K&K vs. KFC
Erst mal will ich meinem kulinarischen Lieblingsland zu den Oscars gratulieren! (Bild: SZ)
First things first - Austria did great at the Oscars!
Leider folgte dem Austria-Rausch dann in Sachen Essen eine Ernüchterung! Montags ist Backhendltag in der Österia in München, eine Wirtschaft die einen guten Ruf hat und einen Weinhandel mit (erraten!) österreichischen Weinen betreibt. Leider sieht die Webseite frischer und moderner aus als das Lokal - meine beiden englischen Begleiter sagten, die Deko erinnere sie an englische Schulzimmer...
Ich bin nicht so ein Wein-Nerd: wenn ich in einem angesagten Weinlokal was trinke, gehe ich davon aus dass auch der Haus-Weißburgunder gut ist. Er war ok, aber nicht kalt genug. Es mag exzentrisch sein, aber Weißwein mag ich nicht bei Zimmertemperatur. Der Gruß aus der Küche war ein kleiner Wurstsalat (Gruß zurück: danke, brauch i ned, mog i ned!). Die Backhendl waren Riesenportionen, ich fand dass der offensichtliche Unterschied zu KFC jedoch nicht wirklich €15 wert war. Die "Braterdäpfel" waren ältliche, schlappe Bratkartoffeln, die weiße Schokomousse ohne ersichtlichen Grund mit Kürbiskernöl dekoriert - es schmeckte einfach wie zu süße Mousse mit Kernöl, ohne jegliche Alchemie, der "Orangensalat" waren kunstlos aufgeschnittene Orangen.
Auch war die Atmosphäre alles andere als österreichisch - der Kellner ein tätowierter Preiß, die Gäste zumeist wohlhabende Rentner (wobei wir genossen, einmal auch zu den Jüngeren zu gehören) und eher spärlich - es wurde weder Charme noch Grant versprüht. Allerdings hatten wir zu viert einen sehr lustigen Abend, aber die Gaudi hätten wir zum halben Preis auch woanders gehabt. Was ich daraus lerne? Dass ich mir Wirtschaften mit richtig tollem Essen wohl einfach nicht leisten kann. Vielleicht bin ich einfach nur so gehässig, weil dieser relativ teure, prätenziöse Laden einfach so gar nichts Besonderes war!
Anyone who reads my blog knows that I love Austrian cooking. So I assumed that going to one of Munich's top Austrian restaurants would be a food experience. Rarely have I been as disappointed as last night, when we finally dined at the Österia. The name is a pun on Österreich (Austria in its native language) and Osteria. I found it amusing, anyway. They also sell Austrian wines, some of which are as good as wine gets. Sadly, my white Burgunder was not very chilled, the "amuse geule" was an unamusing little dish of sausage and veg and the waiters were not Austrian. Our two English diners found the deco colours reminded them of their schools, the fried chicken - an Austrian speciality - was not really ten times better than KFC and the sautéed potatoes were just flaccid and ugly.
Even the pudding was disappointig - an overly sweet white mousse au chocolate sitting on chunks of oranges, an "orange salad". For extra Austrianness, it was sprayed with pumpkin seed oil, which failed to work magic on the dish.
Well, I suppose I am just not rich enough to eat really fine food. Except at home, of course.
Am Ende der Taubenstrasse hab ich mal gewohnt :-), den Ösiweindandler gibts schon ewig, aber der sah damals schon nicht so posh wie auf der Webseite aus, sondern eher so wie Deine Beschreibung kling. Super Backhendl gibts doch in der Königsquelle, mmmhhh und manchmal Montags auch im Schumanns, mittags, abends, auch nicht teurer als im Ösi!
ReplyDeleteEinen hab ich auch noch für die Pferdewitzesammlung: Spaghetti Bologneighs!
Weißwein muss kalt sein. Anders geht gar nicht!!!
ReplyDeleteUnd die Sicherheitsabfrage ist zwar teilweise "Hot", ärgert mich aber mit Unleserlichkeit...
...oder ich brauch' eine Brille!^^
Kürbisöl über Mousse?
ReplyDeleteDiese Künstler ...
Nicht alles was teuer und "gehoben" ist, dass ist auch gut. Letztens gab es im TV (bei Plasberg) eine Info, dass Pferdefleisch auch im Essen vom Al*fons zu finden war. DAS ist nun mal nachgewiesen. Auch die können eben billig.
Hossa.
Oona
Die Optik wär aber nicht verkehrt -aber es isst ja nicht nur das Auge mit - gell??? Und warmer Weißwein wär für meine Mann ein Grund das Lokal zu wechseln - hat er schon gemacht! Mich tät mal interessieren
ReplyDeletewas man in München für ein 1/4 l
"Hauswein", in einem guten Lokal wie s.o., bezahlt?
Grüße aus dem Woid,
Doris
was ist in diesem lokal eigentlich typisch österreichisch...? das möglicherweise "sissi"-bild?
