Lasagne, fleischlos

Gestern besuchten wir Freunde in einem wunderschönen, parkartigen, fast englischen Garten mit Teich, Luisa hüpfte schon ganz munter mit Krücken über Stock und Stein, wir assen Karotten, Tomaten Marke Eigenbau und Herrmannsdorfer Leberkäse, tranken ein Dunkles (M. und ich)  und Tee (Luisa und L.). Meine Kamera konnte sich kaum beherrschen



Während ich blogge läuft neben mir Jane Eyre durch lange Korridore und Mrs. Rochester stöhnt und klopft an die Wand: Ich multi-taske gerade, während "Jane Eyre" im Fernsehen auf Arte läuft, sitze ich am Laptop. Es gibt nämlich neue Essgeschichten; derzeit schüttle ich wieder ein malerisches Tellerchen nach dem anderen aus dem Ärmel. Vielleicht liegt es am Herbst.
 Lieber Besuch aus München brachte mir wunderschönen Mangold, vom Bauernmarkt. Da schau her! Dazu geht mir seit Wochen der Gedanke an Pastateig aus meinem neuem Mehl durch den Kopf, und die beiden fügten sich zusammen zu einer superdelikaten Mangoldlasagne. Die Teigplatten rollte ich per Hand aus, eine schweißtreibende Geduldsprobe, und sie wurden ein bisschen "malfatti" - aber in der Lasagne kommt's ja auf die Form nicht an.
Die Mangoldstiele muss man etliche Minuten vor den Blättern in kochendem Salzwasser garen, dann die Blätter kurz dazulegen und blanchieren. Das Kochwasser kann man später für eine Suppe nehmen.
Die Käsesauce mach ich mit einer Béchamelsauce aus etwa 30g Butter, 30g Mehl und so viel Milch dass die Sóße dickflüssig wird. Rühren, rühren. Etwas Muskatnuss hineinreiben, zum Schluss eine halbe Packung Feta reinkrümeln. 
Wenn alle drei Teile fertig sind, in einer geölten Ofenform die Lasagneplatten auslegen, Mangold drauf, Käsesauce drübergießen. Darauf noch eine Lage Nudelplatten, nochmal Käsesauce und Parmesan drauf reiben.
  Oh nein! Jetzt quält Mr Rochester Jane, indem er sie zu seiner arroganten Gesellschaft bittet! "Kommen Sie zu uns in den Zeichenraum!" Hä? Zeichenraum? Ich glaub's nicht - er meint natürlich "drawing room", also den Salon, nicht ein Klassenzimmer. Da sitzt sie, die arme Jane, unter Snobs. Im Zeichenraum.

Today my hobbling sister and I visited friends who are holidaying in a house with gorgeous park-like grounds, almost like an English country garden. My camera could barely contain itself, trying not to invade private spaces. We had lunch with delicious dark beer and I wandered through "the grounds", a little fantasy about what it would feel like to be rich.
Our dinner had been planned for a couple of days, since I was given a huge bunch of beautifully coloured chard. I also wanted to try out my new, "proper" pasta flour, and the natural outcome was a chard and cheese lasagne. With chard, you first boil the stalks in salted water and then throw in the leaves at the end for a couple of minutes. Chop and save.
Then make the cheese sauce: a simple classic white sauce with feta melted into it. Stir 30g flour into 30g butter on a low heat, then mix in about 400ml milk, or enough to make a thick sauce. Finally, crumble 150g feta cheese into the sauce.
I rolled the pasta sheets out by hand, following the classic recipe of one egg to every 100g flour plus some salt and warm water to make the dough supple. I used 150g flour for the whole lasagne and put one egg and a yolk in, perfect. Rolling out the dough is a zen activity, it's no good trying to do it in a rush. Clearly, the pasta sheets were anything but rectangles, but who cares once they are smothered with cheese sauce.
I only used two layers of pasta with the chard topped with cheese sauce in between, but of course you can pile them up as high as you like. Cheese sauce on top and some grated parmesan, bake til it's brown and eat with a salad of your choice. Sooo goooood.

Comments

  1. Was für ein toller Garten und so schöne Bilder zur Untermalung.
    Was würde Jane dazu sagen? :O)

    Wieder eine tolle Kochidee und ich mag deine Bilder sehr. Die sind so lebendig.

    Beste Grüße aus dem Norden sendet Dir Oona

    die zum Glück gleich Kartoffelpü mit Speck und Spiegeleiern ißt.

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  2. Das ist eine tolle Idee. Mangold liebe ich und im Moment ist er wirklich gut zu haben. Werde ich gleich nächste Woche auf den Plan setzen. Alles Liebe Karin

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  3. Und was seh' ich in dem wunderschönen Garten: Niemand nimmt die reifen Holler-Beerl (= Holunderbeeren) vom Baum!!! - Ach, was gäbe das für einen wunderbaren Holler-Tauch (= Holunderkompott!!!) - Und ich radle verzweifelt jedem noch so mickrigen Holler-Zweiglein nach, das sich im Luitpoldpark noch finden und verwerten lässt... - Ja: So muss es sein, sich reich zu fühlen: Holler etc. im Überfluss und das direkt vor der Nase!
    Ich grüße neidvoll, mit meinem Mini-Schüsselchen Holunderkompott in der Hand, aus Muc-Mitte: Heike W.

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  4. Die Lasagne sieht fantastisch aus. Respekt für die Geduld beim Teig ausrollen. Das ist wirklich harte Arbeit.
    Über Jane im Zeichenraum musste ich lachen.

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  5. DAS SEEROSENBILD IST DER HAMMER!!! Ich liebe Deine posts :)

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  6. Naja, irgendwie ist das ja ganz logisch, würde man meinen. Immerhin kann Jane ganz gut zeichnen...
    *Ironie aus
    Frag mich, wie derlei Fehler unterlaufen können. Lassen die alles über google translator übersetzen? Finden sie ihre Wörterbücher nicht mehr? Ist ihnen der "drawing room" als solches überhaupt kein Begriff.
    Soooo schwer ist das Konzept ja auch wieder nicht zu verstehen.
    (Was ich nicht wußte: kommt wohl von "withdrawing room", der Raum, in den sich die Familie + ev. Gäste zurückziehen, um es etwas privater zu haben)

    Münchenmädel

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  7. hallo Münchenmädel: google translator, denke ich auch!

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