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Showing posts from October, 2012

Es gibt wieder was zu essen

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Gestern war ich in der Stadt zu einem Wiedervereinigungsessen meines Stammtisches. Auf dem Weg zum Dinner bei meiner Freundin S. schaute ich mir noch die Foodabteilung bei Karstadt am Hauptbahnhof an, eine wahre Luxus-Foodboutique. Ich kaufte unter anderem diese bestimmt köstliche marokkanische Ras el Hanout Gewürzpaste, und ließ mich zu einer Packung Kümmel für €3.50 hinreißen. Heute sah ich in Grafing im Bioladen Kümmel für €1.99.  Ja, die Stadt halt.  Bei S. gab es ein wunderbar schmeckendes veganes Essen, für mich als Normalo-Esserin war das ein Augenöffner. Ich war so angetan von diesem "Bulgurotto" mit Rosinen, Kapern, Oliven, Tomaten und Paprikapaste, dass ich mich heute gleich auf den Weg zum Bioladen machte und eine Packung Bulgur kaufte, um es  nachzukochen. Daheim werde ich vielleicht auch noch ein paar Sardellen reinschmuggeln. Zuhause gab es heute - banal, aber oh so wohlschmeckend - Krautwickel. Ich hatte sie vor ein paar Tagen gekocht und eingefroren,

Kriminaltango

Habe gerade ein bisschen Zeit zum Lesen, und letzte Woche veröffentlichte die  "Zeit" einen ausgezeichneten Essay über das Töten, eine intelligente Dekonstruktion von Vorurteilen über "das Böse". Das steckt nämlich in uns allen: wir sind ja biblisch gesehen alle Nachkommen von Kain, nicht vom friedlichen Abel. " Die Flut von Krimiserien im Fernsehen zeugt davon, wie sehr das Töten uns in seinen Bann zieht . " Ich muss zugeben, dass ich das Meine zu dieser Flut beitrage, denn vom Krimivirus bin auch ich ganz schön befallen. Ich lese zwar auch Bücher, in denen niemand einen gewaltsamen Tod erleidet (zur Zeit das wunderbar autobiographische "Just Kids" von Patti Smith, und "Der Geschmack von Apfelkernen" von Katharina Hagena). Doch wenn im Fernsehen ein Problemfilm oder ein Tatort zur Auswahl steht, fällt mir die Entscheidung beschämend leicht. Aber, Freunde, was ist eigentlich los mit dem Tatort? Die Handlungen werden doch immer haarstr

Schöner wohnen wenn's schneit.

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 So also sieht es draußen aus.  This is what today looks like, somewhat surprising after last weekend's sunny excesses. ***** Drinnen aber herrscht kreative gefräßige Gemütlichkeit. Hier ist mein Laptop mit einem Bild von Clifford Harper, einer meiner liebsten Künstler. Ich fand dieses Bild in einer Rezension von AL Kennedys "The Blue Book" im Guardian. Googelt ihn - seine zarten, unverkennbaren Illustrationen sind wunderbar.  Meanwhile, in my cosy and creative indoor space, my laptop is adorned with a drawing of Clifford Harper I came across while looking for AL Kennedy's The Blue Book, in a review in the Guardian. He is possibly my favorite graphic artist (apart from Ralph, of course) and works regularly for the Guardian. **** Mittags gibt es eine schnelle Kürbissuppe aus einem kleinen Hokkaidokürbis (muss man nicht schälen, aber das weiß inzwischen jede). Dazu eine Zwiebel kurz anschwitzen, dann Kartoffeln, Karotten und Lauch grob reinschneiden -

My own private Heimatfilm

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 Kirta in Obereichhofen: wir Bayern sind selber schuld an unserem Ruf, wie man an diesen Bildern sieht. Ich liebe es.     The folkloristic element is increasingly taking over here in Bavaria, and I am loving it.

Keine Zeit zum Kochen?

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In letzter Zeit war ich viel unterwegs und fern meiner Küche. Aber meine kleine Ideenschmiede sorgt vor allem mittags immer dafür, dass es was Schnelles, was "Gscheid's", zum Essen gibt. Das Improvisieren ist ja bekanntlich mein Hobby.  Corn Chowder ist ein Süppchen, das ich in England oft machte und vergessen hatte. Viele Menschen verachten den Mais, aber nichts ist so gelb, so schnell und so wohltuend wie diese Maissuppe (außer vielleicht die Post). Ich mache sie mit TK-Mais aus dem Glas, natürlich gen-frei (naiv?) aus dem Bioladen. So geht's: eine Zwiebel kleinschneiden, in Butterschmalz oder Olivenöl anbraten. Dann ein Stangerl Thymian rein, und 2,3 Frühlingszwiebeln und 2 Stangen Sellerie dazuschnipseln. Mit Mehl oder Maismehl bestäuben, mit ca. 300ml Wasser (oder Brühe) und 300ml halbfetter Milch aufgiessen. 5 Minuten köcheln, dann zwei mittelgroße gewürfelte Kartoffeln dazugeben, rühren, weiter köcheln lassen. Die Maiskörner gegen Ende der Kochzeit rein

Herbst, golden.

