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Showing posts from May, 2011

Waffelstillstand

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Kennt ihr den Ausdruck "stinkig"? Kennt ihr das Gefühl? OK, ich bin zwar wieder im Netz und kann nur hoffen dass der nette Mann von der Telekom jetzt das Chaos von 1&1 geordnet hat. Aber ich bin trotzdem stinkig. Und draußen stinkt's auch, weil die Bauern noch schnell eine Million Tonnen Gülle verteilen, bevor das Gewitter endlich kommt. Mir stinkt er, und zwar gewaltig. Es gibt so Tage. Schon in der Früh steige ich mit beiden Füßen ins gleiche Hosenbein.  Später wird das neu gekaufte Autoschnäppchen angemeldet: Versicherungsnummer liegt daheim auf, neben oder hinter dem Tisch. Kamera fällt auf den Küchenboden. Ich mache nachmittags zur Feier des  wieder gefundenen Netzes und des angemeldeten Autos Waffeln. Aber meine Kamera gab kein einziges von den wunderschönen Fotos her. Streikte komplett. Auf der Terrasse, wo wir die Waffeln essen, die überraschend hervorragend schmecken, fällt der Sonnenschirm um. Es gewittert, aber kein Regen, und so weiter. Und so oft ich mir

The Analogue Days

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Das Internet hat mich mal wieder schnöde verlassen - kaum zu fassen im High-Tech-Land Bayern, wo doch die Smartphones in jeder Lederhosn stecken, und Inder, Marokkaner oder Portugiesen in ihren Dörfern Tag und Nacht im Netz hängen.  Abgeschnitten von der virtuellen Welt, blieb mir nichts anderes übrig als ganz normal weiter zu leben, ihr erinnert euch sicher, wie das geht: in blühenden Bergwiesen spazierengehen, Kreuzworträtsel lösen, alte Zeitschriften lesen die seit Wochen unbeachtet  herum liegen, mit Mütterlein Palatschinken essen gehen, mit Profiteroles Schokoflecken auf das Sofa  machen und Tatort glotzen.  Bei einem Einkaufstrip in München kaufte ich in einem Emporium mit dem wunderbaren Namen  "Bottles und Glashaus (Gläser und mehr...)" in der Josephspitalstraße - nahe Sendlinger Torplatz - mal wieder die Regale leer, in der Absicht, später Erdbeermarmelade zu kochen von den ersten Früchtchen, die jetzt überall an den Straßenrändern

Großstadt und grüne Hänge

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Gestern Großstadt, heute grüner sonnenbeschienener Hang..Einer meiner Lieblingsorte in der großen Stadt ist das Cafíko, eine von diesen durch und durch individuell gestylten gemütlichen Höhlen, inspiriert vom Kaffeehaus, und meilenweit entfernt von der künstlichen Konvivialität der coolen Caféketten. Ausserdem gibt es hier neben meinem früheren Stammcafé, Barista, den allerbesten Espresso den ich in München je getrunken habe. Und feine kleine Gerichte macht er auch, sowie einen guten Schokokuchen. Nach dem Yoga, das wir in Haidhausen einmal die Woche mit einer Gruppe Freundinnen machen, gehen wir oft da hin, vor allem wenn man draußen sitzen und das vorbeibrausende Haidhausen genießen kann. Im Winter suchen wir dann eher den Cigno vorne am Bordeauxplatz heim, aber das ist eine andere Geschichte (..der BESTE altmodische Italiener den es in München noch gibt, ein echtes Nachbarschaftsrestaurant). Und heute sonnenbeschienen auf dem Land, reihenweise Besuch, kochen

Carbonara....

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Carbonara...Da fällt mir immer das Lied von Spliff ein, Horrortrip back to the Eighties. Ich habe meine ohne Coca Cola genossen, und statt Spaghetti habe ich Pappardelle genommen. Weil es so gut schmeckt, haben wir es gleich zweimal gegessen, gestern abend und heute mittag nochmal. Und ich könnte es heute abend wieder essen, bloss gehe ich  ja heute abend in der Stadt in die Stammkneipe, mit den "Mädels". Es ist ja auch so einfach zu machen: zwei Frühlingszwiebeln, eine Knoblauchzehe und genügend Speck (ich hatte nur Schinken) leicht anbraten, wegstellen. Jetzt Pasta aufsetzen und zwei Eier mit Pfeffer, großzügig Parmesan und etwas Sahne verquirlen. Wenn Pasta fertig, in die Pfanne damit und die Eiermischung drübergießen. Stocken lassen, inzwischen Salat machen. Eigentlich sind es Schinkennudeln, aber Pap-par-del-le Car-bo-na-ra, das klingt ja so viel besser. I am having my carbonara phase at the moment: so good I made it twice, last night for dinner and then sneakily fo

