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Showing posts from July, 2011

Tapfer bleiben!

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Als es gestern mal 20 Minuten Sommer war, machte ich ein sommerliches Mittagessen. Bis ich zum fotografieren kam, war schon wieder Herbst. Ich musste zum ersten Mal in diesem "Sommer" meine Wollstrumpfhose rausholen - ES REICHT! Geschmeckt hat es trotzdem, inklusive dem Salat mit der ersten Tomate aus Eigenbau. Couscous: ich kaufe immer das schnelle, weil ich es unwiderstehlich finde, eine Mahlzeit nur mit heißem Wasser zuzubereiten: pro person eine Tasse Couscous, etwa die gleiche Menge kochendes Wasser drauf, quellen lassen, und mehr dazu geben wenn es nicht reicht. Inzwischen Karotten würfeln und in etwas Wasser blanchieren. Kräutlein hacken, Frühlingszwiebel in Scheibchen schneiden, und alles rein ins Couscous. Mit Olivenöl, Zitrone, Pfeffer und Salz abschmecken, ein paar Flusskrebse drauf, dazu Salat. Man muss natürlich nicht aus Einweckgläsern essen, aber die machen sich halt gut auf Fotos. Die Flusskrebse sind vom **** - das ist jetzt mein nächster Supermarkt. Ich

Landmaus goes Big City

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ACH - und übrigens herzlichen Dank an die Kaltmamsell , die mich auf diese Prokrastinationshilfe hingewiesen hat: Einblicke in die Kühlschränke irgendwelcher unbekannter Amerikaner. Jetzt schauen wir uns doch mal hierzulande um, oder? Many thanks to fellow blogger Kaltmamsell, who pointed me in the direction of a website which offers a vital insight into the content of people's fridges and which helped me to delay my work by at least an hour. Viva la procrastination! How's your fridge? Kühlschrank von zwei Hobbyessern irgendwo in Bayern, beide freiberuflich. Eine trinkt derzeit Sauvignon Blanc, der andere zischt Biozisch. Butter bleibt, außer bei Hitzewellen (HA HA), draußen, Gemüse und Obst auch.                                                        click on pic for more detail This refrigerator belongs to two happy eaters somewhere in Bavaria, both home-workers. One drinks (white Sauvignon), the other doesn't, or stops at organic lemonade. Butter is not in fridg

Ersatzhandlungen

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Oh je, jetzt geht's wieder los, wie jeden Sommer wenn der fette Auftrag kommt... Vermeidungsstrategien ohne Ende. Ich weiß, dass ich es jedes Jahr geschafft habe, diese Daten, Berichte, Recherchen, Telefonanrufe, Statistiken und Historien zu einem sinnvollen Ganzen zu vereinen. Aber jetzt, Woche 2 von 9, wird mir morgens noch schlecht wenn ich mich an den Rechner setze weil das Versagen so verlockend im Raum steht: entweder ist das Wetter zu schlecht und ich habe keine Energie, oder es ist zu sonnig und ich muss raus. Ich schaue alle zwei Stunden, ob es Neues in der Blogwelt gibt. Ich renne auf die Terrasse, weil das Licht auf den Tomaten so besonders schön ist und ich Fotos machen muss. Ich checke meine e-mails, feile meine Nägel, ziehe mich um, mache mir Kaffee - und endlich, endlich,  ist es dann Mittag und ich darf was kochen. Gestern wagte ich mich zum ersten Mal an Marillenknödel, und...oh Mann!!! Habe ich je etwas Köstlicheres gegessen? Dass aus Butter, Zucker und uralten, s

Plätzchen - ist denn schon Weihnachten?

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Gerne gehe ich derzeit zwischen Schauer und Regenguss schnell spazieren, Wolken fotografieren, manchmal auch einen Regenbogen...Bei diesem vorweihnachtlichen Wetter - und ich beschwere mich nicht, denn viel Wasser ist besser als keines - hatte ich gestern einen vor-vorweihnachtlichen Plätzchenmoment. Wenn das passiert, knete ich einen schnellen Mürbteig aus   1 75 g Mehl   125 g kalte Butter     60g Puderzucker Dieses Mal zerklopfte ich noch eine halbe Tafel Rumfort-Bitterschokolade und knetete sie mit rein. Aus dem etwas gekühlten Teig rolle ich eine Wurst, die ich in Scheiben schneide. Auf diese Scheiben kommt ein Daumenabdruck, und rauf aufs Backpapier.  In den auf  160° C vorgeheizten Backofen, backen...Gut aufpassen, denn es geht schneller als man denkt! Und man muss nie wieder Industrieplätzchen voller Transfette kaufen. When I read about heat-waved USA, am deeply grateful for all that rain we are having. I love going for a walk in between showers, watching t

