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Showing posts from July, 2010

Grafing-Alxing-Taglaching

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Nach einem mit Mühe und Not arbeitsamen Freitagmorgen darf ich endlich bei strömendem Regen nach Grafing fahren. Mutter will Zwetschenkuchen backen für ihre Kartlerrunde und braucht Zwetschgen, sowie mich. Nicht wegen meiner Kochkunst, sondern weil ich diejenige in der Familie bin, die am leichtesten ohne Leiter das Zubehör erreichen kann. Der Kuchen wird perfekt, mein Beitrag bleibt das Entkernen der Zwetschgen. Mutters Rezept ist einfach: 120g Butter, 120g Zucker, 1Vanillezucker, 2 Eier, 150g Mehl, ein Teelöffel Backpulver (sie hat Backin mit Safran - ooh la la). Zwetschgen drauf, bei 180° backen bis er braun und saftig ist. Um sechs treffe ich mich mit A. in Taglaching, eine wunderbare Wirtschaft für alle irgendwie alternativen Elemente im Landkreis. Leider zu feucht um draußen unter Bäumen zu sitzen. A.geht im Herbst nach London - in mein altes Wohnviertel - und wir machen ein Brainstorming. Dabei werde ich ganz nostalgisch und bombardiere sie mit Vorschlägen, am liebsten würde

Jogurt: ein Witz für verregnete food blogger

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Heute als Bonus einen der Lieblingswitze meiner Mutter: Der Papst stirbt und kommt natürlich in den Himmel. Und jeden Abend gibt es Jogurt. Eines Abends wird es ihm zu bunt und er sagt zu Gott:" Wie kann das sein, da unten in der Hölle schwelgen sie jeden Abend im besten Gourmetessen, und wir hier im Himmel essen jeden Tag Jogurt?" Darauf sagt Gott: "Ja, moanst denn du, dass i für uns zwoa extra koch?" (womit auch der Stellenwert von Jogurt für den bayrischen Gaumen geklärt ist.) Here is a bonus for you food bloggers, a joke from my Mum's treasure trove. The Pope dies and goes to heaven. Every night, he gets yoghurt for his dinner. One evening, the Pope has had enough and says: "Dear God, every time I look down to hell, I see them feasting on the finest foods imageinable, and we, in heaven, eat yoghurt?" God shakes his head and says "do you think I am going to cook, just for the two of us?"

Bayrische Ramen

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Da ich diese Tage besonders bayrisch geerdet bin, habe ich mir heute eine bayrische Version der japanischen Ramen gemacht, mit Ramen-artigen Zutaten wie Miso, dünn geschnittenen Schweinebraten und Lauchzwiebeln, eine in dünne Scheiben geschnittene Kartoffel und natürlich Nudeln. Inspiriert wurde ich von diesem sehr interessanten Buch , das mir eine Freundin aus New York geschickt hat. Da ticken die kulinarischen Uhren anders als in Minga. Ein koreanischer Amerikaner, der besessen von Ramen (japanischen Nudeln) sich in Japan zum Chef ausbilden lässt, in NYC die Noodle Bar aufmacht und mit der Zeit 2 Michelinsterne einheimst. Sein Konzept: feines Essen ohne gestärkte Servietten und illegale Küchenkräfte, foie gras ohne Entenfolter. Nachkochen werde ich eher weniger, aber ein sehr tolles Buch. Die Bacon-Schokolade (im Bild)werde ich auch weiterschenken... I am going through an intensely Bavarian phase at the moment, what with all that yodelling, so I thought I'd make myself a Bavar

Juli - der neue November?

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Irgendwie schlägt mir doch die plötzliche Kühle aufs Gemüt..die Temperatur in der Wohnung ist plötzlich nur noch 21°C nachdem ich ein bisschen über die 29° gemeckert habe - tut mir ja Leid! Gestern abend am Starnberger See: Schwimmen kam nicht in Frage, aber Fischmeisters Sommerfest war doch eine Gaudi. Wir jodelten , und zu essen gab's auch was Feines: der Manuel Reheis vom Bröding kochte (mit glamourous assistant) Fregola, eine sardische Pastaspezialität, mit Kaninchenragout und Pesto. Einige der lieben Fischmeister-"Alten" waren da, aber auch viele "Neue" - es wuselte von Kindern. Zur Tanzveranstaltung, powered by Hias, konnten wir nicht bleiben, aber sangen auf dem Steg noch mit einem Grüppchen von Jodelfans bei Vollmond und glitzerndem See weiter. Das war schön. Für mich war Ambach früher einfach ein Platz zum Erholen wenn ich aus London kam um meine Familie zu besuchen. Mit den Fischmeistern trinken bis in die Nacht, schwimmen, ein Garten ohne Ende. Aber

