Die Entdeckung der Rübe

Viktualienmarkt, Stand 7 Abteilung 1 bei Markus Weyel - gegenüber vom Kustermann - niemand hat mehr und schönere Rüben!
Rote Bete, Navetten, gelbe Karotten, weiße Karotten, Pastinaken, Steckrüben, Kohlrüben...In England sind vor allem Steckrüben (als Püree mit Kartoffeln..mmhm..) und Pastinaken (im Ofen gebacken, leicht karamelisiert) gang und gäbe. Hier sind sie, wie mir scheint, erst in den letzten Jahren, durch die vegetarische Bewegung, zu einem kulinarischen Faktor geworden.
Last week, I discovered a stall in the Munich Viktualienmarkt that specialises in all kinds of turnips, beets, swedes, parsnips, carrots in all colours...living in England, I was quite used to eating them, but here it seems to me they have only just been discovered, thanks to increased vegetarian activity in Germany's kitchens, and elevated from pig food to cuisine.
Wie schön die sind! *** look at these beauties!
 
 Gestern gab es dann ein - der Jahreszeit angemessenes, sättigendes - Wurzelgemüsegericht zu Mittag.
Zum Kartoffelbrei schnitt ich die gekochten Navetten auf, gelbe und rote Karotten schnipselte ich in den Feldsalat. Statt Fleischbeilage verarbeitete ich zwei geräucherte Makrelenfilets zu einer Mousse:
Makrelen häuten, mit dem Saft einer Zitrone, zwei reichlichen EL Crème fraiche, 100g Frischkäse, weißem Pfeffer, zwei Knoblauchzehen und geriebenem Meerrettich im Mixer oder mit Zauberstab pürieren. Mindestens eine Stunde im Kühlschrank kühlen, dann Nocken auf den Teller geben und mit Piment d'Espelette dekorieren. Oben drauf noch frischen geriebenen Meerrettich und ein pochiertes Ei.
Sehr sättigend. Spaziergang, ein Schluck Grappa, und abends brauchten wir nur noch ein Stück Toast.
So, yesterday I created a late lunch with these seasonal root vegetables. I boiled and sliced the navettes, made a nice mashed potato, sliced yellow and red carrots into the lambs lettuce and topped the mash with a poached egg and freshly grated horseradish.

Instead of meat, I made a mackerel mousse to go with all those roots.
I blended two pieces of smoked mackerel with the juice of a lemon, two cloves of garlic, some grated horseradish, 100g cream cheese and two tbsp crème fraiche. No salt, the fish is salty enough.
On the plate, I powdered it with piment d'espelette.
We didn't feel like we'd need to eat ever again, after this. Dinner was a slice of buttered toast and a slug of grappa.

Mein neuestes Kochbuch, und daneben hatte ich mir eine Art Lasagne aus verschiedenen Rüben gemacht, mit rosa Béchamelsauce, die ich mit dem roten Kochwasser der Bete angerührt habe.
***
My latest cookbook, next to it my beetroot and turnip "lasagne", with a pink béchamel sauce: I used the red cooking liquid from the beets to stir into the butter-flour mix

Comments

  1. Das sieht sowas von gut aus! Und hat bestimmt oberlecker geschmeckt!
    Schade, dass es hier keinen Markt wie den Viktualienmarkt gibt. Ich liebe es über diesen zu schlendern, wenn ich mal in München bin.
    Liebe Grüße aus der (leider!) nicht mehr zu Bayern gehörenden und total verregneten Pfalz,
    Gela

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  2. Hier in Norddeutschland ist Rübenmus, aus Steckrüben, ein klassisches Wintergericht. Schmeckt auch einfach wunderbar. Aber ich habe Steckrüben auch schon gewürfelt mit Möhren und Zwiebeln in einer leichten Tomatensauce serviert. Schmeckt lecker zu Kurzgebratenen.
    Alles Liebe Karin

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  3. Nur einen Grappa? Na gut, für den gerade einsetzenden Winter braucht es mehr Kalorien als bisher.
    Pastinaken mit Butter und Zucker karamellisiert sind zu jeder Art von Braten ein Genuß.
    Habe mir das pochierte Ei von dir exakt betrachtet, warum sind die nie so wie sie sein sollen? Egal nach welcher Methode, bei mir schmieren die auch immer ab.

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  4. Was ist denn das Panierte auf dem Teller?

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  5. Und ganz unten am Bildrand, grade noch so drauf: Swan matches......long time no see! :-)
    Lieben Gruß von Ulrike

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  6. Constanze, das ist nicht paniert sondern das mit Pfeffer bestreute Makrelenmousse.
    Barbara, das Ei ist mir zu hart geworden, weil ich es zuerst im Wasser vergessen hatte...
    Ulrike, ja die Swans, die bring ich mir immer mit - oder lass sie mitbringen - die sind wie die Cerini, zünden überall.
    Karin, danke für den Tipp!
    Gela - auf nach Minga!

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  7. Ich muss ganz dringend wieder einmal zum Viktualienmarkt !

