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Showing posts from June, 2011

Terrassen-Essen

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 Als Studentin im Wohnheim am Biederstein hatte ich "French doors" in den Garten, in London hatten wir ein handtuchschmales Gärtchen hinter dem Haus, und in München einen klapprigen Balkon. Aber nie zuvor hatte ich eine private Terrasse, es ist praktisch der letzte Schritt in den Picknickhimmel. Wenn mal die Sonne scheint. Aber wenn sie scheint, und der Steinboden ganz warm unter den nackten Sohlen ist, dann fühle ich mich wie in Venice Beach. Und seit ich entdeckt habe, dass die Tagine praktisch ein Eintopf ist, experimentiere ich derzeit viel mit diesem schönen Gefäß. Gestern - vor dem letzten Großen Regen - machte ich Couscous mit Gemüse. Einen Becher Couscous in die geölte Keramikbasis, die zweifache Menge Gemüsebrühe drauf (ich nahm die Alnatura), und das geschnipselte Gemüse. Ich hatte 3 Karotten, 1 Paprika, eine rote Zwiebel, Knoblauch, eine Stange Lauch und vier große Champignons.  Fehler eins - die Pilze, schmeckte nicht wirklich besonders. Nächstes Mal nehme ich sta

Eine Geschichte von zwei Nachspeisen

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Eine Geschichte von zwei Nachspeisen, zwei besonders ungewöhnlich guten und auch noch spektakulären Nachspeisen. Zuerst mal backte ich letzte Woche, angeregt von einer Fülle geblogter Erdbeertörtchen, ein paar Mürbteigböden in meinen kleinen Förmchen (sowie eine größere Tarte, als Nachspeise zur Tagine). Blöderweise habe ich in England nur je zwei gekauft, und hier habe ich so kleine noch nirgends gesehen. Den Teig für die Törtchen mache ich aus 100g kalter Butter, 150g Mehl, einem Esslöffel crème fraiche oder saurer Sahne, und Zucker nach Laune - z.B. 3 Esslöffel.  Vor dem Ausrollen mindestens 10 Minuten kühlen.   Backen, abkühlen lassen und mit einer Mischung aus Quark, gezuckertem Schlagrahm, Zitronensaft und -zesten bedecken. Darauf dann Beeren kunstvoll arrangieren. Ich habe mit dem Melonenbällchenmacher eine Aprikose zu Aprikosenbällchen geformt - endlich eine Gelegenheit, ihn zu benutzen! Dazu schien durch den Küchenvorhang ein dermaßen bezauberndes Licht, dass ich glei

Willkommen zuhause!

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Am Freitag waren M. und ich zu einem ganz besonderen Abendessen eingeladen - nämlich in unserer früheren Wohnung. Wir "gaben" sie weiter an zwei besonders nette Menschen, die dazu noch ausgezeichnete Köche sind...besser wird's nicht. Bei der Wohnungsbeschau kennt man natürlich jede Ecke, jeden Ausblick, aber die Wehmut blieb aus. Es ist eben jetzt nicht mehr unsere Wohnung. Ein Heim ist dort, wo man morgens aufwacht, wo die eigenen Bilder hängen, wo man seine Nudeln kocht. Eine Wohnung ist erstaunlich flexibel und passt sich schnell an. Das Essen war großartig, sogar mit Klavierbegleitung, und es gab einiges zu lachen. Ich freue mich dass die wilde Kochkunst hier weiter blüht! Und die Nachspeise, das ist wie immer eine andere Geschichte...  Viele Sonnenuntergangsfotos hab ich hier gemacht - many a sunset was photographed here     Hähnchenfilet mit Thymian und Rosmarin, mit Parmesan gefüllt und Parmaschinken ummäntelt, Herb chicken breast in Parma ham, stuffed with parmig

