Willkommenskultur

In Berlin gewinnt der Film "Fuocoammare" über das Flüchtlingsdrama den goldenen Bären.
In Clausnitz schreien Deutsche "wir sind das Volk" und lehren geflüchteten, traumatisierten Kindern das Fürchten. (Warum werden die Armen ausgerechnet nach Sachsen geschickt?)
England bereitet sich auf den Austritt aus der EU vor.
Österreich will Zäune bauen.
Meine Schwester sagt, das ist Uranus in Widder. 
Ich hoffe, der Uranus macht sich bald vom Acker.

Comments

  1. Die da schreien sind aber nicht das ganze Folk. Das scheinen sie zu vergessen.

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  2. Liebe Ilse, der Uranus looft leider nich so schnelle.
    Aber toll war doch, dass der Regisseur vom Preisträgerfilm und vor allem auch der Chinesische Regisseur deutlich gemacht haben, wie toll sie hier in Berlin und Deutschland die Initiativen FÜR FLIEHENDE finden. In Taiwan kommen aucah Fliehende an und werden gar nicht aufgenommen und er hofft so sehr, dass sie als Bürger dort mehr unsere Politik gestalten können. Das sind die Stimmen von AUSSEN, die auch hören und sehen.BEI UNS HIER LAUFEN WENIGSTENS AUSEINANDERSETZUNGEN meinte er ...Ich will nichts beschönigen...aber das war mir mal ein Aufatmen...und Durchatmen und jetzt wieder aufrecht weitermachen...der Film ist übrigens erschreckend und toll und auch sehr direkt...viel Grüße aus Berlin

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    1. Es ist ja auch tatsächlich so wie Elsbeth schreibt - diese schrecklich unfreundlichen Menschen sind eben NICHT das Volk.

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  3. Ich glaube, dass die Leute in Sachsen es einfach nur offen und krass zeigen, dass sie die Asylanten ablehnen. Für Südhessen kann ich aus eigener Erfahrung sprechen und ich glaube, anderswo ist es nicht anders: Die Ablehnung ist dort genauso stark da, aber sie wird nicht in dieser extremen Form kundgetan. Hier mal ein Satz dazu oder das allgemeine "Wo wird uns das hinführen?" oder "Wie das wohl unser Land verändert"...Die Leute hier geben sich nur einfach mit der Situation zufrieden, aber viele lassen immer wieder durchsickern, dass sie diese Leute eigentlich nicht hierhaben wollen. Ich weiß nicht, ob es überall gleich ist deutschlandweit, aber die AfD wird nicht nur in Sachsen ordentlich Stimmen erhalten, da bin ich mir sicher. Insofern, ja, man muss sie vielleicht nicht ausgerechnet nach Sachsen bringen, die Flüchtlinge, wenn man weiß, dass die Ablehnung dort so offen gezeigt wird, aber wenn man sie woanders hinbringt, ist das wohl nicht viel anders, nur, dass die Ablehnung dort nicht herausgeschrien wird. Ist es schöner, wenn einen alle mustern, wenn man einkaufen geht und alle tuscheln oder die Handtasche auf die andere Seite machen, wenn man hinter jemandem an der Kasse steht?
    Die Zeiten der LaOla- Wellen am Bahnhof sind vorbei. Den Leuten wird es zuviel und das wird auch die derzeit Ruhigen nicht ewig auf ihren Stühlen halten. Und wenn die AfD den Leuten überall eine Plattform bietet und in den Parlamenten sitzt und vermittelt, dass es völlig normal ist, gegen Ausländer zu sein, dann wird das, was in Sachsen passiert ist, überall passieren. Ich bin kein Hellseher, aber so sehe ich es kommen. Wenn man dann sieht, was die AfD noch so will, dann wird es keiner gewollt haben, aber dann sitzen sie erstmal über Jahre am Drücker.
    Ich denke, es war falsch, den Menschen in Deutschland zu signalisieren, dass wir ohne Begrenzung Flüchtlinge aufnehmen können. Ob es begründet ist oder nicht, viele fühlen sich überrannt. Hätte man gezeigt, dass man geordnet und mit klarem System an die Aufgabe herangeht, wäre das Vertrauen vielleicht doch gerade bei denen, die eigentlich nicht rechtsgerichtet denken, wohl erhalten geblieben. Da ist leider viel kaputtgegangen.

