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Showing posts from January, 2021

Mei, immer das Essen...

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Ich koche, deshalb bin ich hier im Internet, auf diesem Blog. Das ist mein Ding. Aber im letzten Jahr hat dieser Fokus auf Nahrungsmittel überhand genommen. Es ist so ungefähre das Wichtigste, was ich mache, als gäbe es in meinem Leben nichts anderes mehr. Es langweilt mich ein bisschen. Ich vermisse es, einkaufen zu gehen, in richtige Läden. Die Wohnung ein bisschen verändern - ich sehne mich nach der Billigecke bei Ikea, wo ich vielleicht ein neues Sofa günstig finden könnte (ganz zu schweigen von den Kottbüllar)... Unser Sofa muss raus nach dem Lockdown, es hat eine Art  Sofa-Koma-Symbolik angenommen.  (Ein Cartoon der gerade die Runde macht: 2020: Ach, ich möchte so gern mal wieder nach Paris! 2021: Ach, ich möchte so gerne mal wieder zu C&A!) Außerdem möchte ich zum Computerladen am Hauptbahnhof, mit einem wirklichen Menschen sprechen der mir dann ein funktionierendes Laptop verkauft das mich nach dem Einschalten nicht eine halbe Stunde warten lässt. Ich will Yoga machen, kich

Lebenszeit, oder: time flies when you're enjoying yourself

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Neulich, eines der vielen Engländer-Bonmots aus unserem gleichzeitig eintönigen und schnelllebigen lockdown-Leben: "Seit wann folgt denn Freitag auf Montag?"  Die Tage scheinen geradezu vorbeizurasen, ist jetzt schon Februar oder noch Dezember? Gefühlt jeden zweiten Tag muss ich meine Fingernägel schneiden, meine Haare sind zu einer Pande-Mähne gewachsen, plötzlich ist schon wieder Sonntag und wir haben vergessen einzukaufen. Das stellt übrigens kein Problem dar, denn Essen einkaufen die einzige uns verbliebene kreative Interaktion mit der Welt, und unser Kühlschrank kennt nur noch ein Lied „ iss mich leer, ich kann nicht mehr“. Verhungern ist eine der Todesarten, die gerade am wenigsten drohen. Eine unserer Lieblingskonversationen manchmal nachts, wenn wir beide aufwach: "Sollen wir frühstücken?" Aber immer! sagt meine Schwester. Dieses Leben im langsamen Zeitraffer heißt aber auch - irgendwann geht auch das vorbei. Selbst die Spanische Grippe stoppte irgendwann,

Und was macht ihr so im Lockdown?

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 Zur Machtübergabe in Washington ist alles gesagt. Ein Seufzer der Erleichterung geht um die Welt. Lockdown und Winter - eine lähmende Kombination! Winterschlaf will nicht so recht gelingen, wir sind ja trotz allem keine Winterschläfer! Was schön ist: ausschlafen. Es geht ja um nix. Wenn ich nachts schlecht schlafe - was immer wieder mal vorkommt, vielleicht weil ich doch nicht genug an die frische Luft gekommen bin - dann liege ich halt um 4 Uhr früh da und warte,  Daumen drehend, dass ich wieder einschlafe. Oder ich steh auf und backe Plätzchen. Ich bin Rentnerin, das Leben ist nur noch Genuss, sogar während der Pandemie. Und manchmal fahre ich nach München und gehe im Nymphenburger Park spazieren, und erinnere mich an meine Zeit in München. Irgendwann fängt man dann mit Netflix an, mal mehr, mal weniger, weil ja das Fernsehen nicht wirklich viel bietet. Bei Netflix kommt man übrigens auch schnell an seine Grenzen. Youtube ist grenzenlos, man kann sich stundenlang von einem Thema zum

Dancing in the dark

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Über mangelnde Unterhaltung im Fernsehen kann ich derzeit nicht klagen. Es ist entweder das Spektakel der amerikanischen Rassisten, die sich völlig ungestört im Capitol austoben, oder, für Freunde von Sado-Maso  - man kann täglich zig-mal in den Nachrichten zuschauen, wie lebenden Menschen lang Nadeln in den Arm gestochen werden, bevorzugt in die müde Haut alter Menschen.. Müssen wir uns das unbedingt 50mal am Tag mitansehen? Wir sind doch alle als Kinder geimpft worden und wissen, wie das geht. Vielleicht sollen die vielen anschaulichen Bilder darüber hinwegtäuschen, dass praktisch garnicht geimpft wird? Man kann dazu stehen wie man will, aber wenn man schon das Impfen als Heilsbotschaft ankündigt, dann sollte das auch ordentlich organisiert sein.  Man hat wirklich das Gefühl, eine wirklich epische Inkompetenz mitanzusehen.  Zum Glück pressiert es mir wirklich nicht mit dem Impfen, ich halte mich lieber von den bösen Menschen fern, die keine Masken tragen wollen und einem beim Spazier

Und wie war 2020 für Sie so, miz356?

