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Showing posts from June, 2020

Kochfreuden

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   "Mit 32 fing ich an zu kochen. Davor habe ich nur gegessen", soll die amerikanische Kochlegende Julia Child (bekannt als Meryl Streep im Film "Julie und Julia") gesagt haben. Wann habe ich angefangen, mich so intensiv für Kochen und Essen zu interessieren? Wesentlich später, aber ich bin ja auch keine Fernsehköchin. In meiner Kindheit kochte die Oma, Mutti war arbeiten. Oma machte hervorragenden Apfelstrudel, Kaiserschmarrn, Reiberdatschi und Fingernudeln, aber hin und wieder eine Milzsuppe: vor diesem Essen fürchtete ich mich schon morgens in der Schule. Ich habe keine Erinnerung daran, wovon meine Mutter und ich lebten als Luisa in England ihre Au-pair-Zeit absaß und Oma einen Sommer lang in der Türkei bei einer Freundin verbrachte, die ein Kind bekommen hatte. Wahrscheinlich Käsebrote - ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, für sie gekocht zu haben, und ihr Interesse am Kochen ging gegen Null. Wie im Leben, bin ich auch in der Küche nicht

Biographisches mit Brotbacken

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Irgendwas stimmt gerade nicht mit dem Layout auf Blogger. Habt ihr auch Probleme? In England lernte ich viel über meinen Charakter. Meine FreundInnen waren sehr scharfsichtig, sehr politisch, und manchmal auch ein bisschen brutal. In meiner ersten Frauengruppe sollten wir uns gegenseitig mit einem Adjektiv beschreiben. Catherine nannte mich "dismissive" - ich wusste garnicht was das heißt. Ich fand dann heraus, es hieß "ablehnend" oder wegwerfend, geringschätzig. Not very nice. Aber sie war auch die Person, die jammerte, sie hätte keine Freunde - umgeben von sechs Frauen, die sie mit ihrem Baby unterstützten und sich geduldig ihre endlosen Probleme anhörten. Da kann man schon ein bisserl wegwerfend werden... Wir hatten in meinem Freundeskreis ein Gesellschaftsspiel, mit dem wir uns oft amüsierten.  "Was für eine Blume bin ich?  Was für ein Tier? Was für eine Ambition?" usw.  Beim Thema Ambitionen beschrieb mich meine Freundin Eva "You just want a

Die Welt öffnet sich wieder

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  Es ist sehr schön bei uns auf dem Land, die drei Monate des strengen Abstandhaltens waren für uns einfacher als für Stadtbewohner. Wir konnten uns von Anfang an in der Natur aufhalten, und was für eine Natur war das in diesem Frühling! Noch nie waren Wälder und Wiesen so voll von Schneeglöckchen und Schlüsselblumen, Leberblümchen, Hemmadstanzal (Buschwindröschen), dann die Akeleien, die überall in allen farben an den Waldrändern herausschossen, und jetzt so viele Korn- und Mohnblumen, wie ich sie seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen habe. *** The period of social isolation has been kinder to us country dwellers than to people living in big cities. From the beginning, we were able to get out into nature, with the woods full of spring flowers, from snowdrops to multi-coloured wild aquilegia on the edge of woods. And now we have whole summery fields full of cornflowers and poppies, I haven't seen that many since my childhood!  Aber, nach einer ganz kurzen Mittagspiz