Apfelkuchen und All Yesterday's Parties

Was ist eine Szene-Rentnerparty, wollen einige wissen. 
Szene=Leute mit denen man in der Jugend aktiv die Welt veränderte. Man trug Lederjacken, lange Haare, und alle waren irgendwie so schön. 
Rentner=man hat sich lange nicht mehr gesehen, die Haare sind weiß, kaum noch Lederjacken, ein paar Unermüdliche tragen Schlabberwollmützen und tanzen.
Party=ach ja, da war doch mal was. Jetzt gibt es ein Mitbringbuffet, das qualitativ weit über Nudelsalat hinausgeht. Die Musik, das Rumstehen und Reden. 
Um 11 denkt man, darf ich jetzt heimgehen?
Die wilden Zeiten sind vorbei.
Und endlich darf ich wieder backen. Nicht zum ersten Mal bedanke ich mich bei der hochbegabten Küchenschabe. Diesmal für dieses Rezept, das mich auf den rechten Weg zurückgeführt hat, den Weg des Apfelkuchens. Vergessen sind all die unausgegorene Ideen, die mich auf einen kuchenlosen Irrweg führten, der im Grunde nichts brachte als mehr käsehaltige Imbisse und eine irrwitzige Steigerung meines Walnusskonsums. Ich bin eben nicht für Entsagung geschaffen. Und ich habe so viele schöne rote Äpfel!
 Ich hielt mich ziemlich genau ans Rezept, trotzdem wurde das Eiweiß nicht ganz steif und lief über den Kuchen, anstatt sich in ordentlichen Spritzquadraten drauf zu legen. So ist das bei mir immer, Anarchie. Möglicher Grund: drei meiner vier Eiweiße waren eingefroren und wieder aufgetaut, und haben vielleicht ein bisschen Stehkraft verloren? 
 So habe ich eben eine Baiserhaube. Und schmecken....tat es himmlisch.
Zum Kuchen gab es statt Schlagrahm diesmal Apfelmus; das schönste Apfelmus das ich je gemacht habe, rosa, zuckersüß ganz ohne irgendwelche Zutaten. Einfach mit Kernhaus und Schale geviertelt, etwas Wasser dazu und weichgekocht. Die Äpfel durch ein feines Sieb zu streichen, ist so anstrengend, dass man mindestens zwei Stücke Kuchen verdient hat.
Today, I lost my bottle, dropped the no-cake rule and returned, finally, to making apple cake. It is not possible to reduce your cake intake while continuing to read food blogs. And my waistline wasn't that bad, anyway.
I found this divine exercise in alchemy in an Austrian blog; I stuck to the recipe faithfully but the egg-white just wouldn't go quite stiff (no carry-on style jokes here, please): possibly because I used three frozen ones and one fresh. 
But hey, I made an apple meringue cake instead of a meringue Autobahn, so what.
The base is a classic 3:2:1 shortcrust:
180g flour
120g butter
60g sugar
plus one egg yolk, it makes a beautiful smooth dough and a damn fine base.
Put it in the fridge while you peel and half the apples.
Then roll it out, arrange the apples on it, pipe the egg whites (4 plus 140g icing sugar whisked to within an inch of their lives) over the apples.
I baked it for 40 minutes at 160°C with the fan, without fan do it at 180°.
And instead of horribly fattening whipped cream, I served it with apple sauce, home-made, tangy-sweet and pink!
How is that possible, I hear you ask?
The apples are red, all I did was quarter them, throw them complete with cores and skin into a big saucepan, added a smidgeon of water - nothing else!! and cooked them until soft. Then I pushed them through a fine mesh sieve. That's enough exercise to justify at least two large pieces.

Comments

  1. fabulous recipe....thankyou!...I'll have a go this week as I have some apples waiting in the fridge...

    ReplyDelete
  2. Das Schneehauberl sieht ja total knusprig aus bei dir - ich wollte, das wär es bei mir auch gewesen. Bei mir war es für ungefähr zehn Minuten nach dem Backen knusprig (das lauwarme Stück für die Köchin), dann wurde es letschert - aber ich steht sowieso auf Kriegsfuß mit Schneehauben, die werden mal knusprig, mal nicht und ich weiß nie, wieso.

    ReplyDelete
  3. Guten Morgen liebe Ilse
    habe gerade ein feines Briot in die Küchenhexe geschoben.... aber deinen Kuchen würde ich im Moment echt vorziehen.... Ich glaube dieser Tag steht unter einem kulinarischen Stern!!
    bbbbbBrigitte

    ReplyDelete
  4. Das ist ja mal wieder eine typische Ilse-Erklärung - köstlich! Und Dein Apfelkuchen mit Baiserhaube sieht genauso köstlich aus. Nicht zu vergessen das Mädchen-Apfelmus :)

    ReplyDelete
  5. Ich kann dir nur beipflichten - die Küchenschabe ist unschlagbar! Obwohl dein Kuchen auch ohne Muster sehr lecker ausschaut -ja und dein tolles Apfelmus wär mir lieber als Sahne und sieht auch sehr nachahmenswert aus! Waren das so knall-rote Äpfel?
    Schönen Gruß,
    Doris

    ReplyDelete
  6. für's nächste rentnertreffen hätte ich ein rezept für den klassiker der nudelsalate anzubieten, bei dem selbige nicht matschig werden.
    den macht eine seit jahren für unsere cafeteria am katzenflohmarkt, absolut köstlich und ganz nostalgisch.
    stehvermögen ist mit den lederjacken leider abhanden gekommen, um die uhrzeit liege ich lieber daheim am sofa.

    ReplyDelete
  7. This looks so delicious, don't think I've ever seen an applecake like this.

    Hope you'll drop by, I just gave my blog a total makeover,
    www.jannakamphof.blogspot.com

    ReplyDelete
  8. da meine kids zahnspangenbedingt gerade auf "breikost" sind, brauchts viel weiches...da kommt mir dein rezept als erweiterung der apfelvariationen gerade recht. sieht sehr lecker aus.
    beim apfelmus ziehe ich die "stabmixvariante" dem durchsieben vor, ist nicht so anstrengend...und die letzten 2 stücke ess ich trotzdem;-)

    ReplyDelete
  9. boah, der sieht ja lecker aus, ich will auch!!!

    ReplyDelete
  10. Ach das schaut gut aus! Davon haett ich jetzt gern ein stueck, mhmmmmmm!
    (deine muerbteig version muss ich einmal probieren, klingt super)

    ReplyDelete

Post a Comment