Lies, damned lies and food photography
Kochen muss man ja, irgendwas, jeden Tag. Daraus eine fotografisch-digital-literarische Kunstform zu machen,vermittelt mir hin und wieder das dumpfe Gefühl, hochzustapeln. Vor allem, weil meine Kochkünste ja nach wie vor bescheiden sind: mit einer begeisterten bayrischen oder österreichischen Hausfrau möchte ich mich nicht messen müssen (und Stop: ich fische hier nicht nach Komplimenten, ich kenne mein Essen). Eines kann ich allerdings festhalten - das Essen aus meiner Küche schmeckt besser als das der meisten Restaurants, die ich mir leisten kann.
Und ich kann mich nicht mehr dazu bringen, Industrie-gekühlte Spätzle, Ravioli oder Gnocchi oder gar Fertiggerichte mehr essen, von denen wir in England lebten und die wir für gutes Essen hielten.
Ein Beispiel dafür, dass bei mir im Lauf der Jahre kochkunstmäßig doch was vorangegangen ist, habe ich im Archiv gefunden.
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We have to cook something, every day. For me to make a literary-digital-photographic art form out of it sometimes strikes me as preposterous, especially considering that my cooking can't even begin to compete with that of an experienced, passionate housewife. No howls of protest, please - I am not fishing for compliments here, I am just being realistic. What I do know is that the food from my kitchen is way above par of most restaurants I can afford to eat in. And that I can't bear to eat ready meals or industrially produced frehs pasta or gnocchi any more. In London, we lived on that stuff and thought it quite sophisticated.
I did find an encouraging example for a certain progress in my cooking skills, though.
Das war mein erster "erfolgreicher" Versuch, Gnocchi zu machen. Der allererste Versuch hatte sich im Kochwasser verflüchtigt, bevor man ihn probieren konnte. Der wäre noch nicht mal für Heike's Ugly Food Galerie qualifiziert
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Above pictured is my first "successful" attempt at making gnocchi. The very first lot dispersed in the cooking water, never to be tasted. So ugly it wouldn't even qualifiy for this ugly food gallery.
Nach ein paar Jahren eifrigen Foodbloggens bringe ich zumindest Gnocchi-artige essbare Würstchen zustande
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A couple of food-blooger years later, I managed these cute little gnocchi lookalikes, thoroughly edible
Und so geht's (für zwei Esser):
- 5 mittelgroße Kartoffeln schälen, halbieren und in Salzwasser weichkochen. Oder ganze, ungeschälte Kartoffeln kochen und schälen
- Kartoffeln durch die Presse drücken, mit einem Eigelb mischen, etwas Muskatnuss reinreiben So viel Mehl vorsichtig dazugeben, dass ein fester aber nicht ZU fester Teig entsteht. Ruhen lassen
- Mangold dämpfen, Tomaten kurz in heißem Wasser platzen lassen und schälen, mit dem Mangold in Olivenöl dünsten – nach Wunsch eine Knoblauchzehe mitdünsten und mit der Gabel zerdrücken, mit grobem Meersalz/fleur de sel/Maldonsalz würzen
- Gnocchiteig zu einer Wurst formen, kleine Stücke abschneiden und mit der Gabel eindrücken (ich habe ja mein spezielles Brettchen aus Italien dafür!)
- In kochendem, gesalzenem Wasser ziehen lassen bis sie nach oben schwimmen, Kochwasser nicht wegschütten
- Gnocchi mit Mangold und Tomaten anrichten, die Burrata drüberzupfen, pfeffern
- Fotografieren (so viel zum Thema Food Photography)
- Dann die Gnocchi in der Pfanne mit dem Gemüse, dem Käse und einem Löffel Gnocchi-Kochwasser kurz durchziehen lassen, Deckel drauf, Käse schmilzt und zerläuft.
And this is how I made them (for two helpings)
- Boil and peel 5 medium-sized potatoes
- Squeeze them through a potato ricer or mash them. Add one egg yolk, some grated nutmeg and salt. Graduall fold in plain flour until the dough is firm enough to shape. Leave to rest ten minutes.
- Meanwhile, boil (or blanche - whatever) the Swiss chard, first the hard white stems, after five minutes add the leaves. Drop some small tomatoes briefly in hot water, peel them and sauté them with the cooked chard in olive oil with some Maldon salt. If you like, put a peeled clove of garlic in and squeeze it with a fork when it's softened.
- roll the gnocchi dough into a long sausage, from which you cut 1-ich pieces and score them with a fork (if you remember, I bought this special wooden tool for this in Italy)
- throw the gnocchi in boiling, salted water and leave until they rise to the top. Save the cooking water.
- Arrange the gnocchi with the chard and the tomatoes, tear the burrata (or mozzarella, or ricotta), grind lots of pepper over it
- Take your photos (so much on the topic of authentic food photography)
- Now make the dish more delicious (and less photogenic) by chucking the gnocchi back in the pan with the chard and tomatoes, add some cooking water and top it with the cheese. Put the lid on and melt it over the whole lot.
ReplyDeleteJa, Übung macht den Meister . . . dabei musste ich jetzt direkt lachen, bei meinem ersten Gnocchi-Versuch meinte mein Mann: Ist das Kartoffelbrei mit Klümpchen? Ich gestehe, seitdem gabs nur gekaufte Gnocchi - wobei ich Schupfnudeln ja kann, also sollte ichs doch noch mal versuchen ... - ist doch fast der gleiche Teig !
