Die Schönheit der Rübe


Ich probiere immer gern alles aus, was mir in der Welt des Kochens begegnet. Heute finde ich mich im Land der Speiserüben. In Italien gibt es "cime di rapa", ein grünes Kohlgemüse. In England aß ich purple sprouting broccoli, jetzt sind dort Kalettes angesagt. Ein wahrer Foodiekindergarten, mit poké, Einhornkuchen... Obwohl.. diese matcha millefeuille...katchapouri... Aber zurück zur Rübe.

Als mir klar wurde, dass cime di rapa eigentlich nichts anderes ist als das Rübengrün (ein Wort, das meine für Wortschönheit anfällige Schwester sofort bezaubert hat), erinnerte ich mich plötzlich daran, dass im Kohlrabigemüse meiner Oma immer was dunkelgrünes drin war - nämlich das Kohlrabigrün (cavolo rapa), das ja im Supermarkt oft schon entfernt ist. Das Grün! so voller Mineralstoffe und Vitamin C!
Sofort ging ich heute zum Gemüsehändler meines Vertrauens und kaufte Mairübchen.
Geschmort in ganz wenig Wasser, mit dem Mairübchengrün in Butter geschwenkt sind sie köstlich.
Dazu machte ich Fleischpflanzerl und Kartoffelsalat, angemacht mit Radieschen, dem Rübenkochwasser und hausgemachter Mayo: ein Fest!
 In cooking, I often pick up on trendy foods and try them at home. Recently, the Guardian had an article about hipster foods. with kalettes the latest superfood for the culinary kindergarten. Kale and other trendy greens like purple sprouting broccoli or cime di rapa have been on my menu before. But it suddenly occurred to me that cime di rapa are simply turnip leaves.
 I remembered how my grandmother used to cook kohlrabi that always had dark green strips in it: the leaves, which are often discarded, and so full of vitamin C and minerals. Off I went and got some young turnips, with their leaves.
You only need to stew them in a little water and tossed in butter, sea salt and a touch of baharat or nutmeg they taste so good! I served them with a nice meatball and potato salad. I used the cooking water from the turnips to wet the potato salad and added radishes and home-made mayo.

Na gut; nach so viel Gemüse noch was Süßes: hier meine Mousse au chocolat mit filetierter Blutorange
***
And after all that green stuff, here's a bit of chocolate mousse with blood orange filets

Comments

  1. sehr lecker...ein Frühlingsteller !liebe Grüße aus dem Allgäu, Emma

    ReplyDelete
    Replies
    1. Hallo Emma! Immer schön, aus dem Allgäu gegrüßt zu werden.

      Delete
  2. Dein Frühlingsteller sieht sehr verlockend aus und mit dem Nachtisch dazu wird's ein Fest!

    Leider kann ich mir nicht merken, welche Rüben- oder Krautblätter von welcher Pflanze stammen. Aber es scheint verschiedene zu geben, und sie schmecken auch alle unterschiedlich. Gerade, was als Cima de rapa verkauft wird, ist sehr kräftig im Geschmack. Dagegen die Rübstielchen, die bei uns, im Rheinland, gegessen werden, sind superzart.

    ReplyDelete
    Replies
    1. Stimmt, geschmacklich sind sie zurückhaltend. Aber zu schade zum Kompostieren allemal.

      Delete
  3. zauberhafte "Rübenzahlen"
    gruß von tara

    ReplyDelete
  4. Und dieser post macht mir gerade Hunger :) Sieht alles sehr verführerisch aus! Mit Mairübchen habe ich auch schon gekocht. Sollte ich wieder einmal machen. Danke für die Inspiration!

    ReplyDelete
    Replies
    1. Ich hab sie auch gerade so richtig entdeckt, die kochen auch so schnell.

      Delete
  5. Total schön und bestimmt oberlecker.... aber die Portionen sind mir eindeutig zu klein!
    Bisou Brigitte

    ReplyDelete
    Replies
    1. Haha - das war Kunst! Keine Sorge, die Esswirklichkeit sah üppiger aus!

      Delete
  6. Cime di rapa schmeckt köstlich, am besten mit den kleinen Orecchiette. Leider bekomme ich es nur beim Spina und der ist nicht umme Ecke.
    Unsere sri lankischen Nachbarn bereiten aus Kohlrabiblättern "Mellum" zu. Die Händler sind froh, das "Gestrüpp" loszuwerden (die denken natürlich an Hasenfutter) und zu einem Menü gehört es als eine der vielen würzigen Beilagen.
    Mairübchen sind tatsächlich sehr fein.

    ReplyDelete
    Replies
    1. Versuch's mal im Eataly! und um deine Srilankischen Nachbarn beneide ich dich sehr.

      Delete
  7. Schon der Post-Titel:
    Die Schönheit der Rübe.
    Wunderbar.
    Ich liebe Worte auch so sehr.
    Ich sah letztens in der Mediathek erneut den wunderbaren und viel zu früh verstorbenen Roger Willemsen mit Katrin Bauerfeind. Sie zitierte relativ am Anfang der Doku einen so gelungenen Satz von ihm.

    https://www.youtube.com/watch?v=saqKUPNchSY
    (sehr sehenswert, wenn man ihn mag)

    Auf meiner Bücherwunschliste steht mindestens eines seiner Bücher.

    Weil ich Worte und das Entstehen von inneren Bildern und Geschichten so mag, schreibe ich seit vielen Jahren meinen Blog. Die Rechtschreibfehler werden nicht weniger, aber das schmälert meine Freude nicht. *lach*

    Das Essen. Ilse. Mir läuft das Wasser ernuet im Munde zusammen.
    Danke dafür :-)
    Herzlichst
    Oona

    ReplyDelete
    Replies
    1. Ach das freut mich sehr, Oona! Leider war ich zu lange in England und hab Roger Willemsen gar nicht mitgekriegt.

      Delete
  8. Die Omas, die sind einfach die Besten!
    Und für Wortschönheiten bin ich sowieso anfällig ;-)

    ReplyDelete
  9. Mir ist gerade eingefallen, dass mich mein erster Freund “Rübchen“ genannt hat.Mei, das ist ja lange her... Jetzt bin ich schon eher eine alte Ruabn, hihi. Aber dafür fröhlicher als damals. In diesem Sinne: fröhliches Frühlingswochenende, Bettina

    ReplyDelete
    Replies
    1. Ich finde insgesamt auch, dass es einer "oidn ruabn" besser geht als dem Rübchen! Genießen wir die Sonne!

      Delete
  10. Überhaupt, Mairübchen! Ich wusste lange nicht, wie kochen, und wir haben sie nur roh genossen. Bis mir auf twitter jemand verraten hat (leider vergessen, wer es war), dass sie sich auch wunderbar nach dem in Butter Schwenken mit etwas Süßem (z B Ahorsirup) karamellisieren lassen.
    Danke für die Inspiration und das Mousse Rezept, das ich beinahe vergessen hätte.

    ReplyDelete

Post a Comment