Mei. Winter.

Ah - endlich - die Tage werden länger, und eigentlich waren ja die paar Tage Schnee mehr als genug... auch schön für ein paar Schneefotos... und dann - wham! Es schneit, schneit, schneit.
Jedes Jahr das Gleiche, im Februar fängt der blöde Winter erst so richtig an.
Da ich aber keine Pläne habe, in ein wärmeres Klima auszuwandern, muss ich einfach stark sein und Angoraunterwäsche kaufen, jetzt, in meinem Alter.



 It finally looks as if the days were getting longer. Those few days of snow we had in January were quite sufficient for my winter photographs on Instagram, thank you very much..
And then - surprise - it started snowing. And snowing.
As if it wasn't the same every year: just as you think it's all over, winter begins, in February.
I have no plans to emigrate to a warmer climate, so I grin and bear it. And keep warm. Not getting any younger.



Wenigstens in der Küche ist es bunt. Mit gedämpftem Mangold, Kartoffelplätzchen aus übriggebliebenem Kartoffelbrei und einem etwas zu lang pochierten Ei zauberte ich einen Rumfortklassiker.
Den Kartoffelbrei habe ich mit geriebenem Käse, einem großen Löffel Hartweizengrieß und Ras-el-hanout vermischt und in der Muffinform gebacken - wo sie dann verbissen festgeklebt sind und ich sie mit dem Holzlöffel rauslocken musste.
Besser wäre es gewesen, die Plätzchen einfach in der Pfanne zu braten.
Naja. Es war so ein Tag, wo alles klebt und Gläser zerbersten und der Küchenboden voller grüner Mangoldbrühe ist... Es wurde geflucht und nicht zerbrechliche Dinge wurden herumgeworfen. Aber die Küche ist jetzt blitzsauber.
...und morgen gibt's Plätzchen!

***
At least there is some colour in the kitchen. Some leftover mash was turned into potato cakes, mixed with a big spoonful of semolina and grated cheese. I baked them in a muffin tin - should have just fried them in the pan, because they stuck to the tin and I had to destroy them trying to prise them out.
Fuck. 
Just as I was ready to enjoy my colourful lunch, the jar I poured the cooking water from the chard in burst, and I had green cooking water all over the kitchen floor, in the cupboard and inside all the drawers. I screamed very quietly and threw kitchen utensils around the place. Afterwards, the kitchen was spotless and I ate my slightly cooled lunch, with an overpoached egg.
Some days are like that.
Now I am looking forward to my biscuits - more of that tomorrow.

 Neulich habe ich aus Blutorangen einen Lemon Curd, also hier Blutorangencurd, gerührt. Schmeckt sensationell aber sieht leider nicht sehr fotogen aus - ein bisschen wie Lachsersatz.
Das ist eher ein Rezept aus den Zeiten "als Food noch Essen hieß" (habe ich neulich auf Instagram gelesen) und zum Essen statt zum Fotografieren da war.
It's blood orange season, so I made a quick orange curd. It should look as fab as it tastes, but it refused to conform to Instagram standards.  Warms the cockles of my winter heart, though.

Comments

  1. Ach ja, Winter. Hier ist es auch noch sehr kalt und Schnee liegt auf den Bergen, ab und zu auch ums Haus herum. Vor ein paar Tagen dachten die Vögel und ich der Frühling kommt. Kein Wind, Sonnenschein, kühl aber nicht zu kalt, um Tee draußen zu trinken. Einen Tag später Schnee, Hagel, Eisglätte und jetzt Regen .... Ich will auch Frühling! Aber der bayerische Winter sieht wie immer fotogen aus. Ich hätte dich gerne gesehen Küchenutensilien herumwerfend. I know these moments when the air turns blue ...
    Viele Grüße aus dem unfrühlingshaften Schottland

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    1. Ja, Schottland ist auch nicht für seine sonnig-milden Winter bekannt. Aber ihr habt's ja so gemüütlich!

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  2. Die Kartoffelplätzchen gehören unbedingt in einer Muffinform gebacken, nur so kommen ihre knusperzarten Krusten zustande! Ich spüre sie förmlich in meinem Mund knisternd zergehen... :)
    Tipp: Einen Backpapuierstreifen unterlegen!

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    1. Wieso komme ich nicht selber auf so was Schlaues?? Danke.

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  3. Ach Ilse, du und der Winter.......das wird in diesem Leben nix mehr, oder ;) Wo du doch immer so hinreißende Schneefotos machst! Ein bisschen musst noch aushalten :)

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  4. Euch hat er ja ganz ordentlich erwischt, der Winter. Hier ist er nur zögerlich zugange.
    Geniess die Angora-Saison und sei herzlich gegrüsst von
    Brigitte

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  5. Liebe Hanne und Brigitte, ich habe mir schon eine kleine Fluchtstrategie ausgedacht...

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  6. Curd habe ich schon ewig nicht mehr gemacht, danke für die Erinnerung!
    Hab übrigens schon die ersten Schneeglöckchen gesehen...

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  7. "zum Essen statt zum Fotografieren da war", da musste ich lachen. Ja die Welt hat sich sehr verändert, vom maximal persönlich beschaulichen zum immer online zwar nur ein Katzensprung von ein paar Jahren, die unseren digital natives Kindeskindern völlig normal nur mehr zum Augen verdrehen veranlassen, wenn wir diesbezügliche kritische Kommentare abzugeben wagen, was eh selten vorkommt. Inzwischen sind ja auch unsere Blogs Omasachen, die Welt speilt sich in ein paar Sätzen oder Fotos ab und dann muss schon gut sein. Wir machten einmal mit Freundinnen Lemoncurd, vor Ostern, und verspeisten es mit viiiiel (ungesundem) Brot und Unmengen Prosecco gleich nachher. Wenn ich mit meinem Enkelkind zusammen bin, scheue ich mich mittlerweile davor, ständig Fotos zu machen, es soll privat bleiben, was privat ist. Andererseits freue ich mich über erfahrungsberichten samt Bildern von anderen, ist imemr wieder eine Gratwanderung also.
    Pochierte Eier gab es bei uns heute in die rote Linsensuppe (mit Mören und Tomatensuppe püriert), dauert eine Weile, bis die Eier für alle fertig waren, aber es schemckt halt einfach sehr gut!
    Die Sauerei zum wegputzen hatte ich auch, wenn Enkelkind selbst isst und dann alles mit klebrigen Fingern antatscht kommt Freude auf ;-))))))))))

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    1. Du hast so Recht, dass du dich beim Kind mit online-Berichten zurückhältst! Mir wird immer schlecht wenn ich sehe, wie Babies und Kleinkinder fotografiert werden ohne Rücksicht auf deren Privatsphäre, weil's halt auf Instagram ein paar likes oder Lacher bringt. Übrigens schmeiße ich immer mehrere Eier zum Pochieren in die Suppe, dann geht es schneller.

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