Im Labyrinth

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Als frischgebackene Landbewohnerin, die in der Schule gelernt hat, dass der nordeuropäische Landwirt Roggen-Weizen-Hafer-Gerste anbaut, fange ich jetzt an mich zu fragen, ob zumindest der bayrische Landwirt jetzt voll auf Biodiesel umgesattelt hat. Ich sehe überall Wände, grüne Wände. Schaut euch diese Bilder aus dem Landkreis Ebersberg an und sagt mir, was euch auffällt. Und damit meine ich nicht die Sonne. Ja, gestern war zufällig mal Sommerwetter, so ohne-Gummistiefel-und-Regenschirm-Spaziergehwetter.            Living in the country is new to me, and I am taking a keen interest in the countryside. This (so-called) summer, something struck me about the crops that surround me. Rye, wheat, oats, barley: these are the crops we were taught in school, the grain a Northern European farmer grows. At least in Bavaria, all I see this summer are tall green walls, walls everywhere. See for yourself in these pictures of an unusually sunny, completely welly-free summer's day. No rye, hard

Regentage, gar nicht langweilig

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Tja. Eigentlich wollte ich mit Pflaster auf der Nase ja nicht unter Menschen gehen (habe bei der Hautärztin ein verdächtiges Fleckchen abgeschabt gekriegt). Aber was macht eine Frau, deren Berliner Freundin Marion nur einen Tag in München ist? Sie geht halt in eine Wirtschaft , oder auch zwei. Zum Beispiel ins Blaue Haus, das voller sehr attraktiver ca. 13-jähriger Schauspieler war. Dafür habe ich dann heute den endlosen Regen als Grund genommen, mich daheim mit meinem "home working" zu verschanzen. Gute Gelegenheit auch, mal wieder was einfaches, leckeres zu kochen. Ich horte immer einen Vorrat von interessanten Nudeln, plane auch seit Monaten, sie mal selber zu machen. Heute fand ich die feinen Casarecce, und darauf kommen geraspelte, in Olivenöl angebratene Zucchini, und Ricotta die ich mit etwas Pastakochwasser "soßig" gemacht habe.  Vielleicht ist ja morgen wieder Hitzewelle und ich habe endlich Lust auf Wassermelone... Well. I hadn't planned to show

Fotografieren

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Fotografieren gehört zu meinem Leben wie kochen und essen, und ich vermute, atmen. Unsere Familie ist durch Fotos voll dokumentiert, wie wohl viele andere Familien. Meine Mutter machte wunderbare Bilder von den Bergen und ihrer "Mädlgruppe", während mein Vater mit Rolleiflex, Stativ und Selbstauslöser unterwegs war und meine Schwester und mich immer wieder zu kunstvollen Portraits arrangierte, was nur einer der Gründe war, warum wir Ferien bei ihm scheuten. Wenn ich nicht 1966 im letzten Moment einen Platz am Pestalozzigymnasium bekommen hätte, wäre ich heute gelernte Fotografin; meine Mutter hatte mir schon eine Lehrstelle besorgt. Sobald ich eine eigene Kamera hatte, war ich nicht mehr zu halten. Dokumentiert wurden meine häufigen Reisen nach Rom in den 70ern, meine englische Punkphase in den 80ern, mein Leben als Caféwirtin in den 90ern sowie das Jahr 1995/6 in Sevilla. Das 21.Jahrhundert machte Schluss mit den schweren Fotoalben, mit Negativen und Filmrollen, und ich füh

Sonntagnachmittag und Sonntagabend

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Während Bloggenossin Maxivida eine wunderbare Aprikosen-Mandeltorte abliefert, habe ich nur schnell ein paar Tartelettes gemacht, mit den neuen Förmchen. Einfach ein Mürbteiglein machen aus ca. 150g Mehl, 100g Butter und drei bis vier Esslöffel Zucker. In der Form mit einer Gabel einstechen (danke für den Tipp, Maxivida!) und 5 Minuten anbacken, dann eine Mischung aus Mandeln, Zucker und Rosenwasser draufstreichen und die halbierten Aprikosen drauflegen. Wenn abgekühlt, mit einer Quark-Schlagrahmmischung dekorieren. So einfach, so schnell, und so befriedigend, wenn man sich nebenbei am regnerischen Sonntagnachmittag gemütlich eine DVD reinzieht. "The Departed", ein Mafiakrimi von Martin Scorsese, war leider viel zu blutrünstig und hat nicht so recht gehalten, was die Geschichte und die guten Schauspieler versprachen.  Matt Damon...Jack Nicholson (zum Abgewöhnen). Leonardo di Caprio!  Nicht wirklich ein Frauenfilm, aber mit einem Schluck Cointreau war er auszuhalten. For thi