ReplyDeleteaber was mich persönlich interessiert: was hat denn nun "wirklich tolles" essen mit leisten zu tun?
ich finde, dass es dann wirklich toll ist, wenn es mit liebe zubereitet ist, saugut schmeckt und trotzdem leistbar ist. das ganze schnickschnack drumherum ist doch meist nur gut getarnte abzocke...
vielleicht hab ich mich damit nun als "banausin" geoutet. aber ich denke, dass die preise zum teil oft wirklich nicht gerechtfertigt sind.
ach ja, und kernöl auf eine mousse das geht bei mir - trotz steirischen ehemanns - einfach gar nicht...
lg, karin
Hm, das ist jetzt interessant: wir waren im Sommer oft in der Österia, allerdings draußen und da war alles immer so wie es sein muß: Wein kalt (halbkalt geht ja so was von GAR nicht!), Essen gut. Hm. Vielleicht hattet Ihr einen schlechten Tag??? Allerdings werden wir dann das Backhendl Essen noch mal überdenken, das steht nämlich rangeauch auf unserem Plan. Und: Guten Wein trinkt man am besten - zuhause. Alles andere ruiniert einen und ist eigentlich immer nicht wirklich gut.
ReplyDeleteMichi - danke für den Galopp-Beitrag! Und jetzt geh ich wirklich mal zum Schumanns zum Mittagessen und probier deine Backhendlquelle.
ReplyDeleteDoris - der Wein hat glaube ich so €7 für ein Vierterl gekostet, das ist absolut normal in München, auch für schlechteren Wein.
Karin - von wegen Banausin, das ist ja auch meine Einstellung. Aber manchmal hört man von Wirtschaften wo das Essen ein "Erlebnis" ist, und meist ist das außerhalb meines Budgets. Zum Beispiel gibt's in München das Tramin, von dem mir eine Freundin erzählte, das Essen sei unvergleichlich. ABER: €150 für das volle menü mit Getränken. Wo samma denn?
Lihaiboun - das Backhendl war völlig ok, einfach nichts Besonderes, "nothing to write home about".
Die Österia ist ja nicht übertrieben teuer, eher "gehoben".
Ich mach es mittlerweile so: Wein trinke ich zu Hause, da hab ich um das Geld, das eine Flasche vom einfachen Wein im Lokal kostet, einen Topwein von erster Güte. Dazu koche ich mir war Feines mit teuren Zutaten, und das kostet dann soviel wie ein einfaches essen in einem lokal. Damit spare ich bei vollem Genuss eine Menge Geld und einen Teil davon gebe ich dann in einem teuren Restaurant aus und lass mich bekochen. Allerdings bei 150 €, da passe ich... Lachen musste ich beim Anblick des 'Sissi'-Bilds auf der Homepage. Wer ist diese Dame denn?
ReplyDeleteLiebe Grüße aus Ösiland von Bettina
Die "Königsquelle" ist wirklich gut, auch das Wiener Schnitzel. Eine ehrliche Küche.
ReplyDeleteAnsonsten seufz, wo anfangen.
Ich finde es rausgeschmissenes Geld in die sog. "gehobene" Gastronomie zu investieren. Die Mousse scheint mir ein Convenience-Produkt aus dem Gastromarkt zu sein. Nicht schlecht, nicht gut.
Ich finde , daß 150 Öcken für ein Menü mit Weinbegleitung in einem sehr guten Restaurant gerechtfertigt sind, bedenkt man Waren-und Personaleinsatz, den Aufwand bei der Beschaffung guter Produkte und noch einiges andere mehr. Ein befreundeter Koch hat z.B. an die 30 Lieferanten und greift eben nicht bei Niederreuther/Metro seinen täglichen Bedarf ab.
Ich kenne gute Küchen von innen und bewundere mit welchem Enthusiasmus und Respekt vor dem Produkt hier gearbeitet wird.
Mir wäre das Geld zu schade für Durchschnitt und haben tun wir's eh nicht.
Aber, wir gehen einmal im Jahr richtig gut essen und legen dafür gerne ein paar der grünen Lappen hin.
Von der angeblich so tollen Küche angesagter Lokale war ich auch schon oft enttäuscht. Wenn die schon keine frischen Zutaten nehmen, ist das schade, im Sternelokal Fertigkroketten sind sogar richtig schlecht. Nenn mich altbacken, ich esse meist lieber selbstgekocht - von mir, dem Mann oder Freunden.
ReplyDeleteBetti
Barbara - ich finde auch dass es viel Geld kostet, richtig gut und frisch zu kochen, aber wie die meisten von euch mach ich mir's auch meistens lieber daheim fein weil mir 150 einfach zu viel sind für ein Essen.
ReplyDeleteWhy not just take a train to Austria, which is not too far from you.:)
ReplyDeleteIt took me many years to realize something that I should have known all along. Native food tastes best where it is cooked and eaten the most. There are many thing that the internet can do for us, for some things, travel cannot be beat.