbs towards the end. Serve with a dash of cream. That'll set you up. Draußen scheint die Sonne, der Himmel ist blau - endlich Frühling. Aber überall in Europa sitzen wir in den Wohnungen und wissen nicht so recht, was wir noch dürfen. Ein Vergleich mit Chernobyl vor 40 Jahren drängt sich auf - alles so schön, und so lebensgefährlich. In Großbritannien hat der National Trust -  die Organisation, die das kulturelle Erbe des Landes verwaltet - angekündigt, alle großen Parks und Schlossgärten der Öffentlichkeit gratis zugänglich zu machen.

Zauberberg

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Tut mir leid liebe Hanne, aber die letzten beiden Wochen kann ich beim besten Willen nicht schön reden. Die waren BEIGE. Seit gestern ist aber wieder Farbe in meinem Leben. Ich war in den Bergen. Am Samerberg, ich wusste, da oben kann ich gesund werden. Sind nicht die Lungenkranken von jeher in die Berge geschickt worden? Komischerweise spricht niemand in der ganzen Corona-Paranoia davon, an die frische Luft zu gehen. Zusammengesperrt in ungelüfteten Wohnungen, das soll gut tun? In Italien stehen die Menschen auf ihren Balkonen und singen miteinander! Tränen der Freude! Wir fuhren also auf den nächst gelegenen Berg. Gingen spazieren, machten Yoga-Atemübungen. Sonne. Teetrinken dann wieder daheim. Farben! Frühling! Blümchen! *** Colours! Spring! Flowers! Die schlafende Jungfrau lockt *** the Sleeping Beauty (Wendelstein) Eingekehrt sind wir dieses Mal nicht *** We took our tea at home this time... In diesem Tal gab es massenhaft Bärlauch *** We found hill

Beige Zeiten

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Kubaba, bitt für uns! könnte man hier sagen. Die Göttin aus der Türkei steht geduldig auf dem Fensterbrett und übernimmt das Bitten. Und zu bitten gibt's genug! Besseres Wetter, damit das "Karantäne"-Gefühl sich etwas lockert. Rückkehr meiner blühenden Gesundheit, aber schneller. Dabei können wir froh sein, dass es nur eine gewöhnliche Grippe war. Freuen wir uns lieber über den tiefen Atemzug, den die Erde gerade machen kann.. *** Our window-sill goddess is busy trying to fulfil my wishes - get well quicker, make the weather be happier, and generally, what the hell is going on! One good side effect of the whole unhealthy mess - carbon emissions seem to be going down with every new Corona case, Earth takes a deep breath.  Krank sein ist unfassbar langweilig jetzt, wo ich nicht mehr tagelang im Bett liegen kann und lesen. Wenn ich sage, das Aufregendste, was in den letzten Tagen passiert ist war, dass wir endlich die neue Toilette installiert bekommen haben, ist da