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    1. ich finde einfach, dass Hass die falsche Ausdrucksweise ist. "Diese Leute" sind jetzt mal da - sie wären sicher lieber zuhause, wenn sie nicht von Bomben zugehagelt würden. Was ist denn falsch dran, erst mal freundlich abzuwarten? Noch ist die Chance da, und wir können sehr wohl gegen solche Auswüchse wie die AfD kämpfen.

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  4. Ja, natürlich ist das die falsche Ausdrucksweise und sie bringt rein gar nichts. Ich wollte auch nicht sagen, dass es falsch ist, erst mal freundlich abzuwarten, sondern deutlich machen, dass die Leute anderswo als in Sachsen oft genauso ablehnend sind und nicht MEHR freundlich abwarten. Mit dem Unterschied, dass sie das mit dem Ablehnen nicht so offen tun, wie im aktuellen Fall in Sachsen! Anlass für meinen Kommentar dazu war, dass Du schriebst, warum die Armen ausgerechnet nach Sachsen geschickt würden. Da dachte ich gleich "Es ist egal, wohin die geschickt werden, die Ablehnung ist bundesweit da, nur wird sie anderswo nicht so ausgelebt". Das ist mein Eindruck und ich finde das auch traurig. Und viele Leute warteten ja freundlich ab seit einiger Zeit, aber dann hat sich die Zahl der Flüchtlinge während der freundlichen Wartezeit ziemlich verändert, die gesetzlichen Krankenkassen schlagen offen Alarm, Köln hat vielen Angst gemacht, die Gerüchteküche, die überall brodelt (Gott sei Dank gibt es jetzt die Hoax- Map!!!!)...Ich glaube, das sorgt alles einfach auch bei vielen anderen zum Umdenken.
    Wir können alle gegen die AfD kämpfen wie wir wollen, indem wir anders wählen und im direkten Gespräch sagen, was wir von denen halten, aber das wird trotzdem nicht verhindern, dass sie von anderen gewählt werden, die sich denken "Mal sehen, was die so können". Wie viele Nichtwähler gibt es, weil sie denken "Die machen ja eh nix" und dann kommt da eine Partei mit krassen Aussagen daher. Einige sehen in dieser Partei eben die einzige, nicht so offensichtlich rechte Partei wie NPD und Republikaner, die durchblickt und sieht, wo die Probleme mit den Flüchtlingen und in anderen Lebensbereichen liegen.
    Wenn ich morgens auf dem Weg zur Arbeit am AfD- Schild mit der Frage "Fühlen Sie sich sicher?" vorbeifahre, antworte ich innerlich immer "Nein, ich habe Angst vor Frauke Petry" :)

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    1. Es stimmt nicht, dass die Ablehnung bundesweit ist. Bei uns in Grafing ist die Stimmung durchaus freundlich, und man hört das Gleiche von vielen anderen Orten. Das mit der Hoax-Map ist ja interessant! Und die AfD wird ihre 10-15% kriegen, bis die Leute gemerkt haben, dass ihnen niemand im Schlaf die Kehle durchgeschnitten hat. Das mit "Fühlen Sie sich sicher" ist lustig...
      Die haben aber auch einen Nerv, das die Deutschen (!!!) zu fragen. "diese Leute" kommen aus Ländern, wo Bomben fallen...

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  5. Das habe ich mich auch gefragt....warum nach Sachsen in diese trostlose Gegend! Wo vorauszusehen war, daß es Probleme geben wird. Ganz schlimm. Ich bin auch für freundliches Abwarten und Helfen wo es geht.

    Mein Wunsch wäre, daß sich jeder einmal in die Lage der Flüchtlinge einfühlen könnte. Dadurch sähe Vieles anders aus....

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    1. dabei gab's in DE nach dem Krieg eine Million Vertriebene, die und deren Familien sich bestimmt einfühlen könnten...

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  6. ein guter post!! ich hoffe auch, dass uranus schleunigst verschwindet! erfreulicherweise gibt es aber sogar in clausnitz und umgebung helfer, die sich um die flüchtlinge kümmern!! nichtsdestotrotz sollte man sie nicht in solche gegenden schicken, denn dort wird eine integration wohl kaum möglich sein. ghislana hat aber hier mal über einen anderen ort, nämlich golzow, berichtet, wo es ganz anders läuft: http://jahreszeitenbriefe.blogspot.de/2016/02/montags-mandala-77.html
    liebe grüße von mano

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