Kuchenwallfahrt, abgebrochen
Gestern war ein schöner Tag. Ein so schöner Tag, mit so verführerischem Sonnenschein, dass es einen Richtung Berge zog. Irgendwo im Hinterkopf hatte ich einen Namen abgespeichert: Fischbachau, riesige, mannshohe Kuchenstücke. Also erst mal rauf auf den nächsten Berg, um sich den nötigen, moralisch abgesicherten, Appetit zu erarbeiten. Was gar nicht so einfach war, denn ich merkte mal wieder, dass es mit meiner vertikalen Fitness nicht weit her ist, während mein Begleiter, seit jungen Jahren Raucher, wie eine Gemse - sorry, Gämse - den Berg hinauf sprang. Als wir uns unsere Belohnung holen wollten, merkten wir sehr schnell, dass das Café Winklerstüberl eine Art Kuchenwallfahrtsort ist, ein Torten-Glastonbury, mit einem Parkplatz so groß wie die Theresienwiese und nicht ganz so gemütlich wie bei McDonalds.
Dafür wartete daheim eine andere Belohnung. Schon vor Tagen hatte ich meine do-it-yourself Ravioli angesetzt, heute waren sie "reif"! Die Anleitung dazu fand ich bei lamiacucina, und es hat tatsächlich funktioniert - das original Slow Food.Man nehme 300 g Ricotta, lässt sie ein Stündchen in einem Metallseiher abtropfen, salzen, pfeffern, etwas Zitronenschale reinreiben. Dann mit einem Löffel Kugeln ausstechen und in Hartweizenmehl wenden. Meine Bällchen waren viel zu groß, ich würde so 15-18 Stück machen aus 300g.
Jetzt kommen die Jungs in ein tiefes Bad aus feinstem DeCecco gemahlenen Hartweizengrieß, in einer großen Tupperdose mit Deckel. Etwa drei Tage im Kühlschrank liegen lassen, immer wieder wenden, schütteln. Die Feuchtigkeit die das Mehl der Ricotta entzieht, verwandelt es irgendwie in Pastateig!
Nach drei Tagen sind sie fertig, und sie werden wie ganz normale Ravioli im siedenden Wasser ca. 5 Minuten gekocht (meine Elefanten brauchten 10 Minuten).
Ich habe dazu ein fein geschnittenes Zucchinigemüse gemacht, mit klein geschnipseltenen getrockneten Tomaten und Sardellen und Minze, in Olivenöl und einem Löfferl Butter gekocht. Es war der Hit: Weltmeister im Slow Food!
It was a lovely day yesterday, and finally I got my posterior in gear and drove to the nearest mountains. The idea was to have a bracing walk and then get a cake reward. To cut a long story short, the walk was all uphill struggle for me, while my companion, life-long committed smoker, skipped right up like a mountain goat.
I did feel good and entitled, but in the end we found the cake reward not rewarding enough: the café we had aimed for turned out to be a site of cake pilgrimage for the whole of Bavaria, with more cars than an IKEA car park.
So instead we headed home and I reaped a different kind of reward in the Slow Food category.
Check out here how they are made - it really works! I served the ravioli with finely cut courgettes, slowly cooked in olive oil and a pat of butter, with diced sundried tomatoes, mint and some anchovy. It's well worth trying at home!
Bayrische Schafe - Bavarian Sheep
Das ist ja eine interessante Variante (Elefanten-)Ravioli herzustellen.
ReplyDeleteGrüße in den Süden
Oona
Erst am Samstag hat mir wieder ein Freund von diesen riesigen Kuchenstücken in Fischbachau vorgeschwärmt, aber wenn es da so voll ist, gehe ich doch lieber in den kleinen Laden hinterm Gasteig und nehm mir da eine feine Torte mit nach Hause.
ReplyDeleteDie Ravioli sind ja der Hit, so wie die sich von selber machen. Werde gleich mal gucken, wo ich den Hartweizengrieß bekomme.
Viele, liebe Grüße.
Oh schön - diese Zauberkügelchen habe ich auch bei Robert gesehen und war fasziniert! Jetzt muß ich mir doch mal die richtigen Zutaten besorgen. Vielleicht werde ich Deine (Elefanten)Version machen - die würden dann gut zu meiner neuen Kette passen ;)
ReplyDeleteA mio parere sono ravioli filologicamente perfetti!!!!A partire dalla semola che hai scelto.Sono le materie prime che fanno sempre la differenza.
ReplyDeleteValentina
juhu, das ist wieder mal was genau nach meinem geschmack...etwas das sich von selbst macht und mir arbeit erspart ;-)
ReplyDeleteund noch dazu zahnspangentauglich (mir gehn schon die ideen aus...)
liebe grüße aus dem nebel
karin
ein vorgezogenes weihnachtswunder, diese elefantenbälle.
ReplyDeletetorten kann man nur beim huber in bayrischzell essen.
nicht von dieser welt!
Ja, ich war auch begeistert von diesen Heinzelmännchenravioli!
ReplyDeleteA Valentina - addiritura perfetti filologicamente! Grazie!
Und Barbara - ich erinnere mich jetzt, den hast du mir schon mal empfohlen. Nächstes mal aber!
Ich sage mal zu Beginn einfach nur HALLO, wie weiter, Hallo 356, Hallo 356 Tage, die Anrede erscheint mir ein wenig anonym und nur Hallo zu sagen, ist nicht weniger anonym. Wie spricht man dich sonst an?
ReplyDeleteDann möchte ich Dankeschön sagen für einen abermaligen Besuch meines gras-gefluester.blogs. Beim Blättern über deine letzten Beiträge entdeckte ich so viele kulinarische Köstlichkeiten und als Freund der Kochherdes mag ich sagen, nun - da komme ich gerne wieder einmal vorbei.
Mit besten Grüßen,
egbert.
Also das ist ja einfach eine grandiose Idee.....das muss ich auch ausprobieren.
ReplyDeleteHG
Birgit
Ich glaub ins Winkelstüberl darf man nur noch unter der Woche. Schad eigentlich, denn die Torten sind eine Sensation.
ReplyDelete.....am besten gefallen mir die Bavarian Sheep's......und natürlich, wsie immer, das tolle Essen.....smile......
ReplyDeleteLiebe Grüße
Rosi
ein Foto von den mannshohen Kuchenstücken hätte ich gerne noch ;-)
ReplyDeleteBei Torten-Glastonbury musste ich laut auflachen. Wieso kenn ich den Laden nicht? Gleich mal auf die Liste setzen.
ReplyDeleteganz was anderes: Dein Päckchen ist vorgestern angekommen! vielen lieben dank, ich hab's gestern verbloggt.
ReplyDeleteim winkelstüberl war ich vor jahren übrigens auch mal. am beeindruckendsten fand ich die damen hinter der kuchentheke. da ging's echt zu wie beim metzger - mit riesigen kuchenbeilen wurden die torten im akkord zerkleinert.... aber schon auch lecker muss ich sagen.