Gratitude - dankbar trotz allem

Leute, es ist Sommer. Die Balkontüren, die Fenster sind auf.

Ich wohne in einer kleinen Wohnanlage, neben einer mittelgroßen Anlage mit zwei sechsstöckigen Häusern, die in Grafing früher als „das Hochhaus“ bekannt waren. Beide werden von einer Hausmeisterfirma betreut. Super. Alles immer in Ordnung. 

Im Sommer nennen wir das den Hausmeisterterror. Man möchte nicht auf dem Balkon frühstücken.Sie mähen gefühlt jeden zweiten Tag die Rasen. Sie schnippeln mit schwerem Gerät am Gebüsch herum. (Eins der ersten Worte, die ich auf dem Land in Italien lernte, war "decespugliatrice", Heckenschneider.)

Sie blasen Laub, auch wenn keins da ist - jedes Blättchen wird gnadenlos gejagt bis es sich ergibt. Einmal wurde ein Mann gesehen, der kurz mit Rechen hantierte, ansonsten haben sie für alles irgendein motorisiertes Gerät. Hausmeister sind übrigens immer Männer. Immer. Ich sag ja nur.

Aber wer jetzt denkt, auf dem Land sei der akustische Frieden... jedes Haus hat einen Rasenmäher, und der kommt nicht nur am Samstag in Aktion. Dann die Traktoren, die vorbeidonnern, die Erntegeräte...

Ich denke dann aber an ein Lied von Loudon Wainwright's song "Pretty good day" (Text unten)

Was ich damit sagen will:  First world problems.

Und, wer ruhig leben will, muss in der Stadt bleiben. 


Zum Glück ist die Stadt nicht weit weg, und wir fahren trotz übervoller Züge (9€ ticket...) hin und wieder nach München, Leute sehen, Kultur und Kuchen tanken. 

 

Ab September werden dann die Züge wieder leerer, und die Hausmeister bleiben draußen.


It's summer, and windows and balcony doors are open. I live in a medium size block of flats, with a lot of green around it. Nice! But we have a team of overly keen caretakers who are around with heavy motorised caretaking instruments, what feels like every other day. Mowing the lawns to within a centimetre of their lives. Cutting shrubs into cute (horrible) shapes. Leaf blowing when there is just two teaves on the ground. With motorised tools, not a rake in sight. You get the picture. It's not a quiet life.

But neither was it quiet when I lived in the country. Tractors, lawnmowers in every garden, weekends with drunken parties, church bells at 5a.m....

What I am saying is - if you want a quiet life, stay in the city.


These are of course, first world problems. I quote Loudon Wainwright III

I slept through the night, I got through to the dawn
I flipped a switch and the light went on
I got out of bed and I put some clothes on
It's a pretty good day so far
 
I turned the tap, there was cold there was hot
I put on my coat to go to the shop
I stepped outside, and I didn't get shot
It's a pretty good day so far
 
I didn't hear any sirens or explosions
No murders coming in form those heavy guns
No UN tanks, I didn't see one
It's a pretty good day so far
 
No snipers in windows, taking a peak
No people panic, running scared through the streets
I didn't see any bodies without arms, legs, or feet
It's a pretty good day
 
There was plasma bandages and electricity
Food, wood, and water; and the air was smoke free
No camera crews from my TV
It was all such a strange sight to be home
Nobody was frightened, wounded, hungry, or cold
And the children seemed normal, they didn't look old
It's a pretty good day so far
 
I walked through a park, you would not believe it
There in the park, there were a few trees left
And on some branches, there were a few leaves
I slept through the night, got through to the dawn
I flipped the switch and the light went on
I wrote down my dream, I wrote this song
It's a pretty good day so far

Comments

  1. Pretty good life, trotz allem, würde ich da auch gerade sagen.
    Und die motorisierten Hausmeister: Hier FEGEN sie mit dem Laubbläser inzwischen die Gehwege.
    Das der Staub dann minutenlang in der Luft hängt und Radfahrerinnen mit Kontaktlinse vom Sattel zwingt, auch schon egal. Ich rege mich ja selten auf, aber diese Dinger gehören alle verboten. Ebenso Unkrautabbrenner und Privatpools (so ab 2000 l pro Füllung) für jeden Kleingarten.

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  2. Haha, mein Mann und ich haben uns jetzt köstlich amüsiert über deinen Satz, dass wer seine Ruhe haben will, in der Stadt bleiben müsse... Es stimmt!!!

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  3. In der Stadt ist es auch nicht besser, "mein" Hausmeister liebt es auch, auf dem Rasenmäher herumzudonnern, dann werden Hecken beschnitten mitten im Sommer, der Gehweg freigeblasen etc. Jetzt auf dem Land ist Heuernte, auch nicht gerade leise - aber insgesamt - a pretty good life

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  4. Mein Hausmeister ist leider vor ein paar Monaten gestorben. Alles hat er unter Anweisung seiner Frau gemacht und alles zusammen... den Innenhof mit dem Reisigbesen gekehrt, jeden Besenstrich gemeinsam geführt. Als ich kondoliert habe, ist Frau Hausmeisterin in Tränen ausgebrochen. Ich habe seinen Tod eigentlich geahnt und auch geheult. Neuerdings ist unser Treppenhaus samt schöner Mosaiken schmutzig. So ist es im Glockenbach...

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  5. Ich wohn in Mittelhessen am "Berg" und unser Garten ist umringt von andern Gärten. Lauter kleine Privathäuser. Natürlich wird da auch ab und an gemäht, aber vor allem genieße ich es, im Sommer von überall Gelächter, Gespräche, Musik, Kinderlachen und Geplätscher zu hören! Man sieht sich auch mal.am Gartenzaun, aber in der Regel hat jeder doch sehr viel Ruhe für sich ;) LG vom Vetzberg

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