LG Doris
Mal eine andere Art der "Vorher/Nachher-Fotografie".
ReplyDeleteUm Gnocchi selbst zu machen (boah, du hast sogar ein Brett zum Rillen), ich muss es – wie Doris vor mir – gestehen, fehlt mir meist die Geduld und ich greife zum Packerl aus der Kühltheke.
Herzlichst das Preißndirndl
Also, liebe Ilse, ich würde ja eher sagen, nicht deine Kochkünste sind bescheiden, sondern du! Ich jedenfalls finde super, wie und was du kochst, kein überkandideltes Gschisti-Gschasti, sondern Gute Zutaten, gutes Aussehen, und feiner Geschmack. Wunderbar! Und mich hast du sogar Dank deiner Rezepte dazu gebracht, meinen ersten gelungenen Schokokuchen mit flüssigem Innenleben zu backen. Und das will was heißen! Mahlzeit wünscht mit lieben Grüßen Bettina
ReplyDeleteAlso für mich bist und bleibst du die Rumfortreine und Lächelspenderin!
ReplyDeleteSelber esse ich schon ewig Selbstgemachtes und Selbstgezogenes, aber oft habe ich einfach keine Zeit für raffiniertere Gerichte wie Ravioli... habe ich ja auch schon gemacht, aber....eben!
Wenn wir auswärts essen merke ich aller spätestens beim Verlassen des Lokals, ob da mit Glutamaten operiert wurde... wenn es mir danach seifig zumute ist, bin rigoros!
Bigbbrigitte
kommt mir auch sehr bekannt vor, meine ersten Gnocchi mit Ricotta und Spinat sind entweder zerfallen oder ich hab zu viel Mehl dazu getan und es war ein furchtbarer Baz!
ReplyDeleteNa siehst Du, Du bist erheblich weiter als ich. Diesen ersten Versuch mit sich auflösenden Gnocchi habe ich immer noch vor mir! ;-)
ReplyDeleteLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Siehste!
ReplyDeleteSowohl koch- als auch fototechnisch eine riesige Steigerung.
Sowas sollte ich nicht lesen, wenn ich hungrig bin ;-)
ReplyDeleteSieht das lecker aus!!!
also, wenns besser schmeckt als in den meisten restaurants, dann is(ß)t das eh schon viel, allerdings geht es mir ähnlich, selbst mein rumfort essen ist mir oft noch lieber und es ist vor allem kreativer...........allerdings nachdem ich zumeist noch für 4 mittlerweile praktisch erwachsene Esser koche, gibts fertige Nudeln und Gnocci, das muß (noch) reichen...........nockerl (spätzle) mach ich allerdings selber, denn die sind wirkich nciht zum Essen...............
ReplyDeleteaber ich warte immer auf den einen tag, da ich viel zeit habe selber gnocchi mnudeln und co zu machen.............und zu REISEN, aber das ist eine andere Geschichte !
Das Wichtigste bei Gnocchis sind die MEHLIGEN Katoffeln, alles andere geht von alleine. Nur das Kücheputzen danach nicht so richtig, die klebt nämlich ein wenig....
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ReplyDeleteWobei,in England schmecken die Fertiggerichte angeblich besser als hier?
Hörte ich mal von einer Foodstylistin.
Gnocchi beherrschen vermutlich nur die Nonne aus der lamäng, aber deine sehen doch super aus!
So wie die Fotos, die einfach immer besser werden. Gutes Auge, liebe Ilse.
Liebe Ilse,
ReplyDeleteich finde, Du hast einen feinen und sehr guten Koch Blog.
Ich verstehe nicht so ganz, woran Du Dich mißt. Warum überhaupt Vergleiche. Deine Torten und mühevollen Nudelkrationen, das mal aus dem Handgelenk aus Resten oder was die Vorräte so hergeben zusammen gekochte. Ich finde das immer ziemlich toll.Und Deine Fotos sind doch sehr gut.
Ich wollte erst gar nichts dazu schreiben, aber ich machs doch. gruß aus Berlin, auch mit schönen Cafes.
Hab mich gefreut von euren missglückten Gnocchiversuchen zu hören - auch von denen, die noch garnicht passiert sind!
ReplyDeleteDanke liebe Magierin, Bertha, Smilla - ich hab WIRKLICH nicht nach Lob gefischt, ein bisschen Selbstkritik muss manchmal sein. Aber ich freu mich natürlich, wenn mein Blog eine wohltuende Wirkung hat!
Barbara, es stimmt, englische Fertiggerichte sind oft köstlich, vor allem die von Waitrose und Marks&Spencer. Die machen es halt schon viel länger.
Liebe Frau Ilse, bekommen Sie die Nachrichten von hier? Ich probiere es: nun schon sooft gelungen, ihr Rezept bisserl hiervon bisserl davon. Heute. Kartoffelpampe. Ei zu. Und dann musste soviel zu viel Mehl zu. So dass es nun Mehlklöss werden. Eine Idee woran das liegt? Zu warme Kartoffeln? Dem Ei?
ReplyDeleteHochachtungsvoll, gerade vor dem unkadideltem.
Liebe Kado, meine Erfahrung zeigt dass bei Gnocchi zwei Dinge höchst wichtig sind: die Kartoffeln müssen mehlige sein, und gut ausgedrückt. Dann braucht man auch weniger Mehl. Mir gelingen sie jetzt fast immer!
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