Die Freuden des kurzen Sommers
Nie hätte ich gedacht dass ich mal eine Terrasse haben würde, die mich so ins Garteln reinzieht. Meine Fingernägel tragen Trauerränder, der Garten trägt Blüten. Gestern habe ich vor Begeisterung über die vielen neuen Blumentöpfe (danke, liebe Susa!!) dazu hinreißen lassen, die Tomatenpflanzen in der Mittagshitze umzutopfen. Es gibt noch viel zu lernen. Ich hoffe, sie überleben das, und die Schnecken. Ich muss gestehen, die Pflanze die am robustesten eine Blüte nach der anderen produziert - mitsamt sprießenden Mini-Zucchini - habe ich im Baumarkt gekauft. Von meinen selbstgesäten sind die Bohnen langsam erkennbar an den kleinen Blüten. Das Grünzeug, von dem ich vermute dass es Chilis sind, macht noch keine gültige Aussage: ich erwarte gespannt, was ich da ernten werde. Und schon ist es so weit: ich gehe jetzt ins kühle Wohnzimmer, draußen ist es mir zu heiß.
Who would have thought that I'd end up a busy little gardener with proper black fingernails? My own terrace covered in pots with tomato plants, courgettes, herbs, and something green that I seem to remember will be chilis...I made the mistake of repotting my tomatoes in the midday heat and they looked a bit knackered for a day, but they have recovered. My most eager and productive plants are the courgettes from the garden centre, they are delivering flowers on a daily base plus the first two mini courgettes. The beans are beginning to show off little flowers, ready to become beans. And now I am going indoors, it's too hot outside.
Luisa kam gestern mit einer Handvoll wilder Kirschen daher, die bei mir sofort das Wort "Clafoutis" auslösten. Es waren nicht genug, also öfnnete ich noch ein Glas Sauerkirschen aus meinem Vorratskeller (seit ich 2km vom nächsten Lebensmittelgeschäft entfernt wohne, kaufe ich Vorräte, die uns durch mindestens zwei Hungersnöte retten würden). Die Kirschen lege ich in eine gebutterte Quicheform, darüber gieße ich den Teig aus vier Eiern, etwas abgeriebener Zitronenschale, einem Becher Milch und soviel Mehl dass es einen festen Rühteig ergibt (mehr Milch und Mehl zugeben wenn der Teig zu wenig ist). Das Ganze backen bis es fest ist, ca. 20 Minuten, oder bis jemand schreit "da brennt was an".
Mit der Kirschenflüssigkeit aus dem Glas machte ich eine Art Grütze/Soße, die sich am nächsten Tag in einen köstlichen Kirschpudding verwandelte. Die Methode ist pure Dr. Oetker-Prosa: ich rührte zwei EL Maisstärkemehl mit 2EL Zucker und etwas Kirschsaft an. Den Rest kochte ich auf und rührte "in die kochende, von der Kochstelle genommene Flüssigkeit" die angerührte Mehlpampe ein. Fertig ist die Kirschsoße, über die warme Clafoutis gießen. Die übrigens auch Kirschmichel genannt wird, oder sogar Kirschplotzen, sagt meine schwäbische Freundin J.
My sister arrived home from her bike-ride with a handful of wild cherries which activated the clafoutis button in my brain. There were not quite enough of them, so I added a jar of cherries from my growing storage supplies in the cellar. Ever since I found myself living two miles away from the nearest shops I have become a major hoarder: I could feed the whole village in case of an emergency..
Back to the pie: all the cherries go in a buttered quiche dish, and they are covered with a pancake batter made with 4 eggs, a large cup of milk and enough flour to make a thick batter. Add more milk and flour if it's not enough. Then bake at 200° for about 20 minutes, or until someone shouts "something's burning".
With the cherry liquid I made a sort of sauce or liquid blancmange, delicious. Just mix 2tbsp sugar with 2tbsp cornflour, stir in some of the liquid. Heat up the remaining liquid and pour over the cornflour mix. Stir well, and pour over the warm clafoutis like a pink custard. D-lishous.
ich finde es so schön, dass dir das garteln spaß macht. landleben hat für mich einfach eine andere qualität.
ReplyDeleteliebgrüßt
ingrid
Wundervoll, ich habe wirklich beim Nachlesen (aus Zeitgründen) deiner letzten Posts schmunzeln müssen (wobei ich mich nat+ürlich mit dir serh gefreut habe, dass wieder mehr "gesundheitliche" Ruhe eingekehrt ist) - insbesondere über das "Ohne Ei in der teuren Zeit"!
ReplyDeleteIst für unsere Kinder kaum noch denkbar, oder?
Herzliche Grüße
Birgit
Irgendwie haben wir jetzt die "Rollen" getauscht.
ReplyDeleteIch bin in die Stadt gezogen (in den Wohnblock), und Du auf's Land.....
Es hat halt alles seine Vor- und Nachteile.......und ich wollte ja schließlich "auf den Berg".
Liebe Grüße
Rosi
eine richtig feine blumentopfmenagerie hast du da! "frisch, gesund und dekorativ"...
ReplyDeleteder kirschenmichel steht bei mir auch auf der liste.
mit gewitterregen endlich abgekühlt...liebe grüße,
karin
Toll! Wir sind jetzt auch zurück im Garten und machen dem Hamburger Sommer Beine. An Schwimmen war hier bisher noch gar nicht zu denken.
ReplyDeleteTolle Terrassenbilder:tja die trauerrändern sind der Stolz der gärtnerin.ganz toll kommt das mit silbernem nagellack oder perlmutrosa.sieht schön aus bei dir.meine fränkische freundin nennt das auch kirschplotz, käsekuchen ist dann kaasplotz, egal, schmeckt immer LEKKA
ReplyDeletedie töpfe blühen nach dem langfristigen kellerdasein auf deiner terrasse im wahrsten sinne des wortes auf und passen ganz hervorragend zur fliegenpilz-tischdecke...dicke umärmelung susa
ReplyDeleteahem, Susa - "dicke" Umärmelung kostet schon wieder fünf Euro in die Fresskasse!
ReplyDeleteGemütlich siehts bei dir aus - die Tischdecke vom Schweden hab ich auch und sie freut mich jeden Tag!
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