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  8. sieht sehr lecker aus! ich werd mich auf die suche machen...

    der herr weyel ist ein farbenspezialist! eine augenweide! perfekte zusammenstellung der rüben - aber noch perfekter: die blauen kisten! hab ich noch nie gesehen, immer nur in gemüsegrün...
    lg, karin

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  9. Ich liebe Rüben!!! Seit letztem Jahr hat mein Bruder (=Gemüsebauer) auch weiße Rüben in seinem Sortiment - das sind momentan meine Lieblingsrüben :-)

    Liebe Grüße, Julia

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  10. Das mit dem porchiertem Ei finde ich eine schöne Idee zu diesem wirklich stattlichen Mahl. Das sieht so interessant aus.
    Nicht im Ansatz habe ich auf dem bisher entdecketen Wochenmärkten in meiner Stadt so eine Rüben-Vielfalt gesehen. Da bin ich schon ein büschen neidisch :O)
    Steckrübe gibt es bei mir im Winter recht häufig, weil der Eintopf ist schnell zubereitet und geht gut für zwei Tage.
    Mal mit "Mettenden" oder mit Hackfleischbällchen. Neue Koch-und Backbücher kann eine nicht genug haben neben Kochutensieilien.
    Gestern sah ich übrigens eine tolle Serie im TV. "Mein schönes Land" auf ndr. Über Höfe und Häuser auf dem Land. Was dort gekocht und gebacken wird. Ein Traum. Dazu diese wunderschönen Gärten und Häuser. Im Norden von Deutschland.
    Was ich schreiben wollte: dort erfuhr ich, dass es in Niedersachsen Tonnen !!! von Trüffeln im Boden gibt, die jedes Jahr verrotten. Denn es ist seit 1986 verboten Trüffeln zu suchen.
    Und es gab den Hinweis, wie eine sich im eigenen Garten Trüffel anbauen kann (sofern man Eiche, Hasenuss etc. im Garten hat), um dann mit Glück in 5 -6 Jahren legal Trüffel zu ernten.
    Genau das sah ich gerade in dem KinoFilm "Die Köchin und der Präsident". Schwacher Film. Nun ja.
    Grüße aus dem kalten, aber sonnigen Bremen
    Oona

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  11. Das Beste an Markus' Stand (neben den tollen Gemüsen!!) ist die wunderbare Beatrix!

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  12. Ich war auch am Samstag am Viktualienmarkt! Die Rüben habe ich aber übersehen. Die Krustensemmel hat mich scheinbar abgelenkt. Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

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  13. Ah ihr Rübenliebhaberinnen, toll dass wir uns verstehen!
    Oona, Das mit den Trüffeln ist ja interessant - ist es auch illegal wenn man sie zufällig findet??

    Frau Zii, Ursula und Julia - das finde ich toll, dass ihr österreicherischen Superköchinnen auch unseren Markt heimsucht - oder zumindest bei mir reinschaut!

    Karin, ich werd's ihm ausrichten!

    lihabiboun - die wunderbare Beatrix habe ich leider nicht kennengelernt.

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  14. Ich glaube, dass eine in einem unserer schönen Wälder nicht zufällig Trüffel finden kann. Dazu braucht es schon einen Hund oder Schnüffelschwein.
    Der Typ (der eine Lizenz hat!!) sagt, dass die manchmal wie Kartoffeln neben einander in der Erde liegen.
    Da könnte eine ein Vermögen !!!!! zusammensammeln. Verkaufen geht aber ja nicht, weil dann alle fragen würden: "Wo haben Sie die ausgebuddelt." Das verrückte ist ja, dass das Sammeln wegen einer völlig veralteten Überlegung verboten wurde.
    Andererseits: wäre das erlaubt, dann würden die Norddeutschenwälder bald ein Chaos sein. Die Menschen klauen ja alles. Letztens war ich auf dem Flohmarkt. Es ist nun klar, warum die Züge zwischen Bremen und Bremerhaven (nicht der Hafen von Bremen!) so oft ausfallen, weil die Kabel wech sind...
    Grüße
    Oona

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  15. Das nenne ich wirklich ein tolles Rübenangebot. Und das ist der Vorteil, wenn man seine Pappenheimer auf dem Markt kennt: man weiß, was wo!

    sonnige Grüße

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  16. wirklich ein schöner Stand - ich freu mich schon auf Ende Novembe, da sind wir endlich auch wieder mal in München :-), da muss ich natürlich auch dort hin!

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  17. Ein Blog bei dem einem echt das Wasser im Munde zusammenläuft! Meinen höchsten Respekt! Rüben, das ist momentan mein großes Thema, deshalb war ich auf der Suche. Darf ich 2 von Deinen Rübenbildern, das oberste und die Rüben auf dem Teller für meinen Rübenartikel haben? Ich schreibe die Mienbacher Waldgartenzeitschrift, die einmal jährlich erscheint. Von der Permakultur als Lebensweise und der Selbstversorgung im Allgemeinen. Mehr Infos über mein Tun auf www.mienbacher-waldgarten.de. Ich freue mich auf eine Antwort! Mit lieben Grüßen, Hannelore Zech

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  18. Liebe Hannelore, na klar, gerne unterstütze ich mit meinen Rüben eine Selbstversorger-Gartenwebseite! Freut mich dass dir mein blog gefällt. LGilse

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