Berlin#2
Bevor Berlin völlig in die Geschichte eingeht, hier noch eine
schnelle Bild*reportage:
*Bilder werden nach und nach geliefert, dieses neue Bloggerinterface mag gerade nicht
· Durch das Land der Frühaufsteher (Sachsen-Anhalt) nach Berlin, da war dann gleich der Wannsee. Es stellt sich raus, dass das wunderschöne Schwanenwerder eine ehemalige Nazikolonie ist. Klasse.
· Tag Eins: Tourismus pur, 100er Bus, Currywurst.
· Tag Zwei: entspannen. Prenzlberg mit der Exil-Londonerin. Blauer Tee und Kaffee bei Anna Blume. Abends "zuhause" gekocht. Ich lerne neues Rezept: Brühekartoffeln (vierteln, mit Brühe übergießen, mit Rosmarin und Salz im Ofen langsam garen. Mhhmmm),
· Tag Drei: Kunst, Kultur und Kaufen. Abends fein gespeist im Restaurant der Ex-Ambacher.
· Tag Vier: mehr Geschlender. Viel Essen: Sarah W im Hamburger Bahnhof, abends Pizza in Kreuzberger Anarcho-Pizzeria Aroma mit passenden Freunden.
· Berlin ist eine einzige Baustelle.
· Die BVG ist fantastisch, jeden Tag fuhr ich für €6.30 kreuz und quer durch die Stadt, und musste praktisch nie warten.
· Alle schimpfen über die Amerikaner, die die billigen Wohnungen im Osten als Ateliers mieten und nie da sind
· Es stimmt, dass auf den Gehsteigen am Prenzlauer Berg Kinderwagenstau ist. Meine Freundin C., die dort wohnt, sagt es sei genau wie in Crouch End, wo sie vorher gewohnt hat.
· Mein Auto stand eine Woche im Parkverbot - viel Staub, keine Knöllchen. In München hätte es mindestens einen Strafzettel gegeben; in London: abgeschleppt.
· "Es gibt so viele interessante Männer hier" (O-ton Freundin B.)
· In den Gerhard Richter Ausstellungen (Neue Nationalgalerie und ME Collectors Room - wunderbares Café) durfte man fotografieren.
· Das schönste Essen bekam ich im "Sian", ein vietnamesisches Café in der Rykestrasse am Prenzlauer Berg.
· So viele interessante Geschäfte, aber doch einfach auch...überflüssig. Zum Beispiel 14oz, eingerichtet im prächtigsten englischen Kolonialstil, wo sich dekadent gebärdende junge Burschen herumlungern und eine Bluse €198 kostet.
· Dafür gibts ein paar Häuser weiter in der Neuen Schönhauser Straße den O.K.Versand, wo man wirklich überflüssige Dinge findet, die man aber schon immer gesucht hat, z.B. die Plastikeierbecher aus DDR-Zeiten in zarten Pastellfarben, oder bemalte chinesische Blechteller.
· Wir wohnten bei Freunden die ein äußerst erfolgreiches Restaurant in Charlottenburg führen, dessen Erfolg unerwartet war und ihnen jetzt wie eine Art Luxusmühlstein um den Hals hängt.
· Ich brachte mich mit einer Nachspeisenkreation in die Annalen dieses Restaurants ein, für die ich als Basis statt sabbriger Löffelbisquits Cantuccini, die italienischen Mandelkracher, benutzte.
· Als B. und ich die 100er Bustour machten, konnten wir Joachim Gauck beim Einzug ins Schloss Bellevue zusehen.
· Ich könnte mir vorstellen, in Berlin gelebt zu haben. Jetzt ist mir das sog. Millionendorf Großstadt genug.
· Tag fünf: Abreise um 7h. Auto fährt bis 140 kmh. Ankunft: 13.30, krank.
Der Eierbecherklassiker aus der DDR
Kulturbrauerei. So was verstehe ich.
hallo Anna Blume!
Volkspark Friedrichshain, im Hintergrund Mütteryoga
yummy...gähn...Mummies, ich weiß, Klischee, aber so ist es einfach
Tagesgericht: Brühekartoffeln
Before
my Berlin adventure becomes history, here's a quick report for those who really want to know:
· Driving to Berlin you pass through
the country of the early risers: Sachsen Anhalt.
· First
thing we came upon was the lovely island of Schwanenwerder in the lake Wannsee
– turns out it was a Nazi colony.
·
Day
one: shameless tourism on the 100 bus, currywurst for lunch (a Berline special,
don’t ask)
·
Day
two: Relax. Trendy Prenzlauerberg with my exiled London friend who says it’s
just like Crouch End. Blue tea and good coffee, wacky shops.
·
Day
three: art, culture, shopping package. Dinner in exceedingly fine restaurant
belonging to our hosts.
·
Day
Four: more roaming about. More food. Evening meal in anarchist Italian café with matching friends
·
Berlin
is a great big building site.
·
The
local transport network is a treat, for a mere €6.30 a day I travelled
everywhere without unnecessary waiting around.
·
Everybody
is dissing the rich Americans who rent all the cheap flats for studios and are
never there. No fear of revolutions, though.
· It is completely true that
Prenzlauer Berg is child city full of yummy prams. Just like Crouch End.
· My
car was parked in a no parking zone for a week. I found it dusty but without a
ticket. In London it would have been towed after 20 minutes.
·
"there
are so many interesting men here" (quote, my friend B.)
·
In the
Gerhard Richter exhibitions (Neue Nationalgalerie und ME Collectors Room) we were allowed to take
pictures.
