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Showing posts from July, 2012

Fear of blogging

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Ein Gedanke quält mich, seit ich so viel in Foodblogs herumsurfe: Was ist das hier eigentlich für ein Foodblog, in dem kaum je etwas Sensationelles oder Trendiges passiert? wo selten Fleisch oder Fisch gekocht, sondern immer nur am unteren Rand der Cuisine herumexperimentiert wird? Ich habe nie im El Bullí gegessen, kenne weder die Straßenküche in Pnomh Pen noch die Heimat der Macarons in Paris; ich weiß nicht, wie Tagine in Marrakech schmeckt, und ich habe nie Hahnenfüsse in Taipeh probiert. Verdammnt, neben bayrischen Biergärten kommt höchstens mal ein indischer take-away in Nordlondon vor! Ich habe keine Meyer Lemons, mag kein Salzkaramell und keinen Kimchi, und kann mir keine Trüffel leisten, um meine Kocherei global relevant zu machen. Dazu glaube ich auch nicht an das eine, genaue Rezept, sondern an eine etwas chaotische Fusion von vielen. Ein Foodblog, der nichts von all dem anbietet, sollte sich eigentlich in die Ecke stellen und schämen. Aber ich rufe zwei Experten

Samstags zuhause

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Nach dem Gewitter ist vor dem Gewitter diesen Sommer. Hier sieht es düster aus gerade, perfektes Wetter für Essensproduktion. So verbrachte ich den frühen Nachmittag wieder mal beim Spiel mit dem Mörser: Basilikum aus dem Garten, eine Handvoll Pinienkerne, schön viel geriebenen Parmesan, Salz und genug Olivenöl damit die Nudeln davon bedeckt werden. Und dann mörsern. Kann man natürlich auch mit dem Zauberstab machen, aber ich mag die Konsistenz des Pesto lieber handgemacht, da wird es gröber und g'schmackiger.  Another thundery afternoon gathering out there, darkness at noon: it's that kind of  summer. Ideal for staying in and playing with food. My basil plant is growing beautifully, so I made some pesto again:  I throw basil leaves, a handful of pine nuts, lots of freshly grated parmesan in the mortar with a pinch of salt and enough olive oil to coat the pasta. Mash it all together with the pestle, it makes a rougher, tastier pesto than doing it with the hand mixer.  

Gegessen wird auch im Sommer

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Es ist Sommer. Ganz klar Sommer.Ich wandere  behende durch den Wald zum Steinsee (ans andere Ufer, wo man gerne auch noch ganz ohne Bikini eine gute Figur macht).  Ich schwimme in dem himmlischen Moorwasser - möglichst vor die Schulkinder mit den Augustinertragerln kommen, oder auch am frühen Abend. Ich werkle im Garten und trotze den Schnecken Bohnen und Chiliblüten ab. Und wir essen natürlich . Freitags geht's oft mit Mama nach Taglaching, wo sie gerne mit dem Wirt schäkert und das immer hervorragende Freitagsfischgericht isst. Montags und dienstags kann man im Café Bauer in Wildenholzen Mittag essen - nichts für Feiglinge! Vier bis fünf Beilagen ("schreit's wenns eich ned langt" und Fleisch (s.unten). Dieser Mittagstisch ist nämlich ursprünglich für die umliegenden Schwerstarbeiter und Bauern gedacht, aber auch unsere appetitlose Mutter lässt sich durchaus verführen - ganz zu schweigen vom Rest der Familie. Doch meistens koche ich auch daheim, und oft sehe

Kunst und Kuchen

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 Am Samstag traf ich mich in München mit meinen beiden lieben Ex-Kolleginnen aus unserer Foodjournalistenzeit. Vor sieben Jahren ging das Heft während der damaligen Krise (war da was?) Pleite und wir fingen alle drei ein völlig neues Leben an. Seitdem treffen wir uns ein, zweimal im Jahr, um die Wirtschaft durch intensiven Kaffee- und Foodkonsum zu beleben. Ich verfolge ihre Karrieren und das Heranwachsen der verschiedenen Kinderchen und lerne dabei viel über die Vereinbarkeit von Kindern und Arbeit. Es ist alles wahr, was man über Benachteiligung von arbeitenden Müttern, Doppelbelastung und Mangel an Kitaplätzen so hört.  C. könnte ein Buch schreiben über ihr Leben mit einem reizenden Mann und zwei kleinen Kindern, mit dem Titel: "Warum er unser Leben super findet und ich ständig ausraste", während S. am klassischen Alleinerzieherinnensydrom leidet, das ungefähr so geht: "Wieso ich immer alles für meine Tochter getan habe und sie trotzdem ständig ausrastet".  Zu

Blumen essen

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So inspiriert war ich von der Waldviertlerin und ihren Zucchiniblüten, dass ich sofort in meinem Garten suchte, bis ich zwei gefunden, dazu noch eine Kürbisblüte von meinem Vermieter geklaut und ein paar Böhnchen geerntet hatte.  I felt so inspired by a recent post from a blogger friend and her courgette flowers that I dashed out into my garden and looked for some flowers for my lunch. Admittedly I also nicked one of my landlord's pumpkin flowers and added my latest bean harvest. *** Mit einem Ei, einem Schuss Milch und etwas Mehl mache ich einen dicken Pfannkuchenteig und lasse ihn quellen, während ich die Blüten und Bohnen in Butterschmalz anschwitze. (Übrigens habe ich gehört, dass man Ghee aus Butter machen kann, und es schmeckt besser als Butterschmalz. Ich werde es demnächst probieren und berichten). Zum Schluss gieße ich den Teig über die Blüten und backe ihn langsam - einmal umdrehen. Und dann esse ich ihn, ganz alleine, im noch sonnenwarmen Garten. Jus