Something fishy

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Während dieser letzten, internetmäßig eher unruhigen, Tage hatte ich Besuch aus München und machte ein Reisgericht, das mich aus meiner englischen Zeit begleitet. Angeblich soll es die Upper Class schon zum Frühstück zu sich nehmen, ich habe es jedenfalls eher aus WG-Zeiten als köstliches und massentaugliches Abendessen in Erinnerung. In England wird das Kedgeree  mit smoked haddock (geräuchertem Schellfisch) hergestellt, ich habe geräucherte Forelle aus einem großen Supermarkt genommen. Ich mache zuerst einen großen Topf Basmatireis (den besten gibts in asiatischen Läden) wie üblich im Bett: einen großen Becher Reis mit der doppelten Menge Wasser einmal aufkochen lassen. Dann mit Zeitungspapier gut isoliert im nächsten Bett stellen, gut zudecken und vergessen bis er gebraucht wird. So wird er perfekt. Je nach Essern 2 bis 4 Eier hart kochen und kleinhacken. Petersilie schneiden, Fisch in Stücke zupfen. Dann brate ich in der größten Pfanne (oder Wok) die Gewürze an: Senfsamen, Cumin,

Sommerrausch, gesund

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Was bleibt mir anderes übrig, als dem Alkohol zu verfallen? Internetverbindung kommt und geht wie sie will, kann nicht arbeiten, kann auch nicht kochen, weil ich mich ärgern muss. Aber ich habe es endlich geschafft, den kleinen Rhabarbersirup aus Bolliskitchen anzusetzen und habe damit einen köstlichen Sommercocktail erfunden. Inspiriert vom Südtiroler "Hugo" , wird es eine Art Kir Rabarbera, und schmeckt so erfrischend! Man fülle ein Weinglas halb mit Aldis zweitbestem Prosecco. Glaubt mir, er ist nicht schlecht für unter 5euro. Einen kräftigen Schuss Rhabarbersirup, mit Mineralwasser auffüllen und ein Minzblättchen rein. Besser als Almdudler! Since my internet connection is still up and down like a yo-yo, I lack the necessary peace of mind for cooking. So I had to resort to alcohol for inspiration, and it came! Thanks to a wonderful rhubarb syrup I made according to a recipe from France, I invented a light summer cocktail that goes like SO: First make the syrup by choppin

P wie fast perfekt

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Nach zwei Tagen Netz-Crash und unzähligen Telefonaten mit 1&1 bin ich wieder da. Schlimm, wenn in der Einöde der Weg nach draussen versperrt ist. Dafür sind wir dann nachmittags alle ins Henna-Café  (das ist Henna wie Heeenna, nicht wie der rote Matsch, den wir uns seinerzeit ins Haar schmierten) gepilgert und nachher in den Steinsee gesprungen. Ja, und der Kuchen, meine nicht wirklich geglückte Sachertorte, die war trotz allem....nein, nicht lecker , sondern ein Genuss! Köstlich. Schokoladig. Intensiv. Und ein idealer Partner für die Schlagsahne. Ich war einem Rezept von "Meine Familie und Ich" gefolgt, aber irgendwas habe ich wohl falsch gemacht, weil der Kuchen einfach nicht hoch genug aufging, um ihn "waagerecht zu halbieren". Also hatte ich dann eine einstöckige Sachertorte, mit Aprikosenmarmelade bestrichen und dem Schokoguss begossen. Ich habe nie erlebt, dass Schokoguss eine solche Sauerei macht. Und wir sind einfach nicht genug Leute hier, um alles abz