Escape

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Das Leben ist nicht ohne Traurigkeit. Wir leben ständig mit den schrecklichsten Widersprüchen. Während ich meine Spaghetti koche, verhungern in der Welt Millionen. Und während ich fröhlich im Wasser plantsche, ist in der Isar jemand ertrunken. Ratlos, ich kann niemand retten. Mir hilft die Flucht. Und dabei nehme ich so viele mit, wie ich nur kann. Life is so full of sadness. While I play with my food, thousands starve. I am having a splash in my river, someone somewhere is drowning. I really feel at a loss, can't save everyone. I find myself escaping, but I will take as many as I can along with me.

Pasta Disasta

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Angespornt von Jutta Lorbeerkrone , Meisterin der italienischen Küche, und von Toni ("das kannst du"!), versuchte ich mich an selbstgemachten Tortelloni. Ich schicke voraus - sie waren essbar, und mein tapferer Mitesser beklagte sich nicht ("Ich habe jahrelang von Pasta und Pesto gelebt, für mich ist alles eine Verbesserung") aber sie waren einfach - suboptimal. Ganz abgesehen davon, dass es Stunden dauert, diesen Teig dünnzurollen. Hut ab vor jeder italienischen Hausfrau, die sowas drauf hat. Den Teig machte ich mit drei Eiern und 300g Mehl, stundenlang kneten, falten, kneten, ausrollen, falten, kneten, ausrollen... Soviel Zen ist bei mir einfach nicht drin. Ich machte zwei verschiedene Füllungen: die erste Ladung mit frischem Spinat (blanchiert, ausgedrückt, kleingehackt), Muskatnuss und Ricotta. Die zweite Ladung mit getrockneten Tomaten und Feta, beides lecker. Ließ sie stundenlang trocknen, aber beim Kochen fielen einige trotz Zusammendrücken mit Gabel ausein

Regentag, Freudentag

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Ja, es regnet wieder. Und das ist nicht unangenehm, außer dass es in der Küche reinschwallt und wir mit Putzlumpen auswringen leben. Aber das sind Probleme auf der Ebene von "verdammt, das Eichhörnchen hat mein Nutellaglas geklaut" . Meine Schwester kam aus Lissabon zurück, und nach dem von der Lieblingsnichte gebrauten Tee und den Fotos gingen wir um die Ecke essen, bei Gianluca. Er führt neben dem Ferdl mit seinem Mediamagneten Nomiya noch ein Schattendasein, das wird sich aber ändern. Er fragt nämlich, was man essen möchte. Wir wollten "eine Auswahl von Pasta und Gnocchi" und das stellte er so schnell hin wie eine Mutter ihre hungrigen Kinder versorgt. Regen in Haidhausen, Regen in Neuhausen, Zeit zum Kochen. Als nächstes gibt es selbstgemachte Tortelloni. Rain everywhere except at the Womad Festival I was glad to see. Luisa came back from Portugal, and after looking at the fotos and drinking tea brewed by the favourite niece (strictly PG Tips) we went to ea

Salzfest

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Französische Woche im Hause 356 - heute mit Super-Bowle abgeguckt von bolliskitchen , und einer Pissaladiere (keine blöden Witze bitte, es handelt sich um eine französische Abart von Pizza), gesehen bei Jerad (“One hungry chef”)- eine Amerikaner der in Sydney Französisches kocht. Einer meiner Lieblingsfoodblogs. Man nehme: 2 große Zwiebeln, in einer Pfanne mit Olivenöl karmelisieren Eine Scheibe Blätterteig rund ausschneiden und ein Rändchen machen 12 (ich hatte nur 6) Anchovies sternförmig anordnen schwarze Oliven reindrapieren, etwas Öl drübertröpfeln, 15-20 Minuten bei 200°C in den Ofen, bis der Teig gebacken aussieht. Ich habe zwei Tomaten in Scheiben geschnitten und daruntergelegt - im Original nicht vorgesehen. Das war vielleicht der Grund, dass der Boden ein bisschen feucht blieb. Geschmeckt hat es trotzdem, und den Salzhaushalt wieder auf Regel gesetzt. French weeks in my home, with a peach and white wine spritzer as seen in bolliskitchen - a wonderful French-German fo

Clafoutis, no amoi!

