Manchmal wünscht man sich, nicht in Deutschland zu leben: Der Guardian öffnet heute mit einer riesigen Auswahl von Artikeln zu Frauenthemen. In Spanien streiken die Frauen für einen Tag. In London gab es eine großartige Frauendemo am Sonntag. Sogar in Hollywood machen die Frauen scharfe Kommentare zum Thema Ungleichheit. In Deutschland? Das Thema wird unter dem griffigen Kürzel "das Thema #metoo" abgenudelt, als wäre es irgendeine vorübergehende Unruhe, die sich schon wieder legen wird.
Ich wünsche euch allen einen wunderschönen, sonnigen, aufbruchsbereiten Internationalen Frauentag.
(Reisebericht geht demnächst weiter)
P.S. Und wenn wir Frauen schon mal einen Anlass haben, uns gegenseitig und miteinander zu feiern,
dann kommt die Süddeutsche und
pinkelt uns in den Champagner. Ist ja alles richtig, aber ... party pooper!
...sometimes I wish I lived anywhere but Germany - somewhere with oomph, with passion, with a bit of humour. The Guardian today opens with many positive stories about women's struggle for equality. In Spain, women have called a 24 hour strike. In London, there was a huge women's march at the weekend. Even in Hollywood, women are speaking up against the rampant inequality. Here? business as usual, with vague, semi-embarrassed mumblings about the #meetoo "thing" and a big article in leading newspaper Süddeutsche why women have no reason to celebrate. Please! Just today let us have a bit of women together fun.
Have a great, sunny, loud women's day.
Ja, man wünscht sich wenigstens eine Standortbestimmung von Journalistinen, in dem Sinne: Was haben wir erreicht, wo sind noch Tabuthemen, wie zB sowas "Einfaches" wie die Menstruation der Frau, über die noch immer erschreckendes Unwissen unter den jungen Menschen, Burschen wie Mädchen herrscht. Hab erst gestern darüber einen Artikel gelesen. Es geht ja nicht immer/nur um "große" Themen der Ungleichheit, da ist noch soooviel zu tun und soooviel Bewusstsein zu schaffen. Ich habe in meinem Leben oft Agression einstecken müssen, weil ich DInge im Freundeskreis oder der Familie offen ausgesprochen habe. Wie zB, dass ein Mann seine frau nicht respektvoll behandelt. Dafür wurde ich gemobbt, auch das ist ein Teil des Problems, dass wir Frauen oft sogar unbewusst dazu beitragen, dass die Dinge so bleiben wie sie sind. Wir müssen in unserem eigenen Umfeld mutig hinschauen und füreinander einstehen. Ich glaube, jede Frau hat nicht nur einmal miterlebt, wie eine andere Frau schlecht behandelt wurde, aber nichts gesagt oder getan. Es ist oft nicht so einfach, aber es liegt auch an uns...
ReplyDeleteKomm, immerhin nennt sich heute Rossmann für einen Tagin Rossfrau um, das ist doch DIE Errungenschaft! 👠
ReplyDeleteDa ziehe ich direkt mit als KleinflussFrau
Ja schau dir nur den (verlinkten) Artikel in der SZ an - da vergeht dir das bisschen Freude...
DeleteTolle Frauen auf deine Foto übrigens...😍
ReplyDeleteMeine tollen Freundinnen Anna Arnone (links, an sie denke ich immer wenn ich die Bücher von Elena Ferrante lese - sie ist Lila), und Geraldine (rechts).
Deleteja, solange man 'über' uns schreibt und nicht 'mit' uns... lg
ReplyDeleteWie Elisabeth oben schreibt, wird frau gemobbt, wenn sie ehrlich etwas anspricht. Offensichtliches an- und ausprechen ist gefährlich, denn Worte sind mächtig - wie das geniale Seminar mit Luisa letzten Herbst in Goldegg mir einmal mehr verdeutlicht hat. Über die tägliche Sprache und den Umgang mit Worten wird unbewußt viel transportiert und vermittelt, werden wir gehirngewaschen. Da finde ich doch diesen beitrag in der SZ einen link wert: http://www.sueddeutsche.de/leben/generisches-maskulinum-liebe-leser-das-folgende-interview-ist-auch-fuer-frauen-gedacht-1.3876211
ReplyDeleteDeutschland war schon immer das Land der angepassten Ja-Sager. Nur nicht irgendwie auffallen oder wirklich als geschlossene Gruppe für seine Meinung einstehen. Immer schön konform bleiben und sich stattdessen mit unwichtigem Schwachfug beschäftigt halten wie die Neuformulierung der Nationalhymne oder die Diskussion ob das Ampelmännchen nicht lieber Ampelfrauchen heißen soll.
ReplyDeleteLG, Varis