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 Ein letzter Versuch am Steinsee, ich schaffte es nicht mehr mich zum Schwimmen zu überreden. Luisa, im Rausch des Wieder-Gehen-Könnens, stürzte sich in die zartblauen Fluten und genauso schnell wieder raus. Badesaison vorbei. *** Last attempt at swimming in our local lake, Steinsee, failed for me. I enjoyed the still beauty of the lake, interrupted only by a quick splash when Luisa jumped in - and out again.  Meine Erbsensprösslinge im herbstlichen Gegenlicht: ein Bild meiner neuen Lieblingskamera, diesmal wieder eine Lumix, die DX7.  *****  My peashoots in the late October sun, taken with my new, wonderful, state of the art camera, a Lumix DX7. There will be more soon...  Und dann 24 Stunden in München: zuerst ein Konzert meiner Koflgschroa-Bande im Volkstheater, am Morgen ein Spaziergang an der buntbelaubten Isar nach Haidhausen. ***** My 24 hours in Munich contained a concert of my favourite Bavarian boy group, a long walk along the autumnal, ridiculously col

Schokoladige Nebeltage

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Der Herbst fröstelt schon ganz schön. So sah es heute früh aus, mit einem schwachen Versprechen auf Sonne hinter dem Nebel. Der Mais ist weg, man sieht wieder Land. Aber es ist kalt und der Körper verlangt nach Kalorien. Bomben. Derzeit ist bei mir England angesagt; ich habe endlich die Reise nach London für Weihnachten gebucht, und zwar ausnahmsweise mit Lufthansa, nicht mit Easyjet - bei denen muss man immer so schrecklich mit Gepäck sparen. Und da fiel mir gerade jetzt dieses Rezept für steamed chocolate pudding in die Hände. Steamed puddings - im Wasserbad gedämpfte Kuchen - sind so etwas Kinderstuben-Englisches, sie haben lustige Namen wie "spotted dick" oder "Sussex pond pudding"; man denkt sofort an die dicke Köchin in Downton Abbey. Zu Recht: der Engländer sagt, in seiner köchinnenlosen Kinderstube gab es steamed puddings allerhöchstens in der Fertigversion von Marks&Spencers. Deshalb könnte man denken, es müsse sehr umständlich sein, ihn daheim

Der letzte Cream Tea der Saison

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Weil wir gerade vom englischen Essen sprachen...Als mir heute mal der tägliche Apfelkuchen ausging, fiel mir ein, dass ich von der Stiefmutter des Engländers - die übrigens drei Jahre jünger ist als ich - ein Rezept für Scones habe, die sie damals im Handumdrehen gebacken hatte. Ich hab's noch nicht ausprobiert, es kam mir einfach zu leicht vor. Und tatsächlich, es war kinderleicht: 200g Mehl, 2 tl Backpulver, 2 tl Natron, Prise Salz, 50g weiche Butter, ein Ei, ein bisschen abgeriebene Zitronenschale zusammenkneten, genug Buttermilch (ich hatte nur Milch) reinkneten, dass der Teig schön weich wird.  Während die Muffinform ausgelegt wird, den Teig ruhen lassen. Dann etwa 3 cm dick ausrollen, mit einem Glas ausstechen, mit der Gabel löchern und mit Milch bepinseln. Etwa 12-15 Minuten bei 210°C mit Umluft backen - es geht recht schnell. Dann auf der Terrasse im letzten Herbstsonnenlicht mit Schlagrahm und selbst gemachter Zwetschgenmarmelade langsam und gemütlich verspeisen.

Das Plagiat

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Man sagt zu Recht, dass wir von Vorbildern lernen. Was ich beim Essenfotografieren gelernt habe, seit ich bei flickr und in Blogs unterwegs bin, kann man kaum beschreiben: eine neue Art, zu sehen, eine Anregung zum Experimentieren, einfach Appetit aufs Fotografieren, um manch wunderbarem Gericht gerecht zu werden. Und manchmal sehe ich ein Bild, da reißt es mich - ich wollte, dieses Foto hätte ich gemacht. So ging es mir mit einem wunderbaren Hollersorbet bei der Frau Ziii (verdammt, Link funktioniert nicht, bitte unten in der englischen Version klicken), und das musste ich einfach nach"empfinden", sagt man glaube ich. Erschrocken fiel mir auf , dass ich ja die Hollersaison fast verpennt habe und eilte flugs in den Wald, um die letzten Beeren zu ernten, für die Deko. Das besagte Sorbet habe ich dann als Jogurteis nach-erfunden: ich habe Hollersaft (ich bekomme ihn von einer Bekannten meiner Mutter, gibts aber auch in Bioläden) mit etwas Zucker aufgekocht und einfach mit