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Ich hab's versucht mit der Clafoutis, aber da die Rebellin in mir sich nie an ein Rezept halten kann, wurde sie statt flaumig eher ein bisserl gummiartig. Man kann sie mit Kirschen, Johannisbeeren, Aprikosen oder Stachelbeeren machen. Meine Gummiclafoutis war dank der Stachelbeeren trotzdem sehr essbar. Hier bei Barbaras Spielwiese ist das gute Rezept - ich habe nur Buttermilch verwendet, weil ich besonders gesund sein wollte - das war ein Fehler. I made a clafoutis - which is really dead easy, like a sweet toad-in-the-hole. Butter the pie dish (my lovely pale blue one from England), put the fruit of your choice in (I used gooseberries) and pour a pancake mix of 3 eggs, 250 ml milk mixed with buttermilk, 4-6 spoonfuls flour, 3 spoonfuls sugar and vanilla sugar, all whisked together, over the fruit. Then bake at 160°C for about 40-45 minutes until browned. I tried to be clever and used only buttermilk. Don't. It makes the pastry rubbery instead of fluffy.

Klassischer Sonntag

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Am Sonntag dominiert meistens die Suche nach dem perfekten Mittagessen, natürlich möglichst mit Aussicht. Dieses Mal hatte der Huber in Oberndorf bei Ebersberg die Ehre. Dort sind die Portionen so riesig, dass man schon vom Hinsehen satt ist. Leider habe ich vor Schreck meine "kleine" Portion Pfifferlinge mit Semmelnknödeln nicht fotografiert, aber ihr könnt's euch per Ableitung vorstellen. Sundays are often the day for "la recherche du perfect lunch", if possible with a view. This time, the view was forgotten over the admiration of the vast platters that arrived at our table. I forgot to take a picture of my "small portion" of dumpling with mushroom sauce, a seasonal local favourite. You may fill in for yourself, when you see the other plates. Der mediterrane Fischteller, den sich die Lieblingsnichte aussuchte, sah auf den ersten Blick toll aus, es stellte sich jedoch heraus, dass er ein Ölleck hatte. The mediterranean fish platter that the favour

Stadt und Land

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Heute war Agatharied, kleiner Berganstieg kurz vor dem großen Regen und sechs Stunden Jodeln - praktisch ein Arbeitstag - mit 50 hochmusikalischen Menschen, die sofort in ihre zweiten und dritten Stimmen finden. Wer's mag, mögt ihr sagen. Ich mag's, dieses Jahr zum vierten Mal. Für eine Hörprobe auf den Post-Titel klicken! Als Kontrastprogramm gab es gestern abend ein zweijährlich stattfindendes Fest in der Sprachenschule Klartext mit Modeschau, Tanzen und viel Gekicher. Today I walked up a wee mountain to enjoy my fourth annual yodelling and singing event. Six hours of singing Bavarian songs with dozens of very musical people who can find a harmony in a haystack. If you like that sort of thing, you may say. I do. If you want to look and hear, click on the title. For a complete contrast - last night my friend Bine's language school Klartext celebrated its multi-national biennale with their fun-loving and interesting students, with fashion shows, dance and a