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Wir sind sehr viel spazieren gegangen in 2020, frische Luft, raus aus dem gefühlten Gefängnis während der Lockdowns. Ich habe wieder öfter meinen Blog geschrieben, viele Bücher gelesen. Aber die Hauptaction fand am Herd und am Nudelbrett statt. Was ich 2020 in meiner Küche perfektioniert/geübt/ verworfen habe: Hefeteig in Form von Pizza und Foccaccia - geht super! Granatapfelsirup mit alles! in die Salatsoße, Tomatensoße, zu Zwiebeln beim Anbraten (karamelisiert) Pastateig und Spätzle schüttle ich aus dem Ärmel - die magische Formel: 1 Ei, 100g Mehl. Bei Spätzle noch so viel Wasser, bis die Konsistenz stimmt. Ich kann jetzt auch schaben! Zum Schaben muss der Teig dicker sein, wenn er nur durch einen Spätzleseiher läuft, eher flüssige. Ausprobieren. Es war das Jahr der Fladenbrote... siehe unten ...und der Teigtaschen, Ravioli sowieso, auch gekauft im Asiamarkt, z.B. Gyoza Ich habe Brandteig wiederentdeckt. Hallo Windbeutel ! Ich kann sehr gut ohne Kimchi leben - wir haben ja Sauerkra

Groundhog day with burger

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Es hat endlich geschneit. "Sie san vielleicht schneidig!" rief mir heute eine ältere Dame zu, als ich mit dem Radl auf einem vereisten Weg dahinbalancierte (gleich schmeisst es mich, gab ich zur Antwort. Hat es aber nicht.)  Eine ältere Dame? Sie war wahrscheinlich nicht älter als ich, inzwischen 73. Aber ich fühle mich natürlich wie 50, während die ältere Dame halt aussah wie... eine ältere Dame. Die Mutter meiner Freundin B. sagte einmal, zur Vorsicht mahnend "du bist ja keine 15 mehr"! worauf sie prustend antwortete "auch keine 50 mehr"! Und jetzt - auch keine 70 mehr. Wie inzwischen die ganze Welt weiß, hatte ich am 3. Januar Geburtstag (zum mitschreiben hihi). Ich habe es spontan auf Instagram gepostet, und habe noch NIE in meinem langen Leben so viele Glückwünsche bekommen. Die meisten, wenn nicht alle, von Herzen. Das Internet ist doch momentan so ziemlich alles, was wir an menschlicher Wärme mitkriegen. Durch whatsapp erlebe ich mit, was meine Freu

Ess-kapismus

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Eine der vielen soziologisch wertvollen Beobachtungen, die während des Pandemiejahres 2020 gemacht worden sind, war zum einen das Ausufern von Schlunzbekleidung: sogar die Herausgeberin der American Vogue, Anna Wintour, ansonsten nur superelegant und immer mit Sonnenbrille, wurde in einer Trainingshose fotografiert, in ihrem Home Office, mit Sonnenbrille. Ich selber kann bestätigen, dass ich das ganze Jahr 2020 praktisch in schwarzen Leggings verbracht habe. Die zweite war: Die Leute flüchten sich ins Essen.  Während des ersten Lockdowns wuchs weltweit der  Sauerteig, es kam zu einem pathologischen Horten von Hefe und Mehl und daraufhin einer Blütezeit des Brotbackens, Pastawalkens und Foccacciadekorierens: in den sozialen Netzwerken kannte die Kreativität in der Küche keine Grenze. In meiner Küche: alles außer Sauerteig. Dem Home Office wird nachgesagt, dass es den Schokoladenkonsum beflügelt habe, und der Lockdown hat wohl überall etliche Kilos hinterlassen. Ein gewisses Bedürfnis na