Das Lousiana
Mit dem Vorortszug fuhr ich äußerst bequem von meinem Hotel am nächsten Bahnhof Østerport etwa 20 Minuten nach Humlebaek, da sieht man vom Zug aus schon das Meer. Man kann natürlich auch am Hauptbahnhof einsteigen, Richtung Helsingør (nächstes Mal nehme ich mir mehr Zeit..)
Dank an J.S. für den Tipp, ein Kombiticket für Fahrkarte und Eintritt im Louisiana gleich bei der Ankunft am Bahnhof zu kaufen, das hat mir Zeit, Geld und Warterei gespart!
Vom Bahnhof geht man eine gemütliche Viertelstunde zum Museum.
Aber zuerst ging ich den Weg zum Meer runter und freute mich über das Blau, die Felsen, die Boote im Hafen und den Blick rüber nach Schweden. Um 11 machte das Museum auf, und da standen Massen von Menschen - jessas, das wird voll. Aber das Museum und der Park drumrum sind riesig, und die Menschen verlaufen sich dann auch.
Das "Riverbed" wollte ich mir ganz zum Schluss ansehen, zuerst lief ich durch den Park in dem überall Skulpturen rumstehen, auf denen die Kinder trotz "Please do not touch" herumkletterten (niemand kam und schimpfte). Überhaupt ist der ganze Park zum Rumtollen geschaffen, die Wege sind wild, steil und völlig ungesichert. Ich hörte ein deutsches Paar sagen "bei uns wäre das nicht erlaubt". Es ist aber erlaubt, und ein richtiges Abenteuer, all die wilden Ecken zu finden.
Ich verbrachte den ganzen Tag dort, das Café hat köstliches Mittagessen - das Buffet z.B. kostete etwa 15 Euro und man konnte so viel Salat, Suppe, Lachs, Hähnchensoufflees und noch anderes essen wie man wollte. Ich sah die Ausstellung von Emil Nolde an, den ich eigentlich nicht kannte; die Bilder waren das unerwartete Highlight (ich habe unerlaubt ein paar fotografiert, mehr wegen des Ambientes...)
Und dann der Schock: beim Eintreten in die Installation Riverbed war ich so damit beschäftigt, meine Kamera auf den Boden zu richten (hier war fotografieren erlaubt!) dass ich mit dem Kopf gegen die Wand krachte und die Kamera mir im hohen Bogen aus der Hand flog - natürlich ins Wasser! Kamera im A****, keine Fotos mehr, am Kopf ein Riesenei! Die reizenden Museumsleute setzten mich in ein Personalzimmer und gaben mir einen Eisbeutel, ich saß etwas geschockt da und dachte hauptsächlich - Scheiße, alle Fotos hin, es ist vier Uhr und ich muss heim ohne das Werk von Eliasson zu sehen. Sie boten mir an, mich ins Hotel fahren zu lassen. Aber irgendwie ging's dann wieder und ich trank einen Kaffee und ging samt Beule nochmal ins Riverbed.
Ich weiß nicht ob ich den Unfall ein bisschen persönlich genommen habe, aber irgendwie kam mir die Installation dann nicht mehr so toll vor - eher wie so ein Schwarzweißbild der üppigen, kracherten, grünen Natur draußen. Natürlich waren die Leute begeistert und bauten Steinmännchen und Dämme, und die Kinder rutschten die künstlichen Steinhänge herunter. Aber ich konnte mir den Gedanken nicht verkneifen - draußen ist es schöner.
Die Kamera ist wohl hin, aber wie man sieht, die Chipkarte war gerettet - hier sind ein paar Bilder.
I bought the combi ticket for train and museum at the main station when I arrived from the airport - very useful tip that saved me time and cash!
It's a twenty minute walk from the station to the museum, and first of all I scrambled down the path to the sea and enjoyed a walk past the big rocks to the harbour, with a glimpse of the Swedish coast. The museum opened at 11 a.m. on Saturday, and there were already long queues (but I had my ticket) - I got a bit scared of the crowd but the museum and its park are enormous and it was possible to find oneself alone at times. I wanted to save the "Riverbed" installation to last, first of all I explored the park, all up-and-downhill full of casually places sculptures which served as climbing frames for the children. Despite the "Please do not touch" signs no one came to tell the kids off, and everybody clambered up and down the totally wild paths. I overheard the classic German couple saying "That wouldn't be allowed back home"...
