Über's Schwoam

Vor ein paar Wochen erzählte eine der Stammtischgenossinnen meiner Mutter, dass sie als Mädchen noch die Wäsche im Urtelbach in Grafing "g'schwoabt" hätte. Diese 90-jährige, fit wie ein Turnschuh, elegant gekleidet und so schön mit ihren dauergewellten weißen Haaren! Seitdem ist "schwoabn" für mich und Luisa eines dieser Lieblingswörter geworden, wie "a diam" (manchmal), "Kletzn" (nicht gerichtlich ahnbares Synonym für Depp)oder "Vakloghafal" (jemand der andere verrät, "verklagt"). Heute habe ich einige meiner Sommerbekleidungen, die in der Kiste vor sich hin überwinterten, richtig gut "gschwoabt" (oh Freude!) und für ihren Einsatz auf dem Balkon getrocknet. Ich genieße es, wenn alles im Nu trocken wird und gut riecht. Unten übrigens der Nudelsalat - auf die Idee brachte mich kitchen roach, und die Mayo hat tatsächlich auch nicht funktioniert - aber war essbar. For my English readers: "schwoam" (rinsing laundry, or in "wegg'schwoabt", washed away), is an old Bavarian word that I have vowed to save from dying out since I heard one of my Mum's school friends tell recently how they used to rinse their washing in the stream in my home town. This 90-year-old, fit, lucid and good-looking with her white locks - hard work does have its rewards! Luisa says in her village in Portugal the women still rinse their washing in the public water basin: back to the future! Today I washed all my summer clothes that had spent the winter crammed into a box - what a pleasure watching it dry in the summer breeze. And here is my pasta salad, inspired by kitchen roach, dressed with the mayo that also did not work, but tasted good.

Comments

  1. Ich nehme an, daß es bei Euch genauso schwül war die letzten Tage wie bei uns im Norden. Ich glaube, dann werden diese Soßen auch nix. Da schlägt alles um, wie man hier so sagt.
    Wäsche von draußen ist ein unglaublich tolles Gefühl. Der Geruch ist wunderbar.
    Grüße aus dem klatschnassen (in jeder Hinsicht ) Bremen
    Oona

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  2. Manchmal hilft Ein Löffel Eiswasser um die Mayonaisse noch zu retten. Aber bei schwülen Wetter ist es schwer.
    Interessant die Begriffe aus dem Dialekt. Ich stelle bei mir mit zunehmenden Alter eine stärkere Hinwendung zum Plattdeutschen fest. Schon merkwürdig. Heimatgefühle? Im Positiven Sinne, vielleicht. Alles Liebe Karin

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  3. Ja, die Küchenunfälle häufen sich tatsächlich bei schwülem Wetter.
    Ach, und da spechte ich einen Sarong am Balkon - sicher für die Badeseeausflüge und auch eine Lieblingsbekleidung von mir.
    Wozu es ja gerade keine aktuellen Lageberichte gibt. Liegt sicher an Deiner Arbeit.

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  4. Ich mag ja das Gscheithafal auch recht gern. Und als solches sag ich: bei der Hitze kann das ja nix werden ;o)

    Guter Vorsatz für nächste Woche: verwende den Begriff Schwoam :)

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  5. Zum "obeschwoam" eignet sich aber am Besten reichlich Bier!
    ... aus Niederbayern: Mari
    (Dein Blog ist sooo schön!)

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  6. danke für die Tipps, Feedback und, Mari, das Kompliment. Das mit dem Obischwoam war natürlich ein peinlicher Auslasser ;-)

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  7. Ich wusste doch, dass da noch ein Eintrag mit Dialektwörtern war. Auch wenn ich ein bisserl spät bin, muss ich dazu unbedingt noch was schreiben. Ich mag diese alten Dialektwörter nämlich auch sehr gerne. Ein paar davon verwende ich auch, wenn ich richtig boarisch rede (also entweder mit anderen, die so reden oder wenn ich über etwas spreche, das mich emotional sehr berührt). Früher hatte ich einen Kollegen, von dem ich viele alte Wörter gelernt habe. Margret verwendet ja auch häufig solche Wörter und das gefällt mir immer sehr.

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