Tajine de luxe

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Ein weiterer Tag grüner Dschungel mit Schnürlregen. Zum Glück hatte ich heute drei Projekte, die sich hervorragend für solche Tage eignen - erstens, meine erste Tagine zu kochen, zweitens mit Evi und Luisa unser Jodeltrio zu perfektionieren, drittens zusammen zu essen. Eine Freundin, die jeden Winter durch Marokko gondelt, hat mir eine echte, zwei Tonnen schwere Tagine mitgebracht, und in Bollis Kitchen fand ich ein Rezept, wie ich es liebe: kein Drumherum, Zutaten, Methode, Schluss. Und Leute, es funktioniert und schmeckt einfach großartig. Ich hatte beim Grafinger Metzger Heimann (the best! die kennen jedes Tier so ungefähr beim Namen) vier Henahaxn (aka Hühnerschenkel) gekauft, die ich in der angegebenen Marinade einlegte. Confierte Zitronen hatte ich natürlich nicht da, dafür habe ich eine kleine Biozitronen in Scheiben mit mariniert - auch gut. Safran? gibt es nicht in Grafing, hab ein bisschen Kurkuma zwengs Farbe genommen. Espelette? Guter Biopaprika tut's auch. Und so w

Eine feuchte, blühende, stürmende, himmlische grüne Hölle

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This is what country life looks like. Flowers budding like crazy - my mollycoddled city balcony plants are enjoying their holiday in the country. Green stuff everywhere, birds tweeting strange tunes (ringtones? maybe they are actually twittering ?) Tractors, horses, clip-clop, clip-clop. One minute the sun shines, two seconds later a threatening black wall of clouds discharges another ton of rain and flings the terrrace furniture about (like, just now!). Pass the Pimms! Ja so schaut's aus auf dem Land. Blumen überall, grün wohin das Auge schaut. Meine städtischen Balkonpflänzchen haben die Wellnesskur überstanden und toben sich hier so richtig aus. Vögel singen abenteuerliche Tonfolgen, Schnecken fressen sich an meinem Basilikum voll.Der Verkehr, das sind Traktoren und Radler, und immer wieder Reiter. Wir leben nämlich hier auf einer Achse von Gnadenhöfen und Reitställen. Jetzt ist es Abend, und zwischen zwei Gewittern gibt es einen Pimms auf der Terrasse.

Dieses Wochenende gab es...

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Landregen wird sichtbar durch zweimaliges Klicken auf das Bild! Three things of note happened this weekend. The weather was atrocious. One gets very close to the weather in the country, and it's easy to take heavy rain quite personal after a while. But on Sunday, the favourite niece came for a family visit. So I baked a chocolate and pear cake. Until we moved I had been able to buy it from my lovely deli just down the road. Now, down the road is a farm where we get milk directly from the cow, nothing else. I concocte this recipe from various sources: beat 4 eggs with 125g sugar. Add 150g soft butter, beat some more. Grate 50 g or so chocolate into the mix, then 2 large spoonfuls of good cocoa mixed with 300g flour and half a packet of baking powder. Drape the peeled pears over the dough and bake for about 30 minutes at 180°. And finally, today we were now connected digital satellite TV. I am sure you all have 150 channels at home, and convinced we will get as blasé as you with cha

Freie Tage

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Im Steinsee bin ich jeden Tag geschwommen, abends mit den Freundinnen im Garten gegessen und gesessen, von Rosen umrankt. Nach dem Einkaufen, vor Panik  gegen das Gewitter anschreiend, heimgeradelt, nachts blitzt und regnet es. Kein roter Mond zu sehen, aber es gibt oft Erdbeeren. Donnertage. Ich blättere in Kochrezepten - Tagines, Quesadillas, Torten, gefüllte Eier, Baisers.. Aber die Arbeit lauert schon hinter der nächsten Ecke, die freien Tage sind bald vorbei. I have been swimming in my local woodland lake every day, sitting in a friend's garden after dinner, among the climbing roses. Quickly riding my bike away from a thunderstorm after shopping, screaming in panic. At night flashes of lightning, heavy rain. I did not see the red moon, but there are plenty of strawberries around.  I dream of making tagines, gateaux, devilled eggs, quesadillas, choux pastry....Days of thunder, work is already lurking around the next corner, the end of these free days.

