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Neues bei 356

Schrott und Grünzeug

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Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber einer meiner liebsten Spaziergänge ist der Besuch im Wertstoffhof.   Dazu fällt mir wieder einmal eine Szene aus einem Kurzfilm meiner Schwester ein. Annamirl ruft: Herbert, das Müllauto ist da. Herbert: Wir brauchen nix. Aber ich - was ich da schon alles gefunden habe! Vor ein paar Jahren stand da ein ganzes Zwiebelmuster-Kaffeeservice - ich nahm nur eine Tasse und die Zuckerdose, hab schon so viel Geschirr... (Der Engländer zuckt schon immer zusammen wenn ich mit einem Arm voll frischer Flohmarktfunde ankomme). Da hat sich halt dann eine andere gefreut... Und immer wieder stehen da die tollsten Bücher. Neulich wieder ein nagelneuer Allmen von Martin Suter, Neupreis 26€.  Aber selbst wenn ich nix mitnehme, der bloße Anblick ist auch immer eine Freude. Und manchmal lasse ich auch meine eigenen verblichenen Schätze dort.   I don't know how you feel about recycling centres,but in my hometown it's a wonderful resource for things th...

Altmodische Klassiker

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Heute mal wieder Silvester, draußen knallt es schon in aufgeregter Vorfreude. Der Engländer und ich haben keine Lust, wie so oft das Feuerwerk auf einer Anhöhe zu betrachten -viiiiel zu kalt, und völlig überflüssig. Wir bleiben lieber daheim bei Kuchen und Wein! Silvester vor vielen, vielen Jahren - da beschlossen mein damaliger Freund und Lebensgefährten, Steve, und ich,  Neujahr in Paris zu verbringen - ich glaube es war 1978. Vorgeschichte:  Ich hatte in München in einer Künstler-WG gewohnt, mit drei Schüler*innen von Günther Fruhtrunk. P. schaffte es, als Künstlerin zu leben indem sie einen reichen Amerikaner heiratete. M. beging Selbstmord wie sein Künstlervater. Marlon war der Tausendsassa, ein Lebenskünstler. Er ging nach Paris und heiratete eine Frau namens Berthe. Als ich ihm schrieb, dass wir nach Paris kommen wollten, kam sofort die Antwort: "ich bin selber in Deutschland, aber Berthe wird sich freuen!" Also, machen wir es kurz, sie hat sich nicht gefreut, aber nah...

Kerzen, Kugerl, kein Lametta: Christmas Special

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 Als Kind war Weihnachten einfach wunderbar, voller magischer Rituale. Vor der Bescherung besuchten wir das Kripperl in der Marktkirche, für ein Zehnerl kam das Jesuskind aus der Kirchentür. Inzwischen kostet es halt 10 Cent, aber das Kripperl ist unverändert bezaubernd. Daheim, während wir warteten, bis das Christkind uns mit dem Glöckchen ins Weihnachtszimmer einlud, spielten wir mit unseren porzellanköpfigen Puppen, Rosi und Irmi (die Luisa vor meiner prosaischen Gleichgültigkeit gerettet hat; die beiden leben jetzt in Portugal). Dann - klingeling, Kerzen am Christbaum brannten, Oma saß in ihrem Sessel (hätten wir ihn doch nur behalten! der wäre jetzt, Mid-century vintage, an Haufen Geld wert) und wartete geduldig auf die alljährlich Gabe von Kölnisch Wasser. Ich hab sie bedauert, weil ich als Kind natürlich nicht wusste, was ich jetzt weiß - dass ihr in ihrem Alter Geschenke wirklich wurscht waren, und sie sich an unseren strahlenden Kinderaugen erfreute; übrigens eine ...

Life and death in Bavaria and Britain

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Erst kommt das Essen: Auf den sozialen Medien gibt es ein neues Lieblingsgericht, und dieses Mal bin ich voll dabei. Sozusagen Quiche auf Kartoffelbrei. Kartoffeln kochen, schälen, in die Form stampfen und die Füllung deiner Träume drauf platzieren. Ich hab Gemüse aus der Kühlschrankschublade angedünstet, die Eiermilch drüber gegossen und im Ofen gebacken bis alles schön resch (knusprig für Nicht-Alpenländler) ausschaut. Ein Traum. Dazu Weißwein. Mit oder ohne Alkohol. A recent discovery on social media that really hit the spot - the potato quiche. Boil your spuds, mash them in the baking dish, fill with lightly pre-cooked vegetables you have at hand. Then cover with an egg-milk (or double cream....) mix and bake until crunchy. Delicious, also with a glass of wine (fashionably lo or no?) Und jetzt zum immer wieder kehrenden Thema, "wie vermeide ich es zu sterben". Wieder mal eine neue „Lebensverlängernde Maßnahme“ : wenn man mit über 70 Jahren jeden Tag 19 Sekunden auf einem ...

Rum und fort de luxe

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Unsere Kindheit war so idyllisch - wir waren frei, spielten auf der Straße, gingen allein zur Schule. Und so weiter. Heutzutage leben Kinder und Jugendliche in ständiger Angst um das Ende der Welt. Krieg überall. Klimakatastrophe. Keine Zukunft. *** We had such idyllic childhood playing in the street with our friends, walking to school unaccompanied. We had freedom, we had a future. Now, the "last generation" is living in daily fear of the end of the world. Wars everywhere. Climate catastrophe. No future.   Aber stop! so idyllisch war's auch wieder nicht, damals. Eine meiner frühesten Erinnerungen ist die Anweisung unserer Oma: Wenn die Russen kommen, verstecken wir uns alle in der kleinen Ecke hinter der Badewanne. (Alle viere? Vielleicht noch mit Tante Fränzi?). Jedenfalls war in den 50erJahren immer der Russe präsent, dieser Chruschtschow mit dem Schuh... Ein Jahrzehnt später, wurde die Kindheit von der Atombombe überschattet, dann der Vietnamkrieg! Bildzeitung 1967: ...

Wieder mal: Portugal

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 Während ein paar hundert Kilometer weiter östlich in Spanien die tödliche Flut gewütet hat, sitzen wir hier in der Sonne und trinken Kaffee. Es ist fast ein bisschen unheimlich, wie der Klimawandel immer näher kommt.  Road trip  First dinner  Frühstück. Happy breakfast  Hauptgrund für Portugalreisen  ***  pasteis de nata, or why people travel to Portugal  Blick vom Hotelzimmer. ***.   View from my hotel room  Milfontes street food  Booda gets everywhere  ***  Da isser schon wieder  Channeling Christine Keeler First lunch: Bacalhao espiritual. Schon der Name weckt Ehrfurcht/ what a name for a fish dish  The most aristocratic animals everywhere  While not that far away to the east, in Spain, the deadly flooding continues, Luisa and I are enjoying our coffee in the mild Portuguese November sunshine. Uncanny. Climate change is feeling more real than ever.