I spent all day there with breaks in the brilliant café - I had a delicious buffet lunch that cost about 13 pounds, with a bewildering choice of fish and soufflés and salads. After walking in the park, I went round the exhibition of paintings by Emil Nolde an; I wasn't familiar with his work and it turned out to be an unexpected highlight.
And then - the shock! When I entered the "Riverbed", I was so busy taking the first pictures, training the camera to the ground, that I failed to notice that the entrance was really low. I banged my head so hard that the camera flew out of my hand - straight into the river...My camera ruined, my head with an egg growing on it...
One of the really attentive attendants sat me in the staff room and gave me an ice pack - they offered to have me driven to the hotel, but after a while I thought I was ok and really didn't want to leave just yet without seeing what I cam to see - the work from Eliasson! I had a coffee and went back to the "riverbed".
I am not sure if I took the accident a little personally, but the installation failed to delight me as much as I had expected. It rather seemed like a monochrome image of the overwhelmingly golden-green, lively nature outside. Of course people did exactly what I had seen in the TV clip - built little stone towers and dams and the children cavorted on the pebbles. But I couldn't help thinking - outside it is more amazing.
So, the camera is probably f***ed - but the chip card survived, and so here are some of my pictures.
Dank an J.S. für den Tipp, ein Kombiticket für Fahrkarte und Eintritt im Louisiana gleich bei der Ankunft am Bahnhof zu kaufen, das hat mir Zeit, Geld und Warterei gespart!
Vom Bahnhof geht man eine gemütliche Viertelstunde zum Museum.
Aber zuerst ging ich den Weg zum Meer runter und freute mich über das Blau, die Felsen, die Boote im Hafen und den Blick rüber nach Schweden. Um 11 machte das Museum auf, und da standen Massen von Menschen - jessas, das wird voll. Aber das Museum und der Park drumrum sind riesig, und die Menschen verlaufen sich dann auch.
Das "Riverbed" wollte ich mir ganz zum Schluss ansehen, zuerst lief ich durch den Park in dem überall Skulpturen rumstehen, auf denen die Kinder trotz "Please do not touch" herumkletterten (niemand kam und schimpfte). Überhaupt ist der ganze Park zum Rumtollen geschaffen, die Wege sind wild, steil und völlig ungesichert. Ich hörte ein deutsches Paar sagen "bei uns wäre das nicht erlaubt". Es ist aber erlaubt, und ein richtiges Abenteuer, all die wilden Ecken zu finden.
Ich verbrachte den ganzen Tag dort, das Café hat köstliches Mittagessen - das Buffet z.B. kostete etwa 15 Euro und man konnte so viel Salat, Suppe, Lachs, Hähnchensoufflees und noch anderes essen wie man wollte. Ich sah die Ausstellung von Emil Nolde an, den ich eigentlich nicht kannte; die Bilder waren das unerwartete Highlight (ich habe unerlaubt ein paar fotografiert, mehr wegen des Ambientes...)
Und dann der Schock: beim Eintreten in die Installation Riverbed war ich so damit beschäftigt, meine Kamera auf den Boden zu richten (hier war fotografieren erlaubt!) dass ich mit dem Kopf gegen die Wand krachte und die Kamera mir im hohen Bogen aus der Hand flog - natürlich ins Wasser! Kamera im A****, keine Fotos mehr, am Kopf ein Riesenei! Die reizenden Museumsleute setzten mich in ein Personalzimmer und gaben mir einen Eisbeutel, ich saß etwas geschockt da und dachte hauptsächlich - Scheiße, alle Fotos hin, es ist vier Uhr und ich muss heim ohne das Werk von Eliasson zu sehen. Sie boten mir an, mich ins Hotel fahren zu lassen. Aber irgendwie ging's dann wieder und ich trank einen Kaffee und ging samt Beule nochmal ins Riverbed.