Intuitiver Hefeteig

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Der Hefeteig! Jetzt habe ich selber erlebt, er ist unverwüstlich. Nachdem ich ein Leben lang "Angst" vor Hefeteig habe, ist mir jetzt jegliche Berührungsscheu vergangen. In einer Woche hab ich schon zwei Pizzas gemacht, und mein nächstes Projekt ist dieser Kranz , gesehen bei der Kaltmamsell. Gestern machte ich wieder einen Hefeteig. Ich mach den jetzt bewusst so gschlampert wie möglich, um den Dreh zu kriegen "trial and error", sozusagen. Gestern, ca.15h: Ich nehme (ungefähr) einen halben Würfel Hefe, lege sie in ein Häufchen Mehr und rühre sie zu einem Vorteig an. Mit einem Geschirrtuch zudecken und vergessen. Zwei Stunden später: Ach, ich habe ja diesen Hefeteig angesetzt! Teig ist ein bisschen aufgegangen. Schütte noch ein paar Schäufelchen Mehl in die Schüssel, einen Schuss guten Olivenöls, und verknete alles, bis es sich wie ein Teig anfühlt (noch etwas Mehl, noch etwas kneten, usw). 19.30h: zu spät! Jetzt müssen wir eben Pasta kochen. Pizza ist dann morg

Gurkentage

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Eines unserer Sonntagsvergnügen mit meiner Mutter ist es, neue Gasthäuser zu entdecken. Am sonnigen Pfingstsonntag gurkten wir mal wieder durch das bayerische Oberland. Auf dem Heimweg von Harthausen, wo eine Freundin meiner Mutter in der Reha ist (ein schrecklicher Ort, der alle möglichen Zivilisationssünden auskuriert, ich bete dass ich da nie hin muss), kamen wir zu einem Dorf mit dem schönen Namen Jarezöd, von dem meine Mutter wusste dass man ihn "Dred" ausspricht. Und so fanden wir auch bald eine Wirtschaft, die sich "Wirt von Dred" nennt.  Ein zauberhafter Biergarten mit Blick auf den Geigelstein und den Wendelstein, auf die unsere Mutter uns schon im zartesten Kindesalter hinaufgelockt hatte. Bedienungen im Dirndl, die aber auch bayrisch konnten. Das Publikum eine Mischung von Lederhosen, kleinen Mädchen mit sauberen Zopffrisuren, coole Pärchen aus der Stadt und übergewichtiger Landjugend, die ihren Kindern Berge von Pommes und frittierte Würstl bestellten &q

Something for a rainy Sunday

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Regenbogenkuchen waren mir als Kategorie bisher nicht bekannt, bis ich diesen Post bei Ms Marmitelover sah. Ich beabsichtige nicht, mich daran zu versuchen aber - ihr BäckerInnen unter euch - schaut euch das im Titel eingelinkte Kuchenvideo an. I didn't know that rainbow cake was a baking category until I found this (above picture) courtesy of Ms Marmitelover . I just had to share it - watch the video embedded in the title.

Geht doch!

