Die fade Zeit

Gerade habe ich den Eintrag von Frau B. gelesen, über die staade Zeit, und festgestellt dass es sich für mich weniger staad als fad anfühlt. Erst der Glanz, die Kerzen, die Plätzchen, die Freunde, die Gelage, und jetzt - nichts. Graue greisliche Tage, wir kriegen kein Ausflug auf die Reihe, das Leben ist eine Serie von kleinen albernen Problemen, die gelöst werden wollen. Als Gegengift habe ich gestern die besondere Köstlichkeit Kalbsgeschnetzeltes mit getrockneten Morcheln, vom Viktualienmarkt, gemacht und dann vor lauter Gier vergessen, es zu fotografieren. Deshalb hier ein Bild von Chuck auf flickr - so ähnlich sah es aus:

Für 2 Personen 10g getrocknete Morcheln etwa eine Stunde einweichen, 300 g Kalbsschnitzel oder Kalbskotelett in dünne Streifen schneiden, salzen, scharf anbraten, aus der Pfanne nehmen und warmhalten.
2 kleine Schalotten klein würfeln und in Öl anbraten, die eingeweichten Morcheln dazu geben und andünsten. Ein kleines Gläschen Weisswein, oder einen Schuss Noilly Prat, sowie das Morcheleinweichwasser aufkochen und um 1/3 reduzieren, 1/2 Becher Sahne dazugeben und weiterköcheln. Fleisch in der Sauce wärmen und mit Spätzle servieren. Ich habe keine weiteren Gewürze genommen, um dem Geschmack von Schalotten und Morcheln freien Lauf zu lassen.  Ich hatte von Morcheln irgendwie einen ganz umwerfendes Geschmackserlebnis erwartet; es war fein, aber keine Sensation. Vielleicht probiere ich nächstes Jahr mal frische Morcheln. ("Was macht ihr im Urlaub? Wir gehen morcheln").
Predictably, I am finding myself in a bit of a grey zone after the recent social whirl and celebrations. Weather is grey, too, endless little tasks are cluttering up my days and don't leave me time to get out somewhere nice. I need some pampering...OK same old same old...As an antidote, I decided to cook something special yesterday: Veal goujons with morels in a cream sauce, with homemade southern German pasta blobs called Spätzle.
For two people, 10g of dried morels, soak in water for an hour or so; fry the salted goujons in hot oil for a few minutes, then save in a warm place. Fry in the same pan two finely chopped shallots until glassy, then add the softened morels, cook for a bit. Add a small glass of white wine (or the good old Noilly Prat if you wish) and the water the mushrooms were soaked in and reduce by one third. Add double cream to taste, as they say, and simmer some more. Put the meat back to warm in the sauce and serve with the pasta. No other condiments please, morels and shallots pack a lot of taste. I was just a little disappointed: although delicious, it wasn't the taste sensation I expected. Maybe fresh morels are it!

Comments

  1. Die Morcheln waren nix? Hmm. Frische habe ich schon gekostet,mit Spargel war das gut, aber ich fand die getrockneten morcheliger. Was denen auf die Sprünge hilft, ist ein Schuß Portwein.
    Wenn Du Pläne hast, einen Morchelhund auszubilden, gib Zeichen, da bin ich dabei.
    Ja, wird Zeit, dass der Sommer zurückkehrt.

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  2. Hey, Spätzle. Das tröstet über vieles hinweg. Bei uns wetterts auch grad grauslig. Usselig, nenn ich das.

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  3. Hier scheinen die Tage gerade auch eher kürzer und grauer zu werden, seltsam. Aber es kommen sicher bald klirrend kalte, sonnige, blau-weiße Wintertage im schönen Bayern. Liebe Grüße aus dem mitternächtlichen L.

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  4. Oh bis zum Morcheln musst du aber noch gegen die 90 Mal schlafen....
    Merci du hast mich gerade zum Chnöpfli (Spätzle) machen stimuliert... die Tschiggs legen ganz nett!!
    Wûnsche dir einen problemlosen Tag - gemütlich mit einem feinen Buch... z.B. -und ohne schlechtes Gewissen, die kleinen albernen Probleme lösen sich so vielleicht von selbst!?!
    bbbbb

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  5. Fad? Da hab ich was dagegen: http://helgabirnstiel.blogs.com/notebook_muenchen/2011/01/schoener_januar.html

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  6. Mit leckeren Sachen tröstest du dich über die grauen Tage.
    Und so ein hochmodisches Spätzlefabrikationsgerät. Hier gibt es noch immer noi g'schabte, vom Holzbrett mit Spachtel. Wie es bei in Kiel lebenden Schwaben so Sitte ist.
    Alles Liebe Karin

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  7. Barbara - Morchelhund als Investition fürs gemeinsame Café?
    Schnickschnackschnuck - hey Spätzle hat mich schon lang niemand mehr genannt ;-)
    lovelydays: der englische Januar war ein contributing factor...
    Smillita: 90 mal schlafen passt, dann kann ich die Morcheln bequem in der neuen, besser beleuchteten Küche zubereiten.
    Karin: Spatzenhobel gehört in Bayern zur Grundausstattung - technisch sind wir einfach voraus!
    und Helga: ich empfehle es allen Blog-Kolleginnen hier in Minga!

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  8. giggle
    hier taut es wie wild
    alles dampft nebelt und mittags ist ein licht wie abends
    der tag fühlt sich an wie schon mal gegessen
    du siehst ich fühle voll mit dir
    tröstliche grüße birgit

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  9. Ja! Du backst und ich schmore.
    Und gemeinsam gehen wir mit dem Hundi morcheln............

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  10. Wie schafft man es denn, die Spätzle so manierlich in den Topf zu bekommen? Bei mir ist die Küche danach immer ein Schlachtfeld, weil der Teig eine Konsistenz wie ein Flummi hat, wenn ich mich an's Rezept halte. Ich hatte diesen Winter schon 2 mal einen Anfall von Spätzleritis, aber ich hab keine Lust, danach immer zu putzen!

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