Heiß und kalt

Die ganze Zeit habe ich auf die nächste Hitzewelle gewartet, damit ich endlich die kalten ukrainische Suppen, Okroschka und Chlodnik, ausprobieren kann. Aber stattdessen kochte ich eine wärmende Suppe für den saukalten Sommer. 
Ich habe übrigens noch nie verstanden, wieso man für Suppen ein Rezept braucht. Ideen ja, aber Mengenangaben? Man nimmt was an Gemüse da ist - in diesem Fall Karotte, Petersilienwurzel, Kartoffel und Süßkartoffel. Natürlich Wasser; dazu ein paar Teelöffel Gemüsebrühe oder Miso, eine Handvoll rote Linsen oder Graupen, Salz, Gewürz deiner Wahl, Petersilie und Schnittlauch, zum Schluss ein Schuss Sahne oder Kokosmilch. Da kann doch nichts schiefgehen, es ist immer gut. 
 
 Okroshka ist eine Suppe aus Kartoffeln, Radieschen, und Wurst, z.B.  Lyoner. 
Die rosa Suppe auf dem Bild unten ist Chlodnik, eine kalte Borscht-Suppe, bestehend aus rote Bete (gekocht und geraspelt) und GurkeButtermilch, Skyr oder Kefir, verdünnt mit Mineralwasser. Dazu Sauerrahm, Radieschen in Scheiben, Knoblauch (wer mag). Schnittlauch als Deko, und ohne Dill geht in der russisch/ukrainisch/baltischen Küche gar nichts). Zum Schluss verfeinern mit Zitronensaft und einer Prise Zucker, Pfeffer,
 Servieren mit hartgekochten Eiern. Dazu Vollkornbrot oder Pellkartoffeln.
 
Das Bild stammt von Felicity Spector, einer Journalistin die unerschrocken während des Kriegs in der Ukraine Bäckereien mit Spendengeldern unterstützt und darüber ein Buch geschrieben ha.
 
  This beautiful pink soup is one of the Baltic/Russian/ Ukrainian summer soups, Chlodnik, basically a cold borsh made with buttermilk or kefir (Olia Hercules talks about kvas, the fermented drink of those countries, in her book, Summer Kitchens). The soup is then finished with sliced radishes, chives, dill and halves of boiled eggs.
 I lifted the picture from Felicity Spector's Instagram account, where the journalist documented her travels in war-torn Ukraine, supporting and visiting bakeries. Now she has written a book about it.
 
Während der kalten Zeit habe ich ein paarmal Spätzle gemacht, die süddeutsche Pastavariante. Bei uns in Bayern heißen sie ja Schbozn, das klingt so gmiatlich. Ich mache sie gerne, mit oder ohne Spatzenhobel. Ein Ei auf 100g Mehl (am besten Spätzle- oder Pastamehl), mit etwas Wasser anrühren, bis der Teig dickflüssig ist. Etwas ruhen lassen. 
Jetzt, wenn kein Hobel da ist, auf ein großes Brett schütten und mit einem Messer die Spätzle schaben wie die Schwaben, d.h. über den Brettrand ins köchelnde Wasser schieben. So einfach ist das. Dann kurz im Sieb kalt abschrecken. Und - ganz wichtig - unbedingt die Geräte kalt abwaschen! Mit heißem Wasser wird der Teig sofort fest und geht nimmer weg.  
 I noticed in the cooking branch of social media, that Spätzle - our southern German contribution to the world of pasta - have made an appearance in British kitchens, notably Ottolenghi.
I love them, easy to make and to be eaten with roulades or goulash, or with veggie and lentil dishes, or stuffed cabbage rolls. I have posted them a few times, here and here.
Jetzt ist es endlich so weit. Luisa ist aus Portugal auf Krücken angekommen, es ist heiß und wir schwimmen. Wasser heilt alles. Drinnen und draußen.
***
Swimming, at last. It's been too long. Came back from London, had a cold, then we had a cold wave - considered putting the heating on.
Now my sister is here from Portugal, on crutches, because some maniac motorbiker grazed and felled her. But we are swimming, and water cures everything, inside and out.

Comments