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Gestern habe ich wieder mal Mayonnaise gemacht , und es hat endlich funktioniert. Es ist tatsächlich einfach, wenn man es einmal hingekriegt hat - bisher ist mir die Mayo ja nie gelungen, es wurde immer ein unansehlicher Baatz. Schritt1: das Ei oder die Eier mit Salz richtig lang aufschlagen (hab ich mit elektrischem Handrührer gemacht). Eier müssen zimmerwarm sein! Schritt2: das Öl (Einfaches Speiseöl - kein Olivenöl, das wird bitter. ) langsam reinträufeln, aber es macht scheinbar nichts, wenn mal ein größerer Schuss daherkommt. Schlagen, schlagen, schlagen. Ich habe zwischendurch mit einem Teelöffel die Konsistenz probiert, bis die Mayo nicht mehr flüssig war. Meine Freundin Constanze hat recht: man glaubt nicht, wieviel Öl ein Ei aufnimmt. Schritt3: Zitronensaft reinmischen, ich habe auch etwas Senfpulver mitgemischt, Senf geht wohl auch. Noch mal durchmixen. Fertig. Meine Freundin Lola sagt dazu noch, man solle das Rührgefäss nicht bewegen. Yesterday I managed for the fir

No comment

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Ich habe in den letzten Tagen bemerkt, dass ich bei manchen Blogs keine Kommentare hinterlassen kann - nicht mal anonym. Ich möchte besonders Arthurs Tochter und dem Team von 180° sagen - ich war da und bin sehr begeistert, besonders von AT's Rezeptsammlung! Diese beiden Fotos meiner beiden Blues Brothers John und Tony haben mich heute an diesem düsteren Regentag sehr erheitert. Frage nicht. These holiday snaps from Scotland from my two old and very cool friends John and Tony might amuse you. They may also offend - don't complain to me.

Das Gute aus dem Garten

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Auf Anregung von Conny habe ich Salbei recherchiert - ich will schließlich nicht Schuld sein wenn sich jemand kulinarisch vergiftet! Also, so sieht es aus: Achtung! Giftige Heilpflanze Die Liste könnte fast beliebig fortgesetzt werden. Nur sollte eines bei allen Anwendungen bedacht werden. Salbei gehört nämlich zu den Pflanzen, die nicht über längere Zeit in hoher Dosis eingenommen werden sollte. Das enthaltene Thujon ist bei einer Überdosierung (mehr als 15 g Salbeiblätter pro Tag) giftig. Daher sollte Salbeitee oder Zubereitungen aus Salbei nicht nicht auf Dauer angewendet werden. Beschwerden äussern sich in beschleunigtem Herzschlag, Hitzegefühl, Krämpfen und Schwindelgefühl. Auch und gerade während einer Schwangerschaft sollte auf Salbeizubereitungen komplett verzichtet werden. Die richtige Dosierung Eben aus oben genanntem Grund sollte die Tagesdosis von ca. 4 bis 6 g Salbeiblätter nicht überschritten werden .  Wer hätte das gedacht! Mir hat Salbei bisher noch n

Kitchen talk - Küchenlatein

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Ich bin mit meiner neuen Küche sehr zufrieden - viel mehr Arbeitsflächen, so viel Licht! ein neuer Herd! Umluft! ein Riesenkühlschrank! ABER: was ich wahnsinnig gern hätte ist eine Spüle so groß wie ein Schweinetrog, wo ich Geschirr reinstellen kann und daneben Siebe abtropfen, Salat waschen, kalten Kaffee reingießen...und so weiter Die Geschirrspülmaschine hilft mir dabei überhaupt nicht, weil ich bestimmte Sachen ja ständig brauche: die Haken vom Teigrührgerät, die Parmesanreibe, meine schönsten Schüsserl...ich kann doch das Zeug nicht tagelang in der Geschirrspüle liegen lassen, bis es sich endlich lohnt, sie anzuwerfen. Ich denke, langfristig kommt das doofe Ding raus und wird ein Schweinetrog eingebaut. Nach einem weiteren Tag des Herumexperimentierens kam mir in den Sinn, warum Frauen eher selten zu Gourmetköchinnen aufsteigen. Man ahnt schon beim Kochen, dass man all die kreativen Teller, Töpfe, Schaumkellen, Schaumschläger, Schüsseln, Seiher, Olivenentkerner, Gemüsereiben