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Showing posts from January, 2020

Silberglanz und Küchentanz

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Was für ein grauer Tag, stürmisch noch dazu. Da fiel mir ein - Silber putzen!  Meine Silberlöffel, die einzigen Erbstücke, wollte ich schon lang von  den Spuren der vielen Tassen Tee befreien. Und es ist so erfreulich einfach, ganz ohne Chemie. Einfach eine Schüssel mit Wasser füllen, ein paar Löffel Natron und Salz reinführen. Ein Blatt Alufolie reinlegen, mit der glänzenden Seite nach oben, und das Besteck drauflegen. Nach ca. einer Stunde kann man sie trocken reiben. Ich nehme dafür z.B. ausrangierte Bettwäsche.Und wie es glänzt! Mein Hausfrauenherz schlägt höher. Baby - it's grim out there. A day for cleaning the silver. My silver spoon heirloom is mucky, stained by endless cups of tea. Seriously, that's what I felt like doing today, so easy and satisfying. Fill a bowl with water, a few tablespoons of bicarbonate of soda and salt, put a sheet of tinfoil in (sunny side up) and chuck your spoons in. No chemicals. After an hour or so, take them out and rub the

Nostalgie und Süßkram

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Als der Engländer und ich 2001 nach München zogen, hatten wir - schon damals raunten alle: München...Wohnung...schwierig - das unglaubliche Glück, eine Wohnung in der Nähe vom Rotkreuzplatz zu finden. Eine gut durchwachsene Gegend, viele alte Genossenschaftsbauten ohne Schickimicki, aber auch schon ein paar recht nette Cafés.  Gestern wanderte ich mal wieder durch mein altes Viertel, ich kaufe ja meinen Käse immer noch im besten Käseladen Münchens, in der Schulstraße. Den gibt es zum Glück noch. Es hat sich einiges geändert, viele alte Geschäfte konnten mit den Preisen nicht mehr mithalten. When I moved to Munich I was incredibly lucky to find a flat in a really lovely area - a mix of old popular cooperative flats, cheapish un-tarted-up buildings and a dash of gentrification, with nice shops, bakeries, butchers. Many shops are gone now, pushed out by rising rents. Hier oben, zum Beispiel, gab es eine kleine Metzgerei, ein Vater-Tochterbetrieb, glaube ich, die jeden Morgen

Heute frischer Fisch 🐟

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Ich lese sehr gerne die Krimis des Schweden Åke Edwardson um den kultivierten (und an gutem Essen interessierten) Kommissar Erik Winter. In seinem sechsten Band, Segel aus Stein, eine etwas mühsame Geschichte die in Schottland ihren Höhepunkt findet, schreibt er über eine Fischsuppe namens Cullen Skink. Die beiden Hauptakteure befinden sich nämlich in dem Ort Cullen, aus dem diese Suppe kommt. Ursprünglich wurde Brühe für diese Suppe aus Beinfleisch gekocht, das in diesem armen Fischerort nicht gerade häufig vorhanden den war. Also ersetzten die findigen Köchinnen von Cullen das Fleisch durch geräucherten Fisch, und schufen so diese feine, beliebte Suppe. Im Original kommt der regionale smoked haddock, ein geräucherter Schellfisch, in die Suppe. Ich habe meinen ersten Versuch mit der Räucherforelle von A**i gemacht, war auch sehr fein. Und so einfach geht diese köstliche Suppe: In einem Löffel Butter eine kleine, fein gehackte Zwiebel andünsten ("anschwitzen" traue ich

Ausflug ins Blaue - Into the Blue

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Und wie blau dieser Tag war - angeblich der letzte in diesem Januar, anschließend wieder zurück ins Grau. Also fuhren wir endlich mal wieder an den Starnbergersee, der durchsichtig und still in der Sonne dalag. Dieser Eintrag ist vor allem ein schöner Gruß an meine Schwester, die jahrelang hier gewohnt hat und mir dadurch bei meinen Besuchen aus London einen wunderschönen Ferienplatz verschafft hat... Die Jahre in Ambach! Oft in Vertretung von Luisa, die öfter mal in Afrika oder im Himalaya unterwegs war, schwamm ich im See, direkt vor der Haustüre, konnte morgens mit der Lieblingsnichte frühstücken, abends mit den "Fischmeistern" rumsitzen und ihnen die neuesten Folgen von Dynasty (Denver Clan) erzählen, die in England schon liefen - dafür wurde ich mit Wein abgefüllt. Schon etwas länger her, und alles anders jetzt... *** I haven't been to Starnberger See for some years. My sister used to live there and I spent many, many holidays there when I lived in London. Sheer b

Making beautiful days

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Man könnte meinen, so, Winter, keine Arbeit, leben in der Kleinstadt, noch nicht mal Enkelkinder... daraus könnte man einen herrlich deprimierenden Roman machen, der dann Literaturpreise gewinnt. Aber nein. Stattdessen freu ich mich an jedem Sonnentag, das Kochen und Backen wird mir nie zu blöd, sogar Wäsche aufhängen macht Spaß: ich bin RENTNERIN! Wenn ich abends ins Bett gehe, weiß ich - nichts pressiert morgen. Vor lauter Entspanntheit habe ich gestern den Termin bei der Augenärztin fast verschwitzt (10.45) und dem Briefträger heute um 11 die Tür im Morgenmantel aufgemacht.. um mich nicht total zu blamieren, schniefte ich ein bisserl ins Taschentuch. Darauf er: ich habe auch Grippe! (Der Arme ist aber noch nicht in Rente). You might think that a couple, living in a small town like mine, with not that much excitement, no work, no grandchildren, and gray winter days, is the stuff prize-winning depressing novels are made of. But hey, there is water in this glass!  "

Auf der Suche nach Schnee

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  Ein paar Tage in der Nähe der Berge - das ist wie ein kleiner Urlaub. Wieder mal im Hotel, die Freiheit, fünf gerade sein zu lassen. Ein paar Schneeflocken auf den Bäumen in Aschau, wie japanische Tintenzeichnungen. Aber kaum über die Grenze nach Österreich in Sachrang kam die Sonne raus, überall lag dick Schnee, quietschbunte kleine Kinder fuhren auf den so genannten Zwergerlpisten herum, alle froh. Wir Kaffee auf der Hausbank vor einem Gasthof. Zwei Tage mit sehr viel Essen - die Portionen in bayrischen Gasthäusern sind unmenschlich, und als nachhaltige Zeitgenossen essen wir auf. (Unfassbar, ganz nebenbei, was die wohl alles wegschmeißen, denn an Schweine darf man ja Essensreste auch nicht mehr verfüttern). Am Abend schauten wir kurz in das Jahreskonzert in Aschau rein - viele Zuschauer in Tracht - zu unserer Überraschung spielte das gedirndelte und getrachtelte Orchester nicht, wie erwartet, bayerische Klassiker, sondern Stücke von Queen und den Beatles. Wir entfleuchten.