Immer noch dieser Sommer
Der August ist mir dieses Jahr so ziemlich verloren gegangen. Mir wurde im Krankenhaus gesagt, "der Gesetzgeber" verbiete es mir, die nächsten vier Wochen Auto zu fahren. Aber nicht ganz verloren, denn meine Freundin M. hat mich in diesen letzten zwei Wochen fast jeden Tag mit zum Steinsee genommen, obwohl sie jeden Tag Stunden am Sterbebett ihrer 99-jährigen Mutter verbrachte. Seltsame zwei Wochen, auch im Freundeskreis mit einem plötzlichen, schockierenden Tod konfrontiert, ein Freund starb, der genauso alt ist wie ich.
Wieder wird mir bewusst, wie das Leben immer prekärer wird. Ich bin jetzt offiziell "herzkrank" - es war Vorhofflimmern, das zum Schlaganfall geführt hat - und muss jeden Tag eine Menge Tabletten schlucken. Immer war ich stolz darauf, dass ich pumperlgsund bin, und jetzt spinnt die Pumpe. Wie gesund ich lebe, und trotzdem jetzt immer dieses Risiko.
Und jetzt fühle ich mich unter Druck: meine Träume leben, jeder Tag ist wertvoll, jessas! Einer meiner Lieblings-Ausflüge wurde ja gerade zum Drama. Der Samerberg ist für micht erst mal verbrannte Erde... Sicher ist, dass ich irgenwann im Herbst wieder nach Portugal fliege - aber fliegen, Hilfe. Meine normale Ängstlichkeit dreht jetzt noch eine Tour drauf. Aber.
Definitiv eine längere Reise durch England möchte ich machen, London sowieso immer, Freunde auf der Isle of Wight besuchen, auch nach Schottland. Neapel sehen und sterben muss ich nicht, aber auch mal wieder nach Italien...Ja, träumen und leben. Jetzt erst mal wieder Yoga und Pizza.
This August has pretty much passed me by, full of health worries. I was officially not allowed to drive for a month after the stroke. Luckily there was a good friend who picked me up to go swimming nearly every day - despite having to spend hours every day with her very old, fading mother, who is unlikely to last until her 100th birthday this autumn... And an old friend died, unexpectedly, he was exactly my age...
How precarious life is. I have been told I have a mild heart condition that has led to the stroke. Now I am taking umpteen tablets every day. So proud of my healthy lifestyle, and yet. Now I keep hearing "you must enjoy every day, live your life to the full". Yeah, right.
But, I am living the life I like,and now I feel under pressure to live more fully. There are things I want to do, okay, but hopefully I will just do them anyway, like, go to Portugal in the autumn.
One thing I really would like to do and can't quite get together is spend more time in England. Rent a car, drive along the East coast up to Scotland. Go back to the Isle of Wight. Italy, yes, it's been a while. Etc. Yes, let's dream and live the life. And go back to Yoga and Pizza.
So was haut einen rein - klar! Erhol' Dich erst mal gut und mach' bitte eine Zeitlang etwas langsamer. Ein Freund hatte jahrzehntelang Vorhofflimmern und ist damit dann doch sehr alt geworden. Irgendwann hat er sich damit arrangiert und die Angst ging weg.
ReplyDeleteAlles Gute für Dich! 🍀
Danke für deine ermutigenden Worte!🥰
ReplyDeletegerade habe ich ein neues mantra erfunden. wenn die angst wegen irgendwelchen altersbresten aufsteigt, sage ich: ich bin gesund. das wirkt. wir sind alt. und vieles findet im kopf statt.
ReplyDeletealles liebe für dich!
Da hast du so recht! Ich bin auch gesund!
DeleteOh liebe Ilse, ich denke, Du achtest weiter gut auf Dich!
ReplyDeleteUnd ich wünsche Dir Deine Zeit mit St. Pancras Station, London, Portugal, dem Steinsee (tolle Freundin!) …
Liebe Grüße
Petra
Ich werde berichten!!
DeleteAch Ilse.....meine "anders" arbeitende Ärztin sagt immer: Erstmal die Diagnose von den Ärzten löschen! Jetzt ist doch wieder alles gut. Laß dich nicht verrückt machen und lebe dein Leben! DU BIST GESUND 🙂 Genau! Dein erstes Foto ist übrigens wunderschön 😍
ReplyDeleteGanz so locker bin ich nicht… in erster Linie Angsthase…
DeleteMoin Ilse,
ReplyDeletemeine bisherigen Diagnosen in den 55 Lebensjahren rauschten manchmal so unverblümt in mein Leben bzw. in meinen Geist, dass ich manchmal etwas brauchte bis ich damit umgehen konnte. Ich zähl das hier nicht auf. Da könnte einer blümerant werden. ;-)
Irgendwann - in ein paar Wochen oder Monaten - ist das Leben wieder voll ausgefüllt mit anderem als "Krankheit" und die Gedanken gehen wieder frei auf Reisen.
Sinngemäß hat Luisa in einem Bücher geschrieben, dass das Wort "Krebs" eine gegen eine Wand laufen lässt. Das Wort ist auswechselbar bei schweren, lebensbeeinflussenden Erkrankungen.
Die zurzeit aktivere Angst kann ich gut nachvollziehen. So ein Schiet.
Ich wünsche Dir von Herzen, liebe Ilse, Deine Leichtigkeit im Leben zurück, mit der Du z.B. in diesem Sommer zum Yoga-Wochenende warst mit Deinen Freundinnen und Luisa.
Liebe Grüße aus dem sehr warmen, aber glücklicherweise schon nach herbstanmutenden Bremen
Jutta
Und du, liebe Jutta, genieße den menschenfreundlichen Herbst!
DeleteJa, träumen und leben, wie du schreibst, du weißt es eh!!
ReplyDeleteUnd immer positiv denken, das ist das allerwichtigste und man kann es lernen. Ich weiß, wovon ich spreche nach meiner K.Erkrankung vor einigen Jahren.
Wie sagt man in Wien so schön... keep calm and eat a Schnitzel. Es kann ja auch ein mageres Puten- oder Gemüseschnitzel sein ;-)))
Der erste Teil ist der wichtigste: Keep calm. Dann das Schnitzel.
DeleteIrgendwo geht es ja auch um die sehr sichtbar gewordene eigene Verletzlichkeit / Verletzbarkeit, die ich gerne, wie vermutlich sehr viele Menschen verdränge. Anders als viele meiner Bekannten, die vieles von der Schulmedizin (da kann man auch wirklich viel Kritik üben !) pauschal ablehnen, versuche ich Schulmedizin, Naturheilkunde und diese schwer in einem Wort zusammenzufassende Haltung (die, die hinter der Idee steckt, die Diagnose der Ärzte erst einmal zu löschen; oder der Umstand, dass das Wort Krebs einen vor die Wand laufen lässt) geschickt zu kombinieren. Manchmal rede ich Elementen meines Körpers gut zu :) oder stelle mir Heilungsprozesse vor. Gerade denke ich auch, die Angst, die Aufregung, könnte auch eine Möglichkeit sein, Energie zu haben, sich einer neuen Situation zu stellen; unbekannterweise alles Gute, K. Kronauge
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