Julitage

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Ein Tag in München mit der Freundin D. aus London, Wetter bedeckt, Kultur und Kaffeehaus. Kultur eher der Reinfall: die Ausstellung von Cy Twomblys Fotografien war schon vorbei. Der Kaffeehausteil war ein Erfolg: ein Mittagessen im Brandhorst mit eleganten Portionen, gefolgt von K&K im Stadtcafé, dann ein Besuch des Viktualienmarkts, um Viktualien zu kaufen. Heute war dann zur Abwechslung mal wieder Sommer, und wie. Mit Besuch von Lieblingsnichte, Terrasse und baden sowieso. Und dann noch shoppen in Grafing, super interessant: die Londoner Freundin liebt den Baumarkt, fand aber alles viel zu teuer - die Citronellakerzen, die Plastikgießkannen, die Mückengitter...ja, das Pfund ist auch nicht, was es schon mal war. Dann der Oma-Besuch der Lieblingsnichte: "Ja erzähl mir doch wo du warst!" "Auf der Herreninsel..." "Ach da war ich damals auch, mit der Annemarie, mei war des a Gaudi, mit der Pferdekutsche sind wir gefahren, und der Kutscher...." Ja, erzähl

Erklärungen

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Auf Wunsch einer Leserin habe ich zu den Fotos im letzten Eintrag Legenden geschrieben. Ich hasse es nämlich eigentlich auch, wenn ich Bilder ohne Erklärungen sehe. Schlamperei! Hier handelt es sich zum Beispiel um die berühmte, köstliche Gemüsesuppe meiner Schwester - da ist alles drin was gut ist. This, for example, is my sister's famous and delicious vegetable soup which contains just about everything that is good for you. One of my readers expressed the wish to know what's in the pictures of my last post. I have added the captions, realising that I also hate it when I see pictures say, in a book, and don't know what they are about.

Die Banalität des einfachen Lebens.

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Ich habe immer häufiger das Gefühl, nichts zu erzählen zu haben. Ich will weder beim Euro in Griechenland noch beim Gezanke um den Klimawandel mitreden, mich interessiert auch nicht wirklich ob Frauen in den Chefetagen sitzen. Das Lesen von Zeitungen mit all den Schreckensnachrichten von Sudan bis Weißrussland, den Horrorgeschichten von Kambodscha bis nach New Orleans führt nur zu machtloser Empörung und Trauer. Die Leute werden dick oder dünn sein, rauchen oder Fleisch essen, egal ob ich dazu was zu sagen habe oder nicht. Ich habe mich in meiner Parallelwelt eingerichtet, in der ich so bescheiden wie möglich lebe und versuche niemanden unnötig zu ärgern. Wo ich genüsslich koche und jeden Spaß mitnehme, der sich bietet. Am Wochenende schlief ich zum Beispiel dank des Geburtstages einer Freundin im Hotel Kaiserin Elisabeth in Tutzing, dann kamen Freunde zum Essen auf unsere Terrasse und es hat am Abend so ungeheuerlich geblitzt, dass wir weder Tatort noch Telefon mehr hatten und uns na

Home Office

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In einem Artikel in der Süddeutschen, in der Serie "Die Zukunft der Arbeit", fand ich meine Arbeitssituation aufs Schönste beschrieben (siehe Bild, einfach draufklicken). Seite Jahren arbeite ich in meinem "home office" für eine englische Firma, es macht Spaß und ich bin so frei wie man nur sein kann wenn man arbeitet. Manchmal frisst die Arbeit mich auf, aber welche macht das nicht? Und ich habe mich so weit verkleinert (um nicht das Wort downsizing hier deutsch zu konjugieren), dass ich immer weniger arbeiten kann. Hier auf dem Land bietet sich zwischendurch ein Spaziergang an, und natürlich das Kochen und Backen (nicht zu vergessen, das Internet)... Gestern entdeckten meine Schwester und ich einen Himbeerschlag, wie wir ihn zuletzt als Kinder erlebt hatten. Ich pflückte genug Beeren für zwei Gläschen Marmelade sowie eine Erdbeerroulade, die ich dann nicht rollte, sondern als Sahnekuchen darbot. Ich hatte nämlich versäumt, den fertigen Biskuit mit einem feuchten T

Tomaten und Himbeeren

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 Ach Smilla,   deine wunderschönen Tomaten hätte ich gestern sehr gut für mein Paprikahuhn brauchen können. Ich habe es dann eben mit den holländischen Wassertomaten gekocht und mit italienischem Tomatenmark aufgepeppt. Henahaxen (ich liebe dieses Wort - aber Hühnerschenkel kann ich auch) ein halbes Stündchen in Olivenöl mit gehackten roten Zwiebeln, einer getrockneten Chili, Salz, Knoblauch und Korianderblättern marinieren. Dann auf beiden Seiten anbraten, die Tomaten und etwas Oregano dazugeben und aufkochen. Dann Deckel drauf und mindestens eine Stunde köcheln lassen, bis es Zeit ist zum Essen. Als Nachspeise für trübe Tage machte ich eine fast perfekte Himbeermousse. Auf der Suche nach Tarteletteförmchen (danke für all die Tipps!) entdeckte ich im Koch Shop hinterm Max-Weberplatz diese Dessertringe - für euch ein alltägliches Utensil, für mich eine Sensation. Und zum ersten Mal gelang mit eine Nachspeise mit Gelatine: zwei Blatt Gelatine in ganz wenig Wasser (ich benutzte Rosenwas