Heiß gekocht und kühl gegessen

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Da der Mensch auch im schönsten Sommer nicht vom Eis allein lebt, halte ich mich momentan an schnelle Gerichte mit hohem Gemüseanteil. Bei meiner Londoner Freundin Debbie habe ich gelernt, dass Couscous kein kompliziertes Ethno-Feinschmeckerding ist, sondern fast food. Sie kommt um 9 von der Arbeit heim, gießt heißes Wasser über eine Tasse Couscous mit frischen Spinatblättern drauf, mischt Feta und geröstete Pinienkerne rein, fertig. Und da meine Mutter - mit der unbewussten Grausamkeit, derer selbst die liebsten Mütter fähig sind - mir mal im Hinblick auf Debbies schlanke Figur zuflüsterte "wenn du abnehmen willst, iss was Debbie isst!", habe ich gestern doch alles richtig gemacht. Fast- ich habe nämlich das Couscous wie Risotto zubereitet (und wie Eis serviert): eine Handvoll geräderte Frühlingszwiebeln mit geviertelten Champignons und zwei getrockneten, zerriebenen Chilischötchen in etwas Olivenöl leicht angeschwitzt. Dann zwei Tässchen Couscous drauf, mit Wasser aufgieß

Rolling, rolling, rolling...

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Auto versorgt (wieder mal festgestellt, dass ich den ADAC heiraten möchte), Mutter besucht, neues Jobprojekt vorsichtig angepackt, schnelle Cranberry-Butterplätzchen gebacken (zum Eis braucht man einfach was herzhaftes), gefühlte 5 liter Wasser getrunken, abends mit den Freundinnen unter Bäumen gespeist mit einem Gläschen Gemischtem Satz dazu. Am Kanal entlang geradelt, als die Hitze nur noch eine schattige Erinnerung ist. Nachts nicht geschwitzt - schon akklimatisiert? Car sorted and newly in love with the ADAC (German AA equivalent), quick visit to Mum, approached my new work project, baked some easy cranberry shortbread to go with current main diet, ice cream. Drank what seems like a gallon of water, light supper under trees with the girls, with a glass of light Viennese wine. Cycled along the Canal in the sweet night air. Didn't sweat last night - must be getting used to the tropical life.

Auf der Suche nach der verlorenen Frische

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War es nicht erst vor wenigen Wochen, als die gesamte Republik über den nicht eintreffen wollenden Sommer schimpfte? Und jetzt - reiben wir uns die (schwitzenden) Augen bei 38° im Schatten. In meiner Wohnung, die ich wegen ihrer rundum sonnenbeschienenen Helligkeit - äh - liebe, steht der Thermostat auf erfrischenden 28,5°C. Nachts liege ich auf dem Bett und träume zum Abkühlen von schottischen Lochs. Tags stehen mir die Haare schwitzend zu Berge - erinnert sich jemand an den Film Eraserhead ? Aber das tolle ist - meine beruflichen Telefongespräche kann ich im Sarong führen. Und zu essen gibt es nur Salat, Eis, Obst...Kochen war mal, und wegen der Gicht trete ich jetzt erst mal leise mit Alkohol. Adieu Pimms, hallo Rhabarberschorle. War das gerade Donner? Salat aus Tomaten, Avocado, Mozarella, Basilikum, Zitronensaft und feinem Olivenöl. Salad of tomatoes, avocado, mozarelle, basil, lemon juice and fine olive oil. Vanilleeis mit Erdbeer-Sahne-Quarkpüree und ein paar Walderdbeeren au

Eine kleine Ironie

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Wie amüsant durchtrieben und, ja, hinterfotzig, das Leben manchmal sein kann. Heute war der Tag, der Tag an dem der Engländer endlich seinen Widerstand gegen Schwimmbäder aufgab, ich die Familienkutsche (frisch geTÜVt auch noch) aus Grafing mitgebracht hatte und wir gegen 16h MEZ mit Schwimmausrüstung aufbrachen, um zum Buchsee und anschließend in die beste Pizzeria der Welt in Münsing zu fahren. FreundInnen, wir kamen bis zum Romanplatz, als ein grauenhaftes Scheppern, das fast jeder kennt der einmal ein Vehikel mit Auspuff gefahren hat, mich zum sofortigen Stopp zwang. Bei 38°C lagen wir unter viel f*#!**ing und bl*'&§*ing auf dem schmelzenden Asphalt, um das Ding wenigstens parkbar zu machen...Geparkt, geflucht, mit der glühenden Trambahn heim, ich ins Dantebad zum Abkühlen, und dann in aller Ruhe zur nächsten Trattoria zum Abendessen. Wir hatten nicht mit dem überall neu aufgeflackerte Fußballfieber gerechnet, unser Essen wurde von Günther Netzer und der urugayischen Nation