Ich weiß nicht ob ich den Unfall ein bisschen persönlich genommen habe, aber irgendwie kam mir die Installation dann nicht mehr so toll vor - eher wie so ein Schwarzweißbild der üppigen, kracherten, grünen Natur draußen. Natürlich waren die Leute begeistert und bauten Steinmännchen und Dämme, und die Kinder rutschten die künstlichen Steinhänge herunter. Aber ich konnte mir den Gedanken nicht verkneifen - draußen ist es schöner.
Die Kamera ist wohl hin, aber wie man sieht, die Chipkarte war gerettet - hier sind ein paar Bilder.
Lunch
Links Natur im Louisiana Park - rechts die Installation Riverbed
***
On the left is nature from outside the museum - on the right, the Olafur Eliasson installation Riverbed
Oben Natur, mein foto vom Meer, unten Kunst von Emil Nolde
***
Above my foto of nature, below, a painting by Emil Nolde
To get to the Lousiana, I took a comfortable train (even the local trains have sockets for charging phones) from Østerport station - the closest to my hotel - which took some
20 minutes to get to Humlebaek, offering first glimpses of the sea from the train.
The train's destination is Helsingør, which made me wish I had more time - Sweden is so close.I bought the combi ticket for train and museum at the main station when I arrived from the airport - very useful tip that saved me time and cash!
It's a twenty minute walk from the station to the museum, and first of all I scrambled down the path to the sea and enjoyed a walk past the big rocks to the harbour, with a glimpse of the Swedish coast. The museum opened at 11 a.m. on Saturday, and there were already long queues (but I had my ticket) - I got a bit scared of the crowd but the museum and its park are enormous and it was possible to find oneself alone at times. I wanted to save the "Riverbed" installation to last, first of all I explored the park, all up-and-downhill full of casually places sculptures which served as climbing frames for the children. Despite the "Please do not touch" signs no one came to tell the kids off, and everybody clambered up and down the totally wild paths. I overheard the classic German couple saying "That wouldn't be allowed back home"...
I spent all day there with breaks in the brilliant café - I had a delicious buffet lunch that cost about 13 pounds, with a bewildering choice of fish and soufflés and salads. After walking in the park, I went round the exhibition of paintings by Emil Nolde an; I wasn't familiar with his work and it turned out to be an unexpected highlight.
And then - the shock! When I entered the "Riverbed", I was so busy taking the first pictures, training the camera to the ground, that I failed to notice that the entrance was really low. I banged my head so hard that the camera flew out of my hand - straight into the river...My camera ruined, my head with an egg growing on it...
One of the really attentive attendants sat me in the staff room and gave me an ice pack - they offered to have me driven to the hotel, but after a while I thought I was ok and really didn't want to leave just yet without seeing what I cam to see - the work from Eliasson! I had a coffee and went back to the "riverbed".
I am not sure if I took the accident a little personally, but the installation failed to delight me as much as I had expected. It rather seemed like a monochrome image of the overwhelmingly golden-green, lively nature outside. Of course people did exactly what I had seen in the TV clip - built little stone towers and dams and the children cavorted on the pebbles. But I couldn't help thinking - outside it is more amazing.
So, the camera is probably f***ed - but the chip card survived, and so here are some of my pictures.
Zum Glück war die Chipkarte noch unversehrt, sonst hätten wir Deine zauberhaften Bildchen gar nicht bewundern können! Diese Farben...Kopenhagen bleibt weiterhin auf meiner Wunschliste :)
ReplyDeleteOh mei, Fotografieren kann also doch gefährlich sein. Ich hoffe, dir und deinem Kopf geht's gut – die geretteten Fotos sind ganz wunderbar (vor allem die vergleichenden Darstellungen)! Und wenn Eliasson anders als erwartet war, der Sog dieses Werks hat dich zumindest nach Kopenhagen gebracht. (Vielleicht wollte er ja auch zeigen oder andeuten, DASS es draußen tatsächlich schöner ist ...)
ReplyDeleteLiebe Grüße Pepe
Emil Nolde ist einer meiner Lieblingsmaler. Sehr sehenswert auch das Noldemuseum in Niebüll. Da hat er gewohnt und ist dort auch begraben. Schöner Garten drumrum und die Bilder sind einfach traumhaft: http://www.nolde-stiftung.de/
ReplyDeleteAch ja, Polentakuchen. Geschmeckt hat er großartig und ich werde ihn sicher mit der Schnellkochpolenta noch einmal machen. Das körnige ist nichts für ProthesenträgerInnen
Ach Ilse, verunfallen auf Reisen ist doch meine Bahn!
