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Showing posts from September, 2012

Gruß vom Oktoberfest: ein Fotoroman

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Alles, was es zu diesem unerwarteten spontanen Besuch von mir Wiesenmuffel zu erzählen gibt, von Norbert bis zu den gefallenen Männern am Toboggan, findet ihr, wo sonst, beim Preißndirndl . Ich habe hier noch ein paar Fotos  Ein Auszug aus der schieren Masse von Dirndln, von C&A bis Angermair A selection of instant dirndls, from a sweatshop somewhere in China  Mei, mit dene paar Fassln werds' ned vui ausrichten da drin! Ein Bierzelt von Frauen für Frauen - und 100.000 Italiener The ox grill - the only beer tent under female management  Ohne Brezen geht garnix -  Bavarian Basics Das berüchtigte Wiesnhendl - the famous rubber chickens Hier liegt er, der Norbert. Guad war er. The oxen served here have names, this one is Norbert. Blues Brothers go Oktoberfest cherchez la blogista - es ist die in "Grün" New staff for the ghost train  A magic roundabout The Long Good-bye      

Gut gespeist

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Hausgemachte Tagliatelle trocken: Procrastination and jubilation: drying my home-made tagliatelle Da ich in 3 Tagen den absolut letzten Termin zur Abgabe meiner Einkommenssteuer habe (ich sage nur: Alptraum Elster), muss ich jetzt natürlich den ganzen Tag rumtrödeln, Nudeln trocknen, spazierengehen...die Bank, auf die ich die Steuer schiebe wird jeden Tag länger. Und da fiel mir ein, dass ich unbedingt noch berichten wollte, wo ich letzten Sonntag mit meine Mutter essen war. Es war nämlich ein so ungewöhnlich ausgezeichnetes, direkt großartiges Essen. Wir waren schon öfter da und es war immer gut, aber dieser Tafelspitz, der hätte in keinem Sternerestaurant besser schmecken können. Und Mütterleins Steinpilze mit Semmelknödel waren auch perfekt, nicht der fettige Batz, den man oft serviert kriegt, sondern eine leichte, rahmige Schwammerlsuppe. Mum prüft ob das Fleisch auch löffelzart ist - Mum, quality-controlling Ich spreche von der Ebersberger Alm, bei der die Menge der Gäst

Ich bin eine Gulaschkanone

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Frau Mütterlein wollte Gulasch mit Spätzle. Der Auftrag lautete, das Fleisch muss so weich sein, dass sie es mit dem Löffel zerteilen kann. Also ein Pfund Kalbsgulasch, beim Metzger* aufgeschnitten, kurz angebraten in meinem Butterschmalz , dann schnitt ich zwei große Zwiebeln grob auf und gab sie dazu. Ich würzte das Ganze mit Salz und Rosenpaprika, denn zu scharf darf's nicht sein. Dazu eine Handvoll vorgeschnittenes Suppengrün, habe ich immer im Gefrierfach, und Maggikraut (oder Liebstöckl, danke Margret!) auch eingefroren, und etwa 1/2 Liter Wasser drauf. Ich ließ es ein Stündlein köcheln, übernacht kam's in den Kühlschrank. Heute mittag machte ich eine kleine Einbrenn, ca. zwei EL Mehl in heißem Butterschmal anrühren und mit Sahne löschen, dann das Gulasch rein. Damit die Soße dicker wird, warf ich ein paar Würfel altes Brot rein. Und - Überraschung! Schmeckt fabelhaft. Als Sättigungsbeilage gab's Spätzle aus 150g Spätzlemehl, 60ml Wasser und 2 Eiern, aber statt

