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Showing posts from March, 2018

Still lost in Lyon

Dank der vielen gedrückten Daumen scheint heute tatsächlich die Sonne. Alle, die schon mal im Urlaub waren, wissen was für eine unmäßige Bedeutung das Wetter annimmt wenn man kein gemütliches Zuhause hat. Ich bin bei einer kleinen nervösen Familie untergebracht (etwas bizarr, das sollte man als gereifter Mensch nie machen), die mir ständig versichert, ich solle mich "comme chez vous" fühlen. Das tue ich absolut nicht, weil nach anfänglicher Konversation klar ist, dass die Angst vor mir haben; Angst, dass sie mit eingefrorenem Lächeln 10 Minuten dastehen und nicken müssen  bis ich einen ganzen Satz geformt habe. Also meidet man sich höflichst, und deshalb wird hier das Wetter wichtig. Ich mache täglich nach dem morgendlichen Unterricht stundenlang und begeistert Erkundungsspaziergänge überall in Lyon. Zum Beispiel bin ich heute versehentlich zufuß von der Altstadt Vieux Lyon die ganzen schwindelerregenden Treppenstufen bis zur Kathedrale hinauf gegangen. Wer mich kennt, weiß d

Post aus Frankreich

Also ich habe ja gelernt, mit zehn Fingern fließend zu tippen, damals als die Schreibmaschinen am Ende der Zeile noch "Bing" machte. Aber jetzt sitze ich abends in Lyon, es regnet wie aus Eimern und ich muss auf dem Tablet wieder lernen, mit zwei Fingrn zu tippen. Ja. Es schüttet. So war das nicht gedacht. Ich wollte heute Abend im hippen Croux Rousse-Viertel herumschlendern und Côtes du Rhone trinken, aber stattdessen sitze ich in meinem Zimmer und trockne langsam. Und schreibe was. Ich befinde mich hier als Französischlernende, die liebe EU bezahlt das durch ihr geniales Erasmusprogramm, damit ich als Lehrende in einem Integrationskurs erleben kann, wie sich das für meine Kursteilnehmer anfühlt, nur Bahnhof zu verstehen. Oder in meinem Fall: la gare. Eine interessante Erfahrung, eine Hörübung zu machen, die bei mir erst mal nur ein "häh?" auslöst.  Wen hat M.Duviquet hier angerufen? Wohin? Au cabinet? Aufs Klo? Ich schweife ab. Aber Lyon, das gefällt mir gut. Na

Blogjubel-äum

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Dies hier ist mein 1.500ster Post! So viel Schreiberei und Kreativität, alles im digitalen Nichts verpufft. Und so viel Essen! Feed the world, kann ich da nur sagen. Ich verabschiede mich in einen neuerlichen Urlaub mit dem Knödel.  Bayrischer geht's nicht, und ein Rumfortgericht par excellence. Da darf jeder Brotrest reinwandern, denn wenn er erst mal in lauwarmer Milch und ein, zwei Eiern eingeweicht ist, läßt er sich willig knödeln. Etwas Muskatnuss zum Würzen oder Baharat, wenn's im Haus ist, und mit Semmelbröseln - natürlich selber gemacht aus altem Weißbrot, da brauch ich kein teures Panko - in die Form gebracht, die dann auch im siedenden Wasser (nicht kochend! genau wie für die Weißwurst) auch zusammenhält für ca. 20 Minuten. Mit einem winzigen Probeknödel kann man das testen, bevor alle im Topf auseinanderfallen. Mengenangaben braucht man nicht, nur das Gefühl für den Knödel, und das kommt von selber. Ich habe dieses Mal gehackten und gut abgetropften (Tiefkühl)

Letzter Blick Richtung Portugal

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Die Reise in die Wärme ist ja schon wieder so weit weg. Inzwischen: eine sehr emotionale Beerdigung, die alte Genossen zusammenführte. Ein lang geplantes Treffen mit einer lieben Freundin. Und jetzt Vorbereitungen auf den nächsten Trip... Dazu gehörte der Erwerb eines Tablets, und alle, die eines haben, wissen vielleicht was für ein Zeitfresser so ein neues Gerät ist. Aber ich weiß jetzt schon, ich werde es lieben - schon allein wegen der Schönheit der Fotos auf dem großen Bildschirm. Trotzdem jetzt noch eine Ladung Portugal, und dann zurück in den normalen, gar nicht mehr kalten Alltag. *** My trip into the sunshine seems to be aeons back. In the meantime there was a very emotional funeral that was something of a "gathering of the clans". A meeting with a dear friend, long time no see. And now preparing for the next trip. This includes me buying a tablet - and anyone who has one knows how much time you can waste on this. But I know I will love it: the beauty of the image

Der Frauentag

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Manchmal wünscht man sich, nicht in Deutschland zu leben: Der Guardian öffnet heute mit einer riesigen Auswahl von Artikeln zu Frauenthemen. In Spanien streiken die Frauen für einen Tag. In London gab es eine großartige Frauendemo am Sonntag. Sogar in Hollywood machen die Frauen scharfe Kommentare zum Thema Ungleichheit. In Deutschland? Das Thema wird unter dem griffigen Kürzel "das Thema #metoo" abgenudelt, als wäre es irgendeine vorübergehende Unruhe, die sich schon wieder legen wird. Ich wünsche euch allen einen wunderschönen, sonnigen, aufbruchsbereiten Internationalen Frauentag. (Reisebericht geht demnächst weiter) P.S. Und wenn wir Frauen schon mal einen Anlass haben, uns gegenseitig und miteinander zu feiern, dann kommt die Süddeutsche und pinkelt uns in den Champagner . Ist ja alles richtig, aber ... party pooper! ...sometimes I wish I lived anywhere but Germany - somewhere with oomph, with passion, with a bit of humour. The Guardian today opens with many po

Reisen und Heimkommen

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                        Für alle, die atemlos auf meinen nächsten Post gewartet haben, werfe ich hier gleich mal die ersten Bilder von meiner Reise nach Portugal aus! Zurück aus dem Reich meiner Schwester. ************ For all those of you who have been holding your breath for my next post: back from Portugal, from my sister's lovely realm. Über die Vasco da Gama-Brücke geht es in Richtung Alentejo.  **** Crossing the Vasco da Gama Bridge towards Alentejo  Rechts schauen wir schon den Wellen zu in Cascais, das war am vorletzten Tag. Morgens regnete es noch in Lissabon. ***** On the right, we are watching the waves pound the rocks in Cascais. In the morning, we had woken up to rain in Lisbon. Ein Teller mit sehr harten Eiern vom Flohmarkt in Estremoz - alles aus Keramik ***** A plateful of very hardboiled eggs made of earthenware, from Estremoz flea market Orange, die an Bäumen hängen - überall. Ich liebe es. *** Oranges left on trees, for my delig