Blogger sagt nein

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Bloggen ist wieder mal eine Qual, weil Blogger ständig bockt. Es dauerte ewig, diesen kleinen Text zu schreiben. Wenn das nicht besser wird, schicke ich demnächst handgeschriebene Berichte raus! *** Blogger is messing me about, it keeps cutting out and I am losing the will to live here. This post has taken me about two days to write...I could have hand-written 400 copies in the time... In den vergangenen Tagen gab es durchaus Berichtenswertes: Konzerte, ein Besuch, gutes Essen mit der Mama, ein neues Café und Treffen mit Freundinnen - aber wieder mal keine herausragenden Kochgeschichten. Vielleicht ist es der Sommer, aber das Kochen erledigt sich derzeit eher nebenbei. Was aber nicht heißt, dass nicht so ganz nebenbei auch schmackhafte Mahlzeiten entstehen.  *** It's not like there wasn't anything worth reporting - a fine Sunday lunch with Mum, a visitor, a concert, a new café, a giggly evening with the girlfriends. There hasn't been a lot of photogenic cooki

Sag mal Sacher!

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Sie is schuld: Bei Maxivida sehen Torten so machbar aus, so unschuldig schokoladig, dass ich gestern aus dem Stand eine Sachertorte backen musste. Zum Glück habe ich immer mehr oder weniger alle nötigen Zutaten für irgendein Backwerk im Haus, und auch hier fehlte mir nur die Marillenmarmelade, die ich durch Orangenmarmalade ersetzte - was Maxivida im Rezept ausdrücklich erlaubt hat! Die Johannisbeerl sind allerdings ein völlig unorthodoxer und im K&K Raum wahrscheinlich verbotener Zusatz, aber diese Gefahr nehme ich auf mich. Ich folgte einem Rezept aus einem K&KKochbuch das ebenfalls ausdrücklich verbot, den Kuchen horizontal zu halbieren und ein Marmeladenzwischengeschoß zu schaffen. Dafür hielt ich mich auch bei der Glasur streng ans Kochbuch und widerstand der Versuchung, nach Maxivida etwas Butter reinzulöffeln...Ergebnis: trotz der Produktion eines halben Hühnerhofs ein bisschen trocken und der Guss mir zu süß und spartanisch. Aber SCHMECKT TROTZDEM FANTASTISCH!

Albträume und Isarwellen.

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Wieder mal zog es mich diese Woche ins Voralpenland: ein Kurzbesuch bei der Lieblingsnichte bot meiner Schwester die Gelegenheit, die Kieselpyramiden an der Isar zu fotografieren und mir, meine Füße zu kühlen. Wir fanden eine Menge Wacholderbüsche und anschließend ein schönes Kaffeehaus in Leggries, wo ich den zweitbesten Quarkstrudel Bayerns genoss (den besten gab's im Berghof in Agatharied, so schön flach und intensiv schmeckte der). Aber vor allem möchte ich heute von einem Buch erzählen, das mich die letzten Abende bis in meinen schlaflosen Schlaf begleitet hat. Paula Fox, "The God of Nightmares" (auf deutsch unter dem Titel "Der Gott der Albträume" erschienen) hat mich völlig hineingezogen in die intensiven Geschehnisse und Nicht-Geschehnisse auf dem Weg ihrer Heldin Helen. Aus einer Kleinstadt am Hudson  (der Name Poughkeepsie scheint in der US-Literatur symbolisch für düstere Provinz zu sein) und einer klaustrophobischen Beziehung mit ihrer Mutter find

Gewittersaison

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Mal ganz abgesehen von den dramatischen Son-et-Lumière-Shows jede Nacht war auch sonst einiges geboten in den letzten Tagen. (Ich hab's verdient nach einer Reihe von Familiendramen).  In abenteuerlichen Autofahrten bin ich gleich mehrere Male aus dem Landkreis rausgekommen, durch Regenwände, auf blaugrüne Berge und entlang mondbeschienener Wolken. Bayern ist so schön, von meiner direkten Umgebung bis hinein in die Berge. Dabei sind das Kochen und auch das gute gesunde Essen dieser Tage eher auf der Strecke geblieben; ich gestehe sogar einen nächtlichen Drive-by-BigMac. Es wurde eher getrunken, hauptsächlich alkoholfreies zum Rehydrieren. Ich traf Freundinnen, es wurde gesungen, geschwommen, und viel gelacht. Und zu guter Letzt wurde mir jetzt ein neues Projekt angeboten, mit dem ich meine Finanzen bescheiden aber langfristig verbessern kann. Ich sehe Urlaubsreisen.... Spaziergang auf den Berg auffi in der Mittagspause beim Jodltag in Agatharied (bitte keine Jodeldiplomwitze m