The proof is in the pudding

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Ja, es gibt ein Leben ohne Dr. Oetker! Ich habe mich oft gefragt, wie man Pudding ohne die allgegenwärtigen Päckchen macht. Natürlich gibt es alle möglichen puddingartigen Nachspeisen, Bayrische Creme, Panna Cotta & Co., aber einen ganz ordinären Vanillepudding? Gestern habe ich experimentiert, und siehe da: es ist kindisch einfach und schmeckt besser als der Packerlpudding. Man nehme ca. 500 ml Milch (minus 4-6 EL) und koche sie mit einem Schuss Vanilleessenz auf. Mit den 4-6 EL kalter Milch 30g Maisstärke (am besten aus dem Bioladen) mit 4 EL Rohrzucker anrühren und die Mischung in die "kochende, von der Kochstelle genommene Milch" rühren (Zitat Puddingpäckchen, diese Formel ist in meine Erinnerung geätzt). Ich habe auch ein gekleppertes Ei reingerührt. Abfüllen in Schalen, abkühlen lassen - nicht gleich die Haut weglöffeln, das sieht nämlich greislich aus. Dazu gab es Traubengelee und ein paar Beeren aus dem Tiefkühlfach. Die Beerenflüssigkeit habe ich mit einem Ha

Versuch über Tempura: weiter üben

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Du meine Güte! Während ich das schreibe, läuft neben mir eine Sendung über Landfrauenküche. Der TV-Hype verdirbt uns noch  die letzten Bauernhöfe: diese "Landfrauen" sind angezogen wie Models und kochen wie Sterneköchinnen: Rehrücken in gefächerten Champignons gefüllt mit Rehfarce, Blaukraut im Weißkrautmantel, dazu Kartoffelpüree in Schichten, dazwischen Erbsen und obendrauf a Kaas. Dazu: keine über Größe 40! Wie schaffen die das? Brauchts des? Der Trick mit dem Kartoffelpüree erinnert mich an meine Kindheit, als meine Mutter für uns die aufgeschnittenen Wiener im Kartoffelbrei versteckte. Bin gespannt, ob der Alfons noch eine Möglichkeit findet, Schweinebraten mit Trüffel zu verfeinern. Vielleicht bin ich ja auch nur neidisch, weil mir in diesem Leben der Zucchiniblütenkuchen der Siegerin nie gelingen würde. Sogar mein Versuch, die Blüten zu Tempura, die japanischen in Fett gebackenen Gemüsestückchen, zu verwandeln, scheiterte kläglich. Vielleicht habe ich den Teig au

Warum ich so gern auf dem Land lebe

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Zugegeben, mein Leben war schon mal berichtenswerter, intellektuell mehr gefordert, kosmopolitischer, sexier, als ich jünger war und in London und Sevilla, in Rom und in München lebte. Jetzt hat das Leben mich wieder dahin gespült, wo ich angefangen habe: Grafing. Wo ich nie wieder hin wollte und jetzt wieder so gern bin. Wo mich auf der Straße sehr alte Damen ansprechen und fragen "Bist du der Trudl ihr Große oder die Kloane?" und sich noch an die Seilerei Pellkofer erinnern, den Laden meines Großvaters am Marktplatz. Wo ich beim Einkaufen im Bioladen Schulfreundinnen treffe, mit denen ich ganz selbstverständlich da weiterrede, wo wir vor 40 Jahren aufgehört haben, und wir uns gegenseitig beglückwünschen zu unserer Entscheidung, die Haare nicht mehr zu färben. Vor allem gefällt mir meine Wohnlage, der Blick auf die Föhn-Alpen, meine Terrasse mit Ackerbau, die Rufweite zu meiner Mutter und die exzentrischen Nachbarn (s.unten). Der Salzburger Schnellzug befördert mich für m

Suppige Zeiten

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Jetzt ist es wieder so weit. Ich bin verschnupft, möchte schon am Heizungsknopf drehen, trage zwei Pullover übereinander und möchte nur noch Suppen essen. Eine großartige Erfindung, die Suppe. So einfach zu machen und so absolut genießbar. Von Kindesbeinen an wurde ich mit Suppe geimpft, sie heilt alles, macht satt und, äh, nicht dick. Eigentlich braucht man kein Rezept, man nehme Lauch und Kartoffeln, rote Bete und Karotten, Kürbis mit oder ohne Ingwer, Tomaten oder eingeweichte Hülsenfrüchte. Man mache Pfannkuchen, Grießnockerl (geht auch ohne Industrienockerlgrieß, einfach mit Ei, Grieß, Muskatnuss und Butter), oder kauft Maultaschen. Dazu eine Brühe aus Hühnerhaxen oder Gemüseresten, oder auch ein paar Löffel Fertigbrühe aus dem Glas, mit Thymian, Schnittlauch, Petersilie oder sonst einem Kräutlein, geröstete Sonnenblumenkerne, und vielleicht Sauerrahm. Brot gehört dazu, frisches, auch selbst gebackenes. Oder man kann auch einfach ausgehen und ganz andere Suppen essen: Fischsupp