ReplyDeleteUnd dann noch die Kamera kaputt, wie mir das leid tut.
Aber schön ist es schon, da oben, an nördlichen Gestaden.
Oh, das tut mir aber wirklich Leid. Sowohl um deinen Kopf als auch um die Kamera. Gut, dass du die Fotos retten konntest - erfahrungsgemäß tut das am Ende immer am meisten weh. Zumal du wunderschöne Fotos machst.
ReplyDeleteIch hoffe die Beule ist weg, der Kopf wieder heile, und der Kameraverlust einigermaßen verschmerzt inzwischen.
So ein Mist, liebe Ilse. Ich hoffe, dass sich dein Kopf gut von dem Schlag erholt hat. Manchmal läuft es einfach ungut.
ReplyDeleteZum Glück konntest Du die Chip-Karte retten. WIe schade, wenn diese "draußen" Aufnahmen abgesoffen wären. Sehr schön.
Kann gut verstehen, dass Du Dich den Tag bei bestem Wetter vor allem draußen aufgehalten hast.
Und welche weiß: Vielleicht findet Dich nun DIE Kamera für Dich.
Okay. Günstigerer Tausch wäre angenehmer gewesen :O)
Ich hoffe, dass ihr bald alle wieder fit seid. Wie ich bei Luisa las "schwächelt" ihr ein wenig.
Herzlichst
Oona
die gestern im Zug die blöden metallenen Kofferablage über dem Sitz nicht wahrgenommen hat. Voll gegen gedängelt. Ich weiß schon, warum ich mir sonst nie "oben" im Zug ´nen Platz suche...
Oh da hat dich dein gwunderiger Schutzengel wohl kurz überholt und war unaufmerksam!
ReplyDeleteChipkarten sind zum Glück nicht sensibel! Wäre echt schade gewesen um die tollen Bilder!!
Ich hoffe, dass du das Horn unterdessen wieder abgeben konntest und dass du wieder voll in Form bist!
Herzlich brigitte
gerettete fotos sind die besten...
ReplyDeletehoffe es geht dem kopf wieder gut! :))
na, das mit der kamera tut mir sehr leid, ABER ich bin auch ein bissl froh, dass es andern auch so geht ich hab meine heuer am ersten tag auf la gomera im meer versenkt !!! und mußte dann mit dem handy meiner tochter fotografieren, besser als nix, aber trotzdem ärgerlich !!!
ReplyDeletehoff, es hat nicht alles vermiest !
lg aus der großstadt
Ausch, glad you're okay after nearly knocking yourself out - and that you managed to salvage your photos - hope you are okay, and the journey (nearly wrote 'trip'!) was really worth it from looking at what you did and saw. Lovely!!! xxx
ReplyDeleteAu weh, für Kopf und Kamera! Ansonsten klingt das aber sehr fein und die geretteten Fotos sind wunderschön und traumhaft. Hoffentlich geht es dir wieder gut und die Beule hat sich verabschiedet!
ReplyDeleteDas war wohl mehr als abenteuerlich!
ReplyDeleteWie nah doch Glück und Unglück beieinander liegen!!
Danke für den herrlichen Bericht und die vor dem Unfall festgehaltenen Bilder. Sie sind schön und eindrücklich.
Dir alles Gute und liebe Grüsse,
Brigitte
...wilde ecken...;-) sogar das geschirr hat sie. apropo kopf: die vogelgöttin (vogelkopf der statue)ist schon ein reise wert. (wie ist ihr körper?)
ReplyDeletegruß
torfstecherin
Meinst du diese Skulptur von Max Ernst? Ungefähr 2m groß.
ReplyDeleteNa da hast Du ja Glück im Unglück gehabt - so was hätte auch mir passieren können.
ReplyDeleteWunderschöne Eindrücke hast Du aus dem Norden mitgebracht.
HG sendet Dir
Birgit