T wie Tarte

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Das viele Spazierengehen und Blumentopfgarteln macht Hunger, und was könnte passender, köstlicher und einfacher zu machen sein als eine Tarte mit Frühlingsgrünzeug? Meinen Allzwecktarteboden hatte ich noch im Gefrierfach, also auftauen, ausrollen und eine Handvoll Erbsen (auch aufgetaut) drübergestreut. Dann kurz blanchierte grüne Spargelstangen kunstvoll arrangieren und das Ganze mit einer Mischung aus 4 Eiern, einem Becher Schlagrahm und geriebenem Parmesan bedecken, darauf noch ein paar Radl Ziegenkäse der tatlos herumlag. Der Boden war mir etwas dick geraten, ich finde Teig ausrollen nämlich eine Geduldsarbeit die mir selten gelingt. Ich hätte ihn vorher 10 Minuten "blind" backen sollen. Hat aber auch baatzig geschmeckt. Während ich diesen Eintrag schreibe, an einem sonnigen Samstagmorgen, ungestört, weil der Rest der Mitbewohner in Haidhausen die Hofflohmärkte durchkämmt, versuche ich mich an meiner ersten Sachertorte. Ich sehen jetzt schon, dass das wieder mal ein

Q wie quer durch den Kräutergarten

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Schon verblühen die letzten Löwenzähne, man kommt mit dem Pusteblumenpusten gar nicht mehr nach. Die Wiesen sind rot vor Sauerampfer, da musste ich gestern wieder die köstliche Sauerampfersuppe machen. Und zum ersten Mal wachsen auf meiner Terrasse alle möglichen Kräuter: der blühende Rosmarin, der den Umzug aus der Stadt mit Bravour bestanden hat. Der Salbei, der ausschlägt wie wild, das violette Thai-Basilikum und der Lavendel vom Weibermarkt haben die beiden Frostnächte auch gut überlebt. Im Schatten eines Rosenbusches habe ich sogar Minze gefunden, jetzt kann die Cocktailsaison losgehen. Heute kam ich infolge eines Besuchs bei Kochtopf , der Numero Uno unter den deutschsprachigen Foodblogs, auf die Idee, Pesto zu machen. Klaute schnell bei meiner Schwester ein Tässchen von ihrem besten portugiesischen Olivenöl und zermalmte eine Tasse Pistazienkerne die schon ewig rumstehen, eine Handvoll der schönen Basilikumblätter, ein paar Knoblauchzehen und ein Stück geriebenen Parmesankäse z

R wie Regentag

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e s regnet. Ich freu mich mit der armen ausgedörrten Natur. Und mache es mir daheim gemütlich. Den ganzen Tag. Keine dringende Arbeit, Artikel für April abgeliefert, gestern fürs Mütterlein eingekauft, es steht nichts an. Vielleicht endlich mal einen Schokokuchen backen, Pastateig machen....Das war jedenfalls der Plan. Aber dann rief um halb acht Uhr früh der Elektriker an. Er hätte jetzt die Kette, um die Lampe in Mutters Wohnzimmer zu verlängern. Super! Ohne Frühstück ins Auto, Elektriker empfangen. Wenigstens nahm er dankend eine Tasse Kaffee an - auch Elektriker sind um acht Uhr morgens Menschen.  Aber heute abend - da wird's richtig gemütlich. Ich hab nämlich endlich entdeckt, wozu dieser englische Flohmarktlöffel gut ist: Mandeln zum Häuten aus dem heißen Wasser fischen. Anschließend die Mandeln in bestem fleur de sel wälzen und zu einem leckeren Schweizer Weißwein vor der Glotze verzehren.  Unseren täglichen Tatort gib uns... I had a dream: stay at home, enjoy the r

S wie Sonntagsausflug

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Schön ist es, wenn der Regen an die Autofenster prasselt, der Himmel ganz dunkel ist und es daheim zum Kaffee die mitgebrachten Schmalzkiachl gibt. Ein Bilderbuchwochenende: Sonne, wenn man über den Flohmarkt auf der Theresienwiese wandert und nachher mit Freundinnen und Lieblingsnichten vor Cafés rumlungert und Sprizz trinkt (ja ich weiß - soooo out!). Regen sobald man im Auto sitzt, der Stadt gerne den Rücken kehrt und wieder auf den Landsitz heimfährt. Sonne beim Sonntagmittagessenssausflug, diesmal in Maxlrain kurz vor Aibling, wo ich mit meiner Mutter recht fein gegessen habe. Sonne auch anschließend auf dem Weibamarkt beim wunderbaren Pfeiffenthaler  in Bad Feilnbach - ein festes Datum im Familienkalender, zweimal im Jahr. Ein Regenguss auf der Heimfahrt über Bad Aibling, links vorbei an Ostermünchen und Tuntenhausen, der das Auto wäscht und dann auf der Terrasse gleich meine neu erworbenen Pflänzchen wässert.    Mittagessen in Maxlrain - a quite nice lunch  Bavarian stil