Eine verrückte Reise,ein zenmäßiges Abendessen und ein Sonnenuntergang

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Bin wieder da nach vier Tage im nahen (deutschen) Osten. Zwei Nächte in Berlin bei Freunden mit gutem Riesling, lustigen Weibern und einer grippekranken Reisebegleiterin, die den ganzen Spaß vom Sofa aus verfolgen musste. Die dritte Nacht verbrachte ich bei einer Art Szene-Familienfeier auf einem dieser verfallenden Schlösser in der Uckermark. Zum Schloss fuhr man vorbei an romantischen Birkenwäldern und Unmengen Windrädern, die für uns in Bayern Strom produzieren. Ich finde sie übrigens sehr schön: von mir aus könnte gerne statt Gipfelkreuz auf jedem Berg ein Windrad stehen. Ich war so nahe an Polen, an der Ostsee, und hatte bloss einen Tag Zeit! Ich muss da nochmal hin, und dann mit etwas mehr Spiel-Raum, um durch die Apfel- und Birnbaumalleen zu spazieren, in die klaren Seen zu springen, in und in einem Strandkorb am Meer zu sitzen. Es war nicht der bestdurchdachte Reiseplan, aber für mich doch ein kleines Abenteuer. A four-day trip took me first to Berlin. I spent two nights a

Spiele mit Brot

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Brot wegzuschmeißen ist eins der letzten großen Tabus, wahrscheinlich in allen Familien die noch irgendwie "den Krieg" mitgekriegt haben, also eine Zeit in der das Essen nicht in Hülle und Fülle auf Supermarktregalen wuchs. Als ich heute meine Mutter bei ihrem Stammtisch abholte, zeigt ihre Freundin Anni auf ein Stück Semmel "do, du host no a Semme". Mog i nimmer, sagt Mütterlein und schaut mich fragend an. Äh, nein, danke. Also wird das winzige Stück Semmel der Maria gegeben, die es in eine Tüte steckt. Dann kriegen es die Hühner. Auch ich versuche immer brav, alles aufzubrauchen. Eine große Hilfe dabei sind zwei Gerichte, die wahrlich kein Notessen darstellen. Hier oben sehen wir die Armen Ritter, oder French Toast, die man mit allen möglichen Weißbrotarten machen kann. Diese hier sind vom Feinsten, aus altgewordenen Rohrnudeln, die ja wiederum mit Brioches nahe verwandt sind. Einfach in Scheiben schneiden, kurz in Milch einweichen und dann in einem verschlage

Urlaub vom wirklichen Leben

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Am Sonntag war ich mal wieder mit der mobilen Jodeleinsatztruppe vom Erich Sepp unterwegs, wieder mal am Samerberg. Diesmal waren auch Freundin M. und Bloggerfreundin P. dabei, wir hatten so viel Spaß. Ein perfekter bayrischer Sommertag, der nachmittags schon mild-herbstliches Licht brachte. Auf der Deindlalm gab's richtig feine Kürbissuppe - ganz ohne Ingwer - und statt Crostini kräftige Tomatenbrote mit Zwiebelringen, richtig gut. Es war heiß, aber die Bergwanderung war gemäßigt genug sodass man zwischendurch genug Luft zum Singen hatte. Zum Schluss wieder mal auf der Wagneralm, wo wir die Ansässigen mit vielen Jodlern vertrieben...nein, unterhielten. Es wurde uns sogar Wein spendiert - der bekannte Südtiroler Edelvernatsch, das edle Tröpfchen aller Berghütten So viele nette Leute, die alle singen können. Ich liebe den Samerberg, und ich liebe das Singen. Also, schöner geht's kaum.  I had another marvellous day in the mountains yesterday, there is a group of people a