·
My
bestlooking food award goes to "Sian", a Vietnamese café in
Rykestrasse in Prenzlauer Berg. The blue tea one.
·
So
many interesting shops selling completely unnecessary stuff. The biscuit war
taken by “14oz“, splendid colonial style interiors and decadently pretty sales
boys, where a shirt cost €198 (“let’s just get out of here!”).
·
On the
other hand, quite nearby in Neue Schönhauser Straße we found O.K.Versand, where
you can find really useless things you always wanted, such as painted
chinese metal plates, religious kitsch from Mexiko and school posters from
India.
·
We
were staying with friends from Munich who opened a restaurant that unexpectedly
became extremely successful and which has become something of an albatros
around their necks.
·
I made
myself immortal in this restaurant by M. using my idea for a sort of cranachan
dessert using cantuccini instead of sponge biscuits.
·
When
B. and I took our 100 bus tour we were able to watch the new German president
move into his new residence, Schloss Bellevue.
·
I
could imagine having lived in Berlin. These days, the big lazy village of
munich is city enough for me.
· Day five: departure at 7a.m. Car makes up to 140 kph. Arrive home 1.30p.m.,sick as a dog.
check top left corner (?)
the cluster lamp in the window has my name on it
wunderbare Wontonsuppe und blauer Tee im Sian
this one is for OOOOna
schon wieder eine Sauerei!
Korridor im Hamburger Bahnhof
Woaaah!! MEEHR davon!
ReplyDeleteIch liebe Berlin, koennte mir vorstellen dort zu leben. Wer weiss, wenns mir in London nicht mehr gefaellt... Ich hoffe es geht dir wieder besser?
ReplyDeleteDen Begriff "Luxusmühlstein" nehme ich mir mit, der gefällt mir. Im Tausch lasse ich hier den wunderbaren Ausdruck "Trustafarians", der mir in Berlin geläufig wurde für jene den Osten kolonisierenden Amerikaner ( angeblich nicht selten mit Geld aus elterlichen Trusts).
ReplyDeleteDer Vietnamese ist notiert für meine Berlinreise Anfang Mai.
ReplyDeleteberlin ist wirklich großstadt und tut nicht nur so.
ReplyDeleteich tät grad alles von deinen bildern wollen,von currywurst bis hanoisuppe, aber am allerliebsten hätte ich den grünen eierbecher.
... berlin wäre meine zweite wahlheimat :-)) ...(ps: der o.k.-versand ist auch online).
ReplyDeletegruß
c.
Schöner Artikel, der mir gleich wieder Lust macht, nach Berlin zu fahren. Besonders in die Neue Nationalgalerie.
ReplyDeleteDas waren ja vollgepackte 5 Tage. Ich habe deinen Bericht mit sehr viel Interesse gelesen und mich dabei an meinen eigenen Berlinbesuch vor 2 1/2 Jahren erinnert. JeTzt würde ich am liebsten gleich wieder losstarten.
ReplyDeleteHab ein schönes Wochenende, liebe Ilse.
Das erste Foto finde ich faszinierend!
ReplyDeleteUnd : als Kind hatte ich genau DEN Eierbecher, auch in Grün :)
Klingt nach unterhaltungsreicher Reise und glücklich-wieder zu-Hause ...
Liebe Grüsse aus den Bergen.
bea
Sehr schön, Deine Berlin-Woche. Hätte ich auch alles mitgemacht! Am meisten beeindruckt mich aber dieser blaue Tee mit der Wonton Suppe - ein wunderschönes Bild! Ein Anliegen hätte ich noch....mach' doch bitte mal die Brühekartoffeln nach, die schauen so fein aus :)
ReplyDeleteHaahaha...das ist ja wunderbar. Danke für das Bild, Ilse.
ReplyDeleteOona´s gibt es also überall.
Ich hatte erst gedacht, dass die Pommes für mich sind :O)
Das war ja ein voller Berlin-Urlaub. Dieser Blumenladen bzw. seine Auswahl vor der Tür ist einfach nur toll. Da könnte ich mich kaum beherrschen.
UND, warum soll man es verschweigen? Wenn ich Urlaub habe und so vormittags in ein Cafe möchte/kann/will, dann ist da kein reinkommen, weil zig Kinderwagen nebst Mammis und brüllenden, lachenden, pupstenden Kleinkinder unter 7 Jahre die Cafe´s bevölkern.
Ich schreibe jetzt ma nicht blockieren *hüst*
Da bin ich total unentspannt, obwohl ich Knder mag.
Ich denke, dass sich das so "ausbilden" konnte liegt daran, dass es heutzutage das Rauchverbot gibt. Soll mir noch mal ein Gastwirt sagen, dass sie Verluste machen durch die wegbleibenden RaucherInnnen.
Wieviel Latte Maccdingsada trinken Mütter in vier Stunden im Cafe??
Hmm...???
Grüßilie
Oona
Nice! Danke für das unkomplizierte Brühkartoffelrezept, und Currywurst esse ich auch immer, wenn ich im B bin (meine Liebste: Aus Neulandfleich an der Discokugelbude am Wittenbergplatz), und vietnamesisch sowiewo, wobei, so laaangsam schwappt die vietnamesische Trendwelle ja endlich nach München über. Und der OK-Versand ist super. Und ich muss auch baldigst meinen halbjährlichen Berlin-Besuch einschieben.
ReplyDeleteAch wie schön sind deine Berlinfotos und Eindrücke. So wie du wieder in Bayern bist, werde ich wahrscheinlich in der ferneren Zukunft wieder in Berlin sein :-)
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