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Showing posts from December, 2015

Ein gute neues Suppenjahr!

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   Ein Jahr von guten Suppen endet. Viele enthalten Klösschen, Nockerl und Croutons auf Brotbasis, alle nach dem bewährten Rumfortprinzip eingesetzt. Ich wünsche euch allen ein nachhaltiges, nachdenkliches, nachgerade wunderbares, nicht zu chaotisches Neues Jahr, mit vielen nahrhaften Süppchen. *** A year of excellent soups is coming to an end. Many of my soups this year contained recycled bread, in form of gnocchi, dumplings or croutons. I wish you all a sustainedly sustainable New Year with not too much turmoil and much happiness.

Afternoon Tea

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Liebe Melanie! Hier ist sie, die schwedische Prinzessinnentorte mit dem fertig ausgeschnittenen Marzipandeckel, den du mir aus Schweden mitgebracht hast.    The Swedish Princess Cake, with the ready-to-use marzipan cover brought by a friend from Sweden   Und mit Constanzes narrensicheren Biskuitrezept hat dann auch alles geklappt. Die Creme Patissière habe ich ganz alleine hingekriegt. Ein Riesenerfolg bei jeder Tea Party, einfach weil sie so ein krass grüner Hingucker ist. Geschmeckt hat sie ausgezeichnet, wobei schon nach einem Stück der Zuckerschock einsetzt...  Die Rogalach sind so einfach und schnell zu machen, ich empfehle sie jeder Gastgeberin! REZEPT SCHneller BISkuit: 4 Eier trennen Ofen auf 200° vorheizen 4 Eigelbe mit 4 Löffeln heißem Wasser aufschlagen, dann mit 70g Zucker, einem Vanillezucker und dem Abrieb einer Biozitrone weiter schaumig schlagen 125g Mehl, 25g Speisestärke und 1Päckchen Backpulver sieben und unter die Eiermasse h...

Weihnachten war's!

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 Der Heiligabend war trotz Schneemangel doch sehr feierlich - vor allem der Vollmond trug zum Zauber bei. Wie jedes Jahr spielte die Blaskapelle am Grafinger Marktplatz Weihnachtslieder, eine Menge Leute mit ungeduldig auf die Bescherung wartenden Zappelkindern sangen mit (ich auch!), und anschließend sangen Luisa, Sabine und ich in der Kirche noch ein paar Jodler. Es hat sich niemand beschwert! *** Despite a distinct lack of snow, Christmas Eve was a very solemn affair, with the full moon contributing extra magic.  Our pretty main square in Grafing saw the usual pre-present crowd with fidgety children listening and singing along to the brass band's Christmas carols.  Afterwards, three of us went inside the church and sang a few nice yodel harmonies (no-one complained!)  Bei Luisa gab's Christbaum, Bescherung und Spaghetti al ragú, die jede Nonna stolz gemacht hätten *** My sister cooked up an authentic SpagBol to make any Italian nonna proud. ...

Grün und super!

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Grünkohl ist laut Fresspresse ein "Superfood" - ein saudummer Begriff, denn alles frische Lebensmittel sind super. Aber gut, wenn schon super, dann kann es so schlecht nicht sein. Es hat den Platz von Brokkoli eingenommen, das Supergemüse der 90er, als die englischen Fußballtrainer anfingen, ihre Buben mit Nudeln und Brokkoli zu füttern anstatt Steaks. Recht so! Für 86 cent bekam ich beim Herrmannsdorfer - sonst nicht bekannt für Armenfutter - einen ganzen Armvoll Biokohl. Wenn man auch noch gute Freunde in der Toskana hat, die ihr selbstgepflücktes Olivenöl mit einem teilen, ist das ein richtiges Arme-Leute-Superessen! Und so geht das Grünkohlpesto: Die Blätter im Spaghettiwasser kurz mitkochen lassen In einem Mixer das Grünzeug mit Pinienkernen, Salz, Zitronensaft und Olivenöl blitzen - geht auch mühseliger mit dem Mörser, wenn das Gemüse vorher klein geschnitten ist. Mengenangaben: nach Gefühl und Geschmack! Ich habe keinen Parmesan reingetan, den gibt es auf die S...

Plätzchen auf den letzten Drücker

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Hat eigentlich schon mal jemand bemerkt, dass wenn von gutem Seelenfutter gesprochen wird, immer die Oma zitiert wird, nie die Mutter? Die Oma war es, die die tollsten Dampfnudeln gebacken hat, und von der Nonna haben wir das 100% authentische "ragú" gelernt. Granny hat schon immer die besten Scones der Welt gebacken, und la abuela hat der Enkelin gezeigt, wo die Paellapfanne hängt. Wenn es um Authentizität geht, wird die Oma zitiert. Und ich kann bestätigen, dass es in meiner Familie genauso war: die Oma hatte von der Ochsenschwanzsuppe bis zum Stollen alles perfekt auf den Tisch gezaubert, während meine Schwester und ich sie piesackten und unsere Mutter im Rathaus das Geld für die Butter aufs Brot verdiente. Margarine kam nämlich nie auf den Tisch, bei aller Geldknappheit. Und von der Oma gab es auch jedes Jahr zu Weihnachten unsere ganz speziellen Plätzchen: die Agnesen. Agnesen waren zwei Butterplätzchen, die mit Marmelade zusammengeklebt und in Zucker gewälzt wurden...

Frohes Futtern!

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Alle Jahre wieder, um diese Jahreszeit, gibt es in den sonst so prosaischen Supermärkten die lila Kartoffeln, Vitelotte heißen sie. Ich finde sie unwiderstehlich, ich spiele halt gerne mit dem Essen. Dann gibt es bei mir lila Bratkartoffeln, lila Püree und sogar lila Ofenchips. Ich bot sie mal meiner Vermieterin an. Noch nie habe ich einen solchen Ausdruck des Horrors in einem Gesicht gesehen: als hätte ich ihr frittierte Rattenschwänze angeboten. Dabei schmecken sie genau wie "richtige" Kartoffeln, nur besser. Der Engländer isst sie, stoisch und ohne einen Muckser.  Around this time of the year, our otherwise very utilitarian supermarkets are filling up with fancy food, for example these purple potatoes, which bear the lovely name Vitelotte. Since I love playing with food, I find them irresistible. I turn them into purple mash, purple chips and even purple crisps. Once I offered the crisps to my landlady - I have never seen such an expression of horror on someone...

Ach, Grafing!

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 Luisa hat in ihrem Blog heute geschrieben, wie wohl sie sich jetzt wieder in Grafing fühlt. Geht mir auch so. Als junge Mädels konnten wir beiden Schwestern nicht schnell genug und weit genug davonlaufen. Jetzt ist das Gefühl, eine weltoffene Heimat zu haben, wo es sich gut lebt, doch sehr schön.

Omas Suppe, oder the mists of thyme

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  Neblig war's, kaum sah ich die Hand vor dem Auto. Da wollte ich mal sehen, wie es am Steinsee ausschaut.  Auf dem Weg zum See kam ich durch diesen Zauberwald.  One of those foggy mornings yesterday, a day that starts with general invisibility. I drove to the lake, to see what it looks like, invisible. The way led me through this fairy-tale wood. Am See hatte der Nebel sich schon zu einem dünnen Band verdichtet ("Dichter Nebel") *** Hardly any mistiness over the lake, just a thin band remaining    Mittags war mir nach gesunder, von meiner Oma inspirierter arme-Leute-Suppe: eine angebräunte Haferflockensuppe. Serviert wurde sie in meinem neuesten Teller vom Lissaboner Flohmarkt .     In einem Topf einen Löffel Butter braun werden lassen, ein paar Handvoll Haferflocken darin unter ständigem Rühren anrösten, und mit Gemüsebrühe* ablöschen, quellen lassen. Weiter Gemüsebrühe dazugeben, bis die Suppe schön flüssig ist. Mit Sal...

Küchenspielzeug

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Sollten sich meinen verehrten Leser*innen (neue korrekte Schreibweise!) über die kommenden Feiertage mal verzweifelt nach Aufheiterung umsehen, empfehle ich Anglophilen unter euch diese Serie im Guardian. Saukomisch und doch auch informativ. Küchengeräte können ja unter Kochend*innen zu einer Art Sucht ausarten. Ich jedenfalls finde es schwierig, einem interessanten neuen Teil zu widerstehen. Ob Kuchenformen , Plätzchenblechen, Gummihunde oder Pastahilfen , Entkernern oder Melonenbällchenmachern ...es gibt einfach immer wieder etwas wichtiges Neues, auf Flohmärkten, im Internet, in Italien, England, Portugal... Zu Weihnachten wünsche ich mir dann endlich ein Waffeleisen für belgische Waffeln...  Flohmarktseiher: sehr praktisch, beide *** vintage colanders, very handy Pastaschneider aus Portugal, süß und leider sofort kaputt *** Pasta cutter from Portugal, gorgeous and, alas, broke at first use Sandwich-Kuchenformen aus England für zweistöckige Biskui...

Lebensrettend!

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  Die erste Erkältung des Winters hat mich in den Krallen - oder vielmehr den Polstern. Die ganze Abhärterei im Steinsee hat wohl doch nicht den erhofften Immunisierungseffekt. *** My first winter cold has prostrated me, despite my efforts at preventing it through throwing myself into the cold waters of my lake!  Das einzige, was hier hilft (abgesehen von den Lindt-Pralinen von der Nachbarin, die gehen irgendwie immer) ist eine Hühnerbrühe mit Grießnockerln. Diesmal der Einfachheit halber aus dem Packerl. Die Suppe hatte ich noch im Gefrierfach, gekocht vom Suppenhuhn aus dem benachbarten Schuasterhof.  Hühnersuppe macht man bekanntlich aus einem Huhn, das mit kaltem Wasser bedeckt wird und begleitet von Lauch und dem üblichen Wurzelgemüse 1-2 Stunden vor sich hin köchelt. Dazu kommt Salz, ein Bouquet garni aus dem letzten Zitronenthymian aus dem Garten, Petersilie und ein paar Lorbeerblättern, und ein Stangerl Zitronengras, wenn es grad da ist.  Di...

Das Leben als solches

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Heute vor fünf Jahren war der Umzug aufs Land beschlossene Sache. Unfassbar, dass ich seit so langer Zeit keine Stadtbewohnerin mehr bin. Ich bin nicht sicher, wo ich heute in fünf Jahren sein werde - Stadt oder Land? Ist hauptsächlich eine Geldfrage, aus diesem Grund haben wir auch sofort kapiert, dass eine Rückkehr nach London nicht in Frage kommt. Auch in München werden die Mieten jede Woche teurer. Aber Wunder sind ja nicht nur möglich, sondern die Grundstimmung meines Lebens: Eine reiche Erbtante taucht plötzlich in Amerika auf? Mein Blog wird ein Bestseller? Das Pfund Sterling wird um 1.000% aufgewertet? (zwei Drittel meiner Rente und 100% meines Verdienstes kommen aus GB). Ich finde in München eine 2-Zimmerwohnung unter 400 Euro? Unter meiner Terrasse sind Golddublonen vergraben? Was hat die Stadt zu bieten? Die Caféauswahl ist größer, die meisten meiner Freundinnen leben dort. Und ich bräuchte kein Auto. Auf dem Land lebe ich oft tagelang